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Sturm auf die Südstadt

Sturm auf die Südstadt

Trostlose Bilder eines Fußballplatzes in Maria Enzersdorf waren in der Vergangenheit keine Seltenheit.

Leere Ränge trotz der Nähe zu Wien und ein trommelnder "Schöffix" - mehr hatte die Südstadt rund um die Jahrtausendwende nicht zu bieten.

Nach einem Aufschwung unmittelbar vor dem Abstieg in die Erste Liga ist die Admira momentan auf einem guten Weg.

Vor allem auch, weil die gegnerischen Fans in Scharen anreisen. So wird es auch am Samstag der Fall sein, wenn die Rapid-Anhänger die Südstadt stürmen.

Südstadt bei Admira gegen Rapid ausverkauft

Stolz konnte am Freitag vermeldet werden: Die Trenkwalder Arena ist gegen den Rekordmeister ausverkauft.

10.700 Zuschauer werden die Tribünen säumen, wenn erstmals seit der Saison 2005/06 das Duell über die Bühne geht.

Klubservice-Leiter Andy Marek hätte am liebsten eine ganze Tribüne für die grün-weißen Supporter reserviert, doch aufgrund des Andrangs wurde das Kontingent um die Hälfte gekürzt.

Statt der angekündigten 4.000 werden nun nur 2.000 Fans den Gästesektor füllen. Auf den gemischten Tribünen werden sich aber mit Sicherheit einige hunderte Fans aus Wien dazugesellen.

Nicht nur gute Erinnerungen an die Südstadt

Die Erinnerungen Rapids an die Südstadt sind nicht durchwegs positiv, schließlich waren die Spiele in der Fremde meist heiß umkämpft.

Allerdings konnten die Grün-Weißen am 11. Mai 2005 ausgerechnet dort ihr Meisterstück abliefern. Noch gut in Erinnerung ist das späte Siegtor von Ferdinand Feldhofer.

Damals mit 10.500 Zusehern vor einer ähnlich imposanten Kulisse wie sie nun vorhergesagt wird.

Der Zuschauer-Boom bei den Niederösterreichern ist aber nicht nur mit den Spielen gegen Rapid, Sturm oder Salzburg zu erklären. Viele schwimmen auf der aktuellen Erfolgswelle mit.

Admira hat mit Rapid Rechnung offen

Schließlich liegt die Kühbauer-Truppe nach dem ersten Saisonviertel punktegleich mit Leader RB Salzburg auf dem zweiten Tabellenplatz.

In dieser Saison musste der Aufsteiger erst eine Niederlage hinnehmen - die aber ausgerechnet am ersten Spieltag gegen Rapid, allerdings vor leeren Rängen im Hanappi-Stadion.

Demnach kommt es auch erst diesmal zum richtigen Wiedersehen zwischen den fanatischen Rapid-Fans und ihrem früheren Idol Dietmar Kühbauer.

Die Hütteldorfer sind auf jeden Fall gewarnt. "Wir wissen, dass wir dafür sehr gut sein müssen, denn die Admira schwebt derzeit auf einer Wolke der Euphorie und steht zurecht oben in der Tabelle", so Trainer Peter Schöttel.

Zuschauer-Tendenz geht steil nach oben

Für Stimmung wird auf jeden Fall gesorgt sein. Der Trend geht in die richtige Richtung, die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache.

Bundesliga-intern rangiert die Admira in punkto Zuschauerzahlen auf dem siebenten Rang und lässt damit Mattersburg, Kapfenberg und Wiener Neustadt hinter sich.

Die bisherigen Bestwerte wurden gegen Sturm Graz (8.500) und RB Salzburg (6.300) erzielt. Mit einem Schnitt von 5.258 Zuschauern pro Spiel toppt die Admira ganz klar Werte aus der Vergangenheit.

2002/03 verwirrten sich im Durchschnitt etwa nur 1000 Leute ins Stadion, 2005/06 waren es zumindest 3.700 - damals wurde allerdings mit einigen "Gratis-Matches" die Statistik geschönt.

Ob der Zuschauer-Ansturm die Admira auch gegen Rapid zu einem Höhenflug veranlasst, bleibt abzuwarten. Die Hütteldorfer sind zumindest die einzigen, mit denen die Niederösterreicher in dieser Saison noch eine Rechnung offen haben.


Alexander Karper