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"Wirklich erleichtert bin ich erst bei der Eröffnung"

Rapids neues Stadionprojekt erfreut sich großer Beliebtheit.

Die ersten Entwürfe und Bilder lassen Großes erahnen, die Vorfreude auf den bis 2016 geplanten Neubau ist riesig.

Welcher Arbeitsaufwand hinter der Planung einer neuen Heimstätte dieses Ausmaßes steckt, geht dabei jedoch oft unter.

Auch zum jetzigen Zeitpunkt stehen noch einige Bewilligungen und Unterschriften aus, um die letzten Schritte auf dem Weg zum Allianz Stadion erfolgreich zu nehmen.

Finanzierungs-Verhandlungen in den letzten Zügen

Für Präsident Michael Krammer erfüllt sich ein Traum, das Jahrhundertprojekt umsetzen zu können. Geht nicht, gibt es für den Wiener im Gespräch mit LAOLA1 nicht.

„Wirklich erleichtert bin ich erst bei der Eröffnung. Aber es ist ein großer Schritt getan. Wir haben das Stadion geplant und die Finanzierung praktisch gesichert. Jetzt reichen wir die Pläne ein und gehen davon aus, dass wir im Herbst mit dem Bau beginnen können.“

Neben der Förderung durch die Stadt Wien in Höhe von rund 20 Millionen Euro soll der Rest etwa zur Hälfte vom Namensrecht-Inhaber Allianz und durch einen Kredit mit rund 25 Jahren Laufzeit gestemmt werden.

Die Verhandlungen mit Bankinstituten laufen jedoch noch, die Finanzierung ist somit nicht zu hundert Prozent gesichert.

„Lieber einen Tag länger verhandeln, als zu kurz“

Krammer beruhigt, da er in finanzieller Hinsicht nichts überstürzen will und erklärt die genaue Vorgehensweise.

„In den nächsten Wochen werden wir die Finanzierung endgültig abschließen. Das Namenssponsoring war dafür eine notwendige Voraussetzung. Jetzt geht es hier in die letzte Runde mit den Gesprächen. Es geht um eine große Summe Geld und da machen ein paar Zehntel Prozentpunkte bei den Zinsen auch sehr viel aus. Da wollen wir lieber einen Tag länger verhandeln, als zu kurz.“

Ein Schachzug, der aus wirtschaftlicher Sicht durchaus verständlich ist. Das Lob des Präsidiums geht in dieser Hinsicht aber auch an General Manager Werner Kuhn, der den Vertrag mit der Allianz bis 2026 zum Abschluss brachte.

Die Finanzierung ist aber längst nicht die letzte Hürde auf dem Weg zum Baubeginn am Gerhard-Hanappi-Platz 1.

Offizielles „Go“ bis Oktober?

Nachdem Vize-Präsident Christoph Peschek in den vergangenen Monaten den Behörden-Dschungel bewältigte, sollen auch in dieser Hinsicht Nägel mit Köpfen gemacht werden.

„Also ganz unmittelbar werden jetzt die Einreichpläne vorbereitet und Ende Juni, Anfang Juli den Behörden übergeben. Dann erfolgen die Genehmigungsverfahren, die üblicherweise zwei, drei Monate dauern“, kündigt Krammer an.

Flattert die Baubewilligung ins Haus, sollen noch in diesem Herbst die Bagger im Westen Wiens anrollen.

„Also können wir damit rechnen, dass im Oktober, vielleicht auch November, das offizielle Go erfolgt und wir mit dem Bau beginnen können. Wir warten nur noch darauf.“

Abrissparty gegen Celtic Glasgow

Beschlossene Sache ist, dass das internationale Testspiel am 6. Juli gegen Celtic Glasgow der endgültige Abschied aus „St. Hanappi“ sein wird.

Die Saison bis zum Baubeginn noch an alter Wirkungsstätte in Angriff zu nehmen, war aufgrund von Lizenzauflagen, die weitere Investitionen erfordert hätten, kein Thema.

Somit tritt man bereits für die Spielzeit 2014/15 den Gang ins ungeliebte Ernst-Happel-Stadion an und wird dort bis zur Fertigstellung des Allianz-Stadions 2016 verweilen.

„Ich gehe davon aus, dass die Fans, die uns bereits in der Vergangenheit geholfen haben, auch im nächsten Jahr begleiten werden. Die Mannschaft wird sowieso immer und überall alles geben, egal wo sie spielt. Wir haben auch im Happel-Stadion einen Heimvorteil, diesen werden wir nützen“, kündigt Trainer Zoran Barisic an.

Rapid will das Beste aus Happel-Gastspiel machen

Eine Umstellung wird es allemal. Rapid wünscht sich einen Schnitt von rund 20.000 Zuschauern im Wiener Prater, doch auch diese würden sich im großen Oval verteilen.

Die Umgebung ist man durch das Trainingsgelände auf den Außenplätzen bereits gewohnt, trotzdem sind die ausweichbedingten Gastspiele im Happel-Stadion den meisten negativ in Erinnerung geblieben.

„Das Happel-Stadion ist auch ein Platz mit zwei Toren. Wir werden versuchen, unseren Schwung aus der Rückrunde mitzunehmen. Wir haben eine neue Mannschaft, die auch wieder sehr jung ist. Wir wollen das Happel-Stadion auch als Heimstätte sehen“, will Co-Trainer Carsten Jancker der Übersiedlung nicht zu viel Aufmerksamkeit verleihen.

Steffen Hofmann ergänzt: „Danach, wenn wir zurückkommen, wird es für uns etwas ganz Besonderes werden.“

Denn schließlich wissen alle, was bei der Rückkehr in den 14. Wiener Gemeindebezirk wartet: Ein neues, modernes Stadion, das man sich so lange gewünscht hat.

 

Alexander Karper / Jakob Faber