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Rapid mobilisiert die letzten Kraftreserven

Rapid mobilisiert die letzten Kraftreserven
31 Spiele haben die Rapid-Akteure seit Saisonbeginn Mitte Juli bereits in den Beinen.

Neben 18 Meisterschafts-Partien traten die Grün-Weißen drei Mal im ÖFB-Cup an, bestritten zwei Quali-Duelle für die Europa League mit Hin- und Rückspiel und brachten sechs Gruppenspiele hinter sich.

Das Abenteuer Europa ist am vergangenen Donnerstag mit dem 1:0-Erfolg gegen Metalist Kharkiv zu Ende gegangen, die Strapazen dieser Wochen und Monate sind aber nicht einfach so vom Tisch zu wischen.

Noch zwei Mal - gegen Wacker Innsbruck und Wiener Neustadt – müssen alle Kräfte mobilisiert werden, um mit einer guten Ausgangsposition für das Frühjahr zu überwintern.

Vier bis fünf Umstellungen gegen Wacker

„Jetzt haben wir noch zwei Spiele, dann gehen wir in den wohlverdienten Urlaub“, freut sich Thomas Schrammel stellvertretend für seine ebenfalls ausgelaugten Kollegen.

Die Breite des Kaders von Trainer Peter Schöttel wird gerade in dieser Zeit besonders ausgenützt.

„Gegen Wacker Innsbruck wird es vier bis fünf Umstellungen geben“, kündigte der 45-jährige Wiener bereits nach dem letzten Europacup-Akt an.

Einige hätten sich eine Verschnaufpause redlich verdient. So wie etwa Dauerbrenner Mario Sonnleitner.

Sonnleitner verpasste keine Partie

Der Abwehrchef verpasste in dieser Spielzeit bisher keine einzige Partie und unterstrich in 31 Pflichtspielen seine Wichtigkeit für die Hütteldorfer.

Auch wenn beim 26-jährigen Steirer laut Schöttel das Herausspielen aus der Abwehr noch ausbaufähig ist, sind das Antizipieren, das Zweikampfverhalten, die Kopfballstärke und seine Schnelligkeit unverzichtbar.

Der Defensivspieler lechzt schon seit längerem nach einer Pause, gegen die antrittsschnellen Ukrainer unter der Woche wollte der Chefbetreuer aber nichts riskieren.

Somit ist es gut möglich, dass das Innenverteidiger-Duo gegen Wacker neu gestaltet wird. Gerson, der 25-Einsätze aufweist, könnte zusammen mit Harald Pichler die Zentrale bilden.

Schrammel gab Kampf nie auf

Auf der linken Außenbahn hat sich seit dem Sieg gegen Salzburg in der 13. Runde das Blatt gewendet.

Bis dahin war Markus Katzer gesetzt, seither hat ihm Thomas Schrammel den Rang abgelaufen.

„Ich habe nie aufgegeben, auch als ‚Mecki‘ stark gespielt hat. Ich habe meine Chance gegen Salzburg genützt, mein Tor bei Rosenborg Trondheim hat mir zudem sehr viel Auftrieb gegeben“, gesteht der Linksverteidiger.

Auch wenn gegen die Innsbrucker Katzer wieder Spielpraxis sammeln könnte, ist sich Schrammel sicher: „Im Frühjahr werden die Karten sowieso wieder neu gemischt.“

Hofmann weiterhin fraglich

Ein Fragezeichen steht weiter hinter dem Einsatz von Kapitän Steffen Hofmann. Noch ist nicht klar, ob er aufgrund seiner Oberschenkelprobleme gegen Wacker, oder überhaupt noch vor Weihnachten, zurückkehrt.

Zuletzt fehlte auch der an Adduktorenproblemen laborierende Muhammed Ildiz, der ebenfalls wieder eine Alternative darstellen könnte.

Weitere Kandidaten für Auszeiten sind Christopher Trimmel (27 Einsätze), Terrence Boyd (26) oder auch Lukas Grozurek (24).

Der nach seiner Schulterverletzung wieder belastbarere Christopher Drazan, Stefan Kulovits oder auch Louis Schaub könnten in die Bresche springen.

Hunderter für Schöttel zum Greifen nahe

Durch das 1:1 von Salzburg gegen Sturm könnte Rapid mit einem Dreier am Sonntag mit dem Doublesieger gleichziehen.

Dafür werden drei Punkte benötigt. Drei Punkte, die für Schöttel besondere Bedeutung hätten. 100 Punkte, die Jose Mourinho in einem Jahr mit Real Madrid schaffte, könnte der Rapid-Trainer in eineinhalb Jahren voll machen.

Vorrang hat jedoch, das Führungs-Tandem Austria und Salzburg nicht aus den Augen zu verlieren. Denn im Frühjahr wird die Doppelbelastung längst vergessen sein und neu angegriffen.

„Wir müssen noch alles geben, dann können wir schöne Weihnachten feiern“, gibt Rapids derzeitige Torgarantie Deni Alar die Richtung vor.

Mit 31 Pflichtspielen in den Beinen ist das aber alles andere als ein leichtes Unterfangen.


Alexander Karper