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"Rückblickend war es die richtige Entscheidung"

Drei Spiele ungeschlagen – und das gegen den damaligen Tabellenführer Admira (0:0), Meister Sturm (3:1) und zuletzt die Wiener Austria (2:2).

Wr. Neustadt hat sich vom Abstiegskandidaten Nummer eins zu einem ernstzunehmenden Bundesligisten etabliert.

Mit 18 Punkten rangieren die Niederösterreicher am siebenten Tabellenplatz. Der Vorsprung auf Schlusslicht Kapfenberg beträgt bereits neun Zähler – ebenso groß ist der Rückstand auf die Spitze.

„Haben langsam Bundesliga-Niveau“

Ein gefestigter Platz im Mittelfeld wurde zu Saisonbeginn als Ziel anvisiert und nach knapp der Hälfte der Meisterschaft auch einzementiert.

„Meine Mannschaft zeigt Tendenz nach oben und ist bereit, zu lernen. Wir haben schön langsam Bundesliga-Niveau und können mitspielen“, freut sich Trainer Peter Stöger.

Dem Wiener ist es binnen kurzer Zeit gelungen, aus einem Haufen junger Spieler eine homogene Mannschaft zu formen.

Mit einem Altersschnitt von 24,4 Jahren ist Wr. Neustadt dabei das drittjüngste Team der Bundesliga. Nur Ried und Kapfenberg setzen noch mehr auf die Jugend.

Der unauffällige Leitwolf

Doch um in der Bundesliga auf Dauer bestehen zu können, sind auch ältere, erfahrene Spieler von Nöten.

In Wr. Neustadt übernehmen diesen Part Günter Friesenbichler oder Wolfgang Klapf. Beide gehören mit ihren 32 Jahren neben Fernando Troyansky (34) zu den mit Abstand ältesten Akteuren im Kader.

Während Ersterer mit seinem ersten Bundesliga-Tor gegen Sturm und dem späten Ausgleich bei der Austria zuletzt im Rampenlicht stand, gilt Klapf als unauffälliger, aber äußerst wertvoller Rackerer.

Dabei wollte der Steirer den Klub im Jänner noch verlassen. „Ich hatte letzten Herbst eine schwierige Zeit, weil ich kaum Einsätze hatte. Ich wollte mich verändern“, erinnert sich der Verteidiger bei LAOLA1 zurück.

Geplatzter Pasching-Transfer

Mit Regionalligist Pasching war eigentlich alles klar, doch der Deal platzte in letzter Sekunde.

„Rückblickend war es die richtige Entscheidung, zu bleiben. Wir haben hier jetzt eine geile Truppe und einen tollen Trainer“, gesteht Klapf.

Mittlerweile ist der einstige Reservist sogar zum stellvertretenden Kapitän hinter Tomas Simkovic aufgestiegen. Der Verbleib hat sich also voll ausgezahlt.

Und auch die Arbeit mit den vielen Jungen macht ihm unheimlichen Spaß. „Es ist geil. Die Jungen sind extrem motiviert, laufen und hauen sich voll rein.“

„Haben etwas Zeit benötigt“

Die anfänglichen Probleme bekamen die Neustädter schneller als erwartet in den Griff. “ Zu Beginn der Meisterschaft war es nicht einfach. Es gab im Sommer einen Umbruch, viele neue Gesichter sind gekommen. Da haben wir etwas Zeit benötigt, um uns zu finden.“

Dass er als gelernter Linksverteidiger von Trainer Stöger auf der rechten Seite aufgeboten wird, stört den ehemaligen LASK-Spieler nicht.

„Die Umstellung von rechts auf links ist grundsätzlich nicht einfach. Ich konnte aber beim  LASK auf dieser Position schon Erfahrungen sammeln. Deswegen ist es jetzt nichts Neues für mich. Auch letzte Saison bin ich unter Peter Schöttel ein paar Mal auf dieser Position zum Einsatz gekommen. Ich fühle mich dort sehr wohl.“

Wenn die sportlichen Erfolge andauern, wird sich an seinem Gemütszustand wohl  auch in Zukunft nichts ändern.

„Derzeit läuft es sehr gut. Jetzt wollen wir bis zu Winterpause noch so viele Punkte wie möglich sammeln“, erklärt Klapf abschließend.

Martin Wechtl