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"FAK zu verlassen, war keine leichte Entscheidung"

Damit konnte man nicht mehr rechnen.

Viele hatten die Hoffnung auf einen Treffer von James Holland für die Wiener Austria bereits aufgegeben.

Doch sie alle wurden eines Besseren belehrt.

Der Australier erzielte im ÖFB-Cup-Halbfinale gegen den WAC sein erstes Tor in einem Pflichtspiel - und das in seinem 120. Einsatz (!) für die Veilchen.

Kurz nach seiner Einwechslung fixierte er mit einem seiner ersten Ballkontakte den 3:0-Endstand in der 72. Minute.

„Natürlich bin ich glücklich, aber es freut mich noch mehr, dass wir im Endspiel stehen. Das ist unheimlich wichtig für den Klub. Mein Tor ist nur ein Bonus“, will der 25-Jährige seine Premiere im Gespräch mit LAOLA1 gar nicht überbewerten.

Holland sucht als defensiver Mittelfeldspieler grundsätzlich nicht oft den Abschluss.

Das belegt seine Schuss-Statistik nach knapp dreieinhalb Jahren und exakt 100 absolvierten Bundesliga-Begegnungen.

Insgesamt gab der defensive Mittelfeldspieler als unumstrittener Stammspieler gerade einmal 33 Schüsse ab.

Nachdem Holland jedoch vor zwei Wochen seinen Abschied per Saisonende bekannt gab, fand er sich in den folgenden Partien nur mehr auf der Ersatzbank wieder.

Ob Trainer Andreas Ogris im Saisonfinish daran etwas ändert, spielt für den Teamspieler keine große Rolle. Er sieht sich als „Teamplayer und akzeptiert die Entscheidung.“

Entschieden hat er sich wie bereits erwähnt, die Wiener zu verlassen – jedoch schweren Herzens, wie er zugibt.

„Ich liebe die Austria, aber es ist an der Zeit nach vorne zu schauen und etwas Neues zu probieren“, gesteht der WM-2014-Teilnehmer.

"Brauche ein neues Abenteuer"

Denn mit diesem Gedanken spielte sich der ehemalige Alkmaar-Legionär bereits seit einer langen Zeit.

„Den Klub zu verlassen, war keine leichte Entscheidung. Diese Frage hat mich aber schon seit eineinhalb Jahren immer wieder beschäftigt. Ich brauche einfach ein neues Abenteuer."

Wo dieses Abenteuer stattfinden wird, weiß Austrias Nummer 25 noch nicht. Konkrete Angebote sollen ihm keine vorliegen.

"Ich weiß noch nicht, wohin die Reise geht. Ich warte ab und bin geduldig. Mal sehen was sich im Sommer ergibt."

Keine Deadline

Eine Deadline, wann seine Zukunft entschieden sein soll, setzt sich der Meisterkicker aus der Saison 2012/13 nicht.

"Nein. Da mache ich mir keinen Druck. Ich hoffe einfach, dass eine schöne neue Aufgabe kommt." Bis es soweit ist, "bin ich voll auf meinen Job bei der Austria fokussiert."

Und wer weiß, vielleicht entdeckt der "Aussie" gegen Ende seines Wien-Aufenthalts seinen Torinstinkt - wenngleich man damit nicht mehr rechnen kann.

 

Martin Wechtl