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"Besser als Regionalliga zu spielen"

Das vergangene Wochenende wird David Harrer so schnell nicht vergessen.

Der Verteidiger kassierte mit Kapfenberg ein 0:5-Debakel bei der Wiener Austria. Nur ungern erinnert sich der 21-Jährige an das Match gegen die Veilchen zurück.

„Das war einfach fürchterlich! Mehr kann man dazu nicht sagen. Die Tore sind ganz einfach gefallen. Ich glaube, ich war an jedem Gegentreffer beteiligt. So ein Tag ist einfach scheiße“, gesteht der Steirer im Gespräch mit LAOLA1.

Vaduz hat sich ausgezahlt

Dabei fließt durch den nur 170 cm großen Fußballer eigentlich violettes Blut. 2004 wechselte er nach Favoriten und besuchte knapp fünf Jahre die Frank-Stronach-Akademie in Hollabrunn. 2008 folgte der Sprung in den Kader der Austria Amateure.

Für die Jung-Veilchen absolvierte Harrer 45 Einsätze und erzielte dabei zwei Tore. Zu Beginn des Jahres 2011 wechselte der Defensiv-Allrounder leihweise  zum FC Vaduz. Ein Schritt, den er bis heute nicht bereut.

„Ich habe in der zweiten Schweizer Liga gespielt. Dort habe ich viele Erfahrungen sammeln können. Es war für meine Entwicklung gut - besser als in der Regionalliga zu spielen.“

„So eine Chance muss man nützen“

Seine guten Leistungen beim Klub aus Liechtenstein, bei dem mit Mario Sara und Mario Kienzl mittlerweile zwei weitere Österreicher tätig sind, haben auch das Interesse von Kapfenberg geweckt.

Das Engagement ist im Sommer dann recht schnell über die Bühne gegangen. „Mein Leihvertrag endete in Vaduz. Danach hat sich die Möglichkeit ergeben, in der österreichischen Bundesliga zu spielen. So eine Chance muss man nützen und deswegen habe ich das KSV-Angebot auch angenommen.“

Bundesliga-Debüt gegen Wacker

Und bis jetzt hat sich seine Entscheidung voll ausgezahlt. Der Defensiv-Akteur feierte zum Saisonauftakt gegen Wacker Innsbruck sein Bundesliga-Debüt und stand in Folge in allen fünf Pflichtspielen (4x Meisterschaft, 1x Cup) über die volle Distanz auf dem Platz.

Wie es nach dieser Saison jedoch weitergeht, ist noch offen. Sein Vertrag mit den Wienern läuft noch bis Sommer 2015. Eine Rückkehr nach Favoriten, wo seine Position aktuell mit Markus Suttner und Marin Leovac doppelt besetzt ist, scheint unwahrscheinlich.

Harrer möchte sich damit aber noch gar nicht beschäftigen. „Ich bin jetzt hier in Kapfenberg und versuche jedes Spiel mein Bestes zu geben. Was irgendwann einmal sein wird, interessiert mich momentan nicht. Jetzt zählt nur der KSV“, gesteht der ehemalige Nachwuchs-Teamspieler.

Gegen Wr. Neustadt ein anderes Gesicht zeigen

Am Samstag wartet auf die Falken das Heimspiel gegen Wr. Neustadt. Die „Bruchlandung“ in Wien ist analysiert und abgehakt.

Die Ober-Steirer peilen gegen die Niederösterreicher den zweiten Saisonsieg an. “Austria war eine sehr spielstarke Mannschaft. Das Match gegen Wr. Neustadt wird aber ganz anders verlaufen“, verspricht Harrer.

Teamkollege Raphael Wolf abschließend: „Wir müssen uns gegen Neustadt anders präsentieren, als gegen die Austria. Wir haben in den letzten Tagen hart gearbeitet und sehr gut trainiert, daher bin ich auch zuversichtlich, dass wir am Samstag als Sieger vom Platz gehen werden!"

Martin Wechtl