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Altach ist angekommen: "Es macht richtig Spaß"

Altach ist angekommen:

Genießen, lernen, punkten.

Nach diesem Motto will der SCR Altach das erste Jahr in der Bundesliga seit 2009 bestreiten. Das schlichte Prinzip trägt schon erste Früchte.

Nach drei gespielten Runden und vor dem Nachtrag der 2. Runde daheim gegen die Admira (19:30 Uhr LIVE im LAOLA1-Ticker) lautet die Bilanz: ein Sieg, ein Remis und eine Niederlage.

„Es war ein guter Start – vier Punkte sind in Ordnung. Denn wir sind der Aufsteiger, müssen tagtäglich dazulernen“, erklärt Felix Roth im Gespräch mit LAOLA1.

Der Deutsche, der zum Auftakt beim 1:0-Erfolg gegen Sturm das erste Bundesliga-Tor der Vorarlberger seit 1875 Tagen erzielte, meint  mit  „lernen“ auch die unglückliche Heimpleite gegen WAC am vergangenen Samstag.

„Die Niederlage gegen den WAC war etwas unglücklich. Ich denke, wir waren das bessere Team. Da wäre mehr drinnen gewesen. Die Kärntner haben aber derzeit nicht nur einen Lauf, sondern sind einfach noch abgezockter als wir.“

„Es macht richtig Spaß“

Daher gilt laut des 26-Jährigen für die kommenden Aufgaben: „Wir müssen uns stetig steigern, gute Leistungen abliefern und Punkte mitnehmen.“

Dabei soll aber auch der Spaß nicht zu kurz kommen. Immerhin ist es für ihn und einen Teil der Mannschaft das erste Mal in Österreichs höchster Spielklasse.

„Na klar kann man das als Aufsteiger auch genießen. Speziell als wir in Wien gegen die Austria aufliefen, haben alle gesagt, dass es super ist, in so einem schönen Stadion zu spielen. Es macht richtig Spaß. Vielleicht waren wir zu Beginn etwas beeindruckt.“

Große Umstellung

Denn der Unterschied zwischen der Ersten- und Bundesliga ist natürlich enorm, wenngleich man sich von Woche zu Woche besser auf die neuen Umstände einstellt.

„Es ist eine große Umstellung zur Ersten Liga: Größere Stadien, mehr Zuschauer, ein wesentlich größeres Medieninteresse. Und natürlich ist die Qualität der Mannschaften noch einmal höher. Wir haben aber auch ein sehr gutes Team, sind absolut wettbewerbsfähig. Aber natürlich müssen wir uns noch steigern.“

Gesteigert hat Roth schon sein Standing in Altach. 2013 von Lokalrivale Austria Lustenau verpflichtet, ist er mittlerweile ein absoluter Leader-Typ.

Lob von Canadi

„Felix ist ein sehr intelligenter Spieler, der das Spiel erheblich beeinflussen kann. Er ist ein Führungsspieler und bringt die deutschen Tugenden mit: Siegeswillen, sehr gute Technik und viel Teamgeist. Dazu spielt er sehr effektiv und macht seine Tore“, lobt Trainer Damir Canadi seinen Mittelfeldspieler, der sich über das Kompliment freut und zurück gibt.

„Die Aussagen des Trainers sind auch eine Bestätigung für die eigene Arbeit. Ich versuche meine Fähigkeiten ins Team einzubringen, gebe immer 100 Prozent und will helfen. Herr Canadi ist ein sehr guter Trainer - fachlich und menschlich top. Seine große Stärke ist, dass er einfach fußballverrückt ist und ein absoluter Winner-Typ ist. Er möchte immer gewinnen, will die Mannschaft immer verbessern.“

Rückschlag 2008

Seine eigene Einstellung sei typisch für deutsche Fußballer: „Die Technik ist harte Arbeit. Aber den Siegeswillen und den Teamgeist, mit dieser Mentalität wird man groß. Man bekommt es teilweise von den Eltern vorgelebt beziehungsweise bereits in jungen Jahren von den Trainern in den Akademien mit auf den Weg. Damit wird man groß.“

Dabei stand seine Karriere 2008 an der Kippe, als sich der Offensiv-Akteur einen Kreuzbandriss zuzog – ausgerechnet kurz nachdem er einen Profi-Vertrag beim SC Freiburg unterzeichnet hatte.

„Das war eine schwere Zeit. Ich war gerade einmal 19 Jahre, hatte gerade meinen ersten Profi-Vertrag in Freiburg in der 2. Dt. Liga unterschrieben. Dann kam der Kreuzbandriss. In der Reha habe ich mich dann noch einmal verletzt. Ich war ein Jahr weg vom Fenster. Es war danach schwer für mich, weil Freiburg auch in die Bundesliga aufgestiegen ist. Doch so ist der Fußball. Verletzungen gehören dazu, den Zeitpunkt kann man sich nicht aussuchen.“

„Es war der richtige Schritt“

Doch wo sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere. 2010 wechselte der Durbacher nach Österreich in die Erste Liga. Jetzt spielt er Bundesliga.

„In Freiburg gab es keine  Perspektiven mehr. Daraufhin wollte ich mich verändern. Im Nachhinein war es der richtige Schritt. Ich möchte mit Altach eine gute Rolle spielen.

Ganz nach dem Motto: Genießen, lernen, punkten.

 

Martin Wechtl