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Admira will sich mit spielerischen Mitteln belohnen

Admira will sich mit spielerischen Mitteln belohnen

Es weht ein neuer Wind in der Südstadt.

Zwar ernährt sich das Eichhörnchen vorerst weiterhin mühsam, trotzdem gaben die Spiele gegen Altach und Rapid Hoffnung.

Beim 0:2 gegen die Vorarlberger waren die Niederösterreicher großteils die bessere Mannschaft, gegen Rapid hatten sie gute Phasen und holten schlussendlich ein 1:1.

Die kämpferische Komponente ist gegeben, dazu gesellt sich neuerdings auch der Wille, spielerisch Akzente zu setzen.

Mehr spielerische Akzente als Trumpf

Was im Abstiegskampf eher untypisch erscheint und meist in den Hintergrund rückt, soll den Südstädtern nach 36 Runden den Klassenerhalt bescheren.

Die junge Gilde unter der Führung von Walter Knaller und Oliver Lederer hat sich längst damit angefreundet, mehr für das Spiel zu tun.

„Wir sind mit der Entwicklung unserer Spieler sehr zufrieden. In den letzten Spielen haben wir viel mehr Druck im Angriffsdrittel ausüben können“, zeigte sich Chefbetreuer Knaller erfreut.

In den guten Phasen ließ der Tabellen-Vorletzte gegen Rapid den Ball über viele Stationen laufen. Ungenauigkeiten brachten im Spielaufbau aber oftmals den Schlendrian hinein.

„Es wird immer besser“

Warum man im Frühjahr derzeit trotz allem mehr Präsenz auf dem Rasen zeigt, kommt für die Spieler nicht von ungefähr.

„Wir trainieren eigentlich recht viel Ballbesitz und alles, was damit zusammenhängt. Vielleicht kommt es deshalb zustande“, ließ der Torschütze gegen Rapid, Thomas Weber, die Katze nicht aus dem Sack.

Kapitän Richard Windbichler nahm den positiven Trend im Spiel seiner Mannschaft mit einem Lächeln zur Kenntnis.

Angesprochen auf die spielerische Entwicklung gegenüber der Hinrunde meinte der Abwehrchef gegenüber LAOLA1: „Stimmt, es wird immer besser.“

Präsenz schlägt sich in Statistik nieder

Mit 45 Prozent Ballbesitz und 47,5 Prozent gewonnenen Zweikämpfen konnte man gegen Rapid durchaus zufrieden sein.

grün=angekommene Pässe

In puncto Torschüsse hatten die Niederösterreicher mit 15:13 sogar die Nase vorne, wobei zehn davon von außerhalb des Strafraums abgegeben wurden.

„Wir haben alles auf den Platz gebracht, was wir können“, bilanzierte Knaller positiv. Im Vordergrund steht für ihn die schrittweise Entwicklung und der Fakt, dass man offensiv um einiges gefährlicher ist als noch im Herbst.

Damals hatte die Negativspirale mit zehn Spielen in Folge ohne Sieg Spuren hinterlassen. Von diesem Schock hat man sich in der Winterpause mental befreien können.

Neuzugänge, „wo wir sie am meisten gebraucht haben“

„Wenn du wie im Herbst in einem Negativlauf bist, läuft es einfach spielerisch nicht. Wir haben in der Vorbereitung sehr viel daran gearbeitet, dass der Ball besser läuft und wir mehr Ballbesitz haben. Wir müssen daran anschließen und weiter punkten“, stellte Windbichler klar.

Nicht unentscheidend für diesen Wandel ist die Einbindung der Neuzugänge. Sowohl Konstantin Kerschbaumer, als auch Lukas Grozurek und Toni Vastic spielen in den Plänen der Maria Enzersdorfer wichtige Rollen.

Kerschbaumer war gegen Rapid viel unterwegs, verteilte viele Bälle, ließ aber noch den letzten Punch fehlen. Grozurek zeigte mit Dribblings auf, auch Vastic lieferte einen Vorgeschmack seines Könnens.

„Wir haben uns punktuell auf den Positionen verstärkt, wo wir es am meisten gebraucht haben. Sie tun sich ganz gut und werden sich mit Fortlauf der Saison immer besser zurechtfinden“, ist der Kapitän überzeugt.

Belohnung hat oberste Priorität

Auch Coach Knaller ist zuversichtlich, dass der eingeschlagene Weg erfolgreich sein kann und wird die spielerische Komponente weiter forcieren.

Hohen Stellenwert hat auch die Tatsache, sich für die Mühen und den Aufwand zu belohnen, was in der Vergangenheit zu selten der Fall war.

„Für uns ist es wichtig, dass wir nach so einem Kampf etwas mitnehmen und nicht mit leeren Händen dastehen“, bestätigte Windbichler, der sich nach der kommenden englischen Runde möglicherweise sogar schon eine Vorentscheidung im Abstiegspoker erhofft.

Aufgrund des 3:3 von Wiener Neustadt bei Sturm Graz blieb der Rückstand nach der 21. Runde bei drei Punkten. Das Remis gegen die Hütteldorfer war einmal ein Anfang, die Fortsetzung soll folgen – am besten spielerisch.


Alexander Karper