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Zeitlupe Rietzler

 

Diese Admira erweckt sogar die Südstadt zum Leben

Der Argentinier Zarate verhinderte mit seinem Ehrentor in der Südstadt, dass Admira nach dem ersten Meisterschafts-Viertel von der Tabellenspitze lacht.

Der Aufsteiger verdient aber auch als punktegleicher Zweiter hinter der Millionen-Truppe aus Salzburg Bewunderung. Wie im Vorjahr Wacker Innsbruck legt in dieser Saison auch der Liga-Neuling aus Niederösterreich einen sensationellen Start hin. Admira vereint alle jene Tugenden, die einen Aufsteiger ausmachen: Euphorie, Lockerheit, blindes Verständnis, Überraschungs-Effekt, Erfolgshunger und Selbstvertrauen.

Dazu kommt ein ehrgeiziger Trainer, der einen erfrischenden Fußball spielen lässt. Der 40-jährige Didi Kühbauer ist drauf und dran sich auch als Betreuer einen großen Namen zu machen und alle Kritiker Lügen zu strafen. Admira überzeugt durch Kompaktheit, wirkt extrem stabil, verfügt über eine perfekte Mischung aus Routiniers und jungen Spielern. Gernot Plassnegger und Patrik Jezek erleben in der Südstadt gerade ihren x-ten Frühling, Youngsters wie Kapitän Dibon, die Mittelfeldspieler Schwab oder Schachner, sowie Torjäger Hosiner spielen sich mit starken Leistungen in die Auslage und stellen klar unter Beweis, dass der Sprung aus der Ersten Liga in die Bundesliga durchaus zu bewältigen ist.

Die größte Überraschung für langjährige Beobachter der Szene im Süden Wiens ist aber der aktuelle Publikums-Andrang. Dass die Südstädter plötzlich nicht mehr nur vor dem engsten Bekanntenkreis aufgeigen, sondern im Stadion in Maria Enzersdorf sogar richtig gute Stimmung herrscht, war so vor Beginn der Punktejagd nicht zu erwarten.

Nach acht Spielen ohne Niederlage bleibt abzuwarten, wie der Aufsteiger auf eine mögliche Negativserie reagiert. Erst dann wird sich zeigen, wie gefestigt das Überraschungsteam ist und wie Trainer Kühbauer damit umgehen kann.

Angesichts des aktuellen Höhenfluges deutet derzeit jedoch wenig darauf hin, dass sich die Admira diesbezüglich darüber schon bald den Kopf zerbrechen muss.