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Österreichs Rodler schleppen sich angeschlagen in die WM

Die Europameister Madeleine Egle und Wolfgang Kindl haben vor der Rodel-WM in Altenberg mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen.

Österreichs Rodler schleppen sich angeschlagen in die WM

Nach dem erfolgreichsten EM-Abschneiden der Geschichte wollen Österreichs Kunstbahn-Rodler bei der WM in Altenberg nachlegen.

Mit den Sprintrennen starten am Freitag die dritten Titelkämpfe auf der deutschen Bahn nach 1996 und 2012. Die Entscheidungen in den Olympia-Disziplinen stehen am Wochenende an.

Österreich schickt mit Jonas Müller im Einsitzer einen Titelverteidiger an den Start. Der Vorarlberger darf sich nach seinem Igls-Triumph auch regierender Europameister nennen.

Durchwachsene Trainings mit einigen Stürzen samt Blessuren dämpfen die rot-weiß-roten Erwartungen jedoch etwas.

Egle körperlich angeschlagen, Müller unsicher

 

"Mir fehlt hier in Altenberg generell die Lockerheit und speziell im unteren Bereich die Linie, ich schaffe es viel zu selten einen fehlerfreien und schnellen Lauf ins Ziel zu bekommen. Es ist zum Teil sicher ein Kopfthema. Ich weiß, dass meine Form sehr gut ist, tu mir aber auf dieser Bahn von Haus aus extrem schwer", sagte Müller und verwies auf seine bisher nicht berauschenden Altenberg-Ergebnisse.

Madeleine Egle musste wegen Nackenproblemen zu Wochenbeginn im Training pausieren. "Neben der anhaltenden Schulterthematik kamen noch Probleme mit dem Nacken hinzu. Ich habe in der Vergangenheit bewiesen, dass ich mich im Wettkampf verglichen zum Training deutlich steigern kann und hoffe natürlich, dass mir das auch an diesem Wochenende gelingt", sagte Egle.

Die Europameisterin darf aber trotzdem als Medaillenbank gelten. Drei Weltcupsiege holte die Tirolerin in diesem Winter bereits. In der Gesamtwertung liegt dennoch die Deutsche Julia Taubitz voran, sie hat in Altenberg noch dazu einen echten Heimvorteil.

Kindl startet mit Mittelfußknochenbruch

Wolfgang Kindl geht aufgrund eines am Montag bei einem Einschlag im Zielauslauf zugezogenen Mittelfußknochenbruchs lädiert an den Start. Der Ex-Weltmeister will aber im Ein- und gemeinsam mit Thomas Steu auch im Doppelsitzer reüssieren.

"Beim Rodeln sollte der gebrochene Mittelfußknochen kein Thema sein. Aufpassen muss ich trotzdem, jeder Kontakt ist ziemlich schmerzhaft. Es wird ein brutal intensives Wochenende, eine Medaille ist ganz klar das Ziel", sagte der Weltmeister von 2017.

ÖRV-Cheftrainer Christian Eigentler rechnet vor allem mit starker deutscher Konkurrenz. "Bei der EM in Igls haben wir den Heimvorteil sehr gut ausspielen können, jetzt haben die Deutschen diesen Bonus auf ihrer Seite. Sie sind klar zu favorisieren, speziell auf dieser Bahn. Wir werden uns sicher nicht verstecken, müssen aber zur Kenntnis nehmen, dass die Trauben an diesem Wochenende ein Stück weit höher hängen. So gesehen freuen wir uns über jede einzelne Medaille", sagte Eigentler.

Vor allem der deutsche Saison-Dominator Max Langenhan will nach einem für seine Verhältnisse enttäuschenden dritten EM-Platz bei der WM ganz oben stehen.

Kann ÖRV an EM-Erfolge anknüpfen?

In Innsbruck-Igls holten vor zwei Wochen neben Müller und Egle im Einsitzer auch Wolfgang Kindl/Thomas Steu im Doppelsitzer sowie die Teamstaffel (Egle, Steu/Kindl, Müller, Selina Egle/Lara Kipp) Gold. Dazu raste Nico Gleirscher im Einzel hinter Müller zu Silber.

Auf der im vergangenen Sommer um rund 3,5 Millionen Euro erneuerten Anlage von Altenberg entschieden die deutschen Lokalmatadoren beim jüngsten Weltcup bis auf den Doppelsitzer der Frauen sowie die von Österreich gewonnene Teamstaffel alle Bewerbe für sich.


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