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Die Fragezeichen werden nicht weniger

Prevc-Brüder schreiben Geschichte. Viele Fragezeichen im ÖSV-Lager:

Die Fragezeichen werden nicht weniger

Weihnachten ist bekanntlich das Fest der Liebe, an dem für gewöhnlich alle Familienmitglieder zusammenkommen.

Im Hause Prevc stellte man sich sogar gemeinsam auf ein Podest. Dorthin durfte auch wieder ein ÖSV-Springer steigen, ein anderer hingegen bereitet weiter Sorgen.

Und im Lager der Kombinierer hängt vor Weihnachten der Haussegen schief. Die Erkenntnisse des Wochenendes aus dem Lager der Nordischen: 

 

#1 An den richtigen Schrauben gedreht

…hat anscheinend Michael Hayböck. Nach Platz neun im ersten Springen in Engelberg sprang der Oberösterreicher im zweiten Bewerb am Sonntag auf Rang zwei und dufte damit über seinen zweiten Podestplatz in dieser Saison jubeln. „Wir wissen genau, an welchen Schrauben wir drehen müssen. Die Sicherheit und das Gefühl, nichts mehr falsch machen zu können, kommen immer mehr“, sagt Hayböck, der bei der Generalprobe für die Vierschanzen-Tournee somit mächtig Selbstvertrauen getankt hat. Auch beim Tournee-Sieger des vergangenen Winters, Stefan Kraft, zeigte die Formkurve rechtzeitig vor der Mission Titelverteidigung mit den Plätzen sieben und acht nach oben. „Erzwingen kann man es nicht, aber die Richtung stimmt“, so der Salzburger.

 

#2 Flügellahmer Adler

Weniger positiv sind die Neuigkeiten von Gregor Schlierenzauer. Der Tiroler, der seine Weltcup-Pause in Engelberg fortsetzte, kämpft mit körperlichen Problemen und unterzog sich deshalb vor kurzem einer Blutuntersuchung. „Er ist erschöpft“, erzählte Cheftrainer Heinz Kuttin in Engelberg. ÖSV-Spartenleiter Ernst Vettori deutete hingegen Motivationsprobleme an und sprach davon, dass der 25-Jährige "derzeit keine Lust auf Skispringen" hätte. Während Vettori ein Fehlen Schlierenzauers bei der Vierschanzen-Tournee ausschloss, ließ Kuttin alles offen. "Ich kann nicht sagen, ob Gregor dabei sein wird. Ich weiß es nicht, und Gregor weiß es auch noch nicht. Er wird in Ruhe diese Entscheidung für sich treffen." Die Fragezeichen werden also nicht weniger.

 

#3 Die Familie muss zusammen halten

Peter Prevc strich mit seinem Doppelsieg bei der Generalprobe für die Vierschanzen-Tournee in Engelberg seine Favoritenrolle für das erste Highlight der Saison eindrucksvoll hervor. Am Sonntag zerstörte der Weltcupführende mit Schanzenrekord im Final-Durchgang die Konkurrenz und siegte letztlich mit knapp 20 Punkten Vorsprung auf Michael Hayböck. Auch am Samstag gewann der 23-Jährige mit großem Vorsprung, allerdings auf seinen erst 16-jährigen Bruder Domen, der sein erst drittes Weltcupspringen absolvierte. Für Slowenien war dies erst der fünfte Doppelsieg überhaupt. Zwei Brüder auf den Plätzen eins und zwei - das hatte es im Skispringen davor noch nie gegeben. Dem nicht genug, steht der dritte Bruder - Cene (19) - auch schon in den Startlöchern. "Bleibt zu hoffen, dass es bis zu einem Dreifachsieg der Prevc-Brüder noch etwas dauert", kommentierte Severin Freund die Prevc-Festspiele.

 

#4 Zu Hause ist es nicht immer am Schönsten

Ein Satz mit x? Das war wohl nix. Der Heimweltcup in der Ramsau ging für Österreichs Nordische Kombinierer mächtig in die Hose. Gerade mal einen Top-Ten-Platz konnte das Team von Cheftrainer Christoph Eugen einfahren, den anvisierten Podestplatz verpasste das ÖSV-Team deutlich. Am Samstag hielten Lukas Klapfer und Bernhard Gruber bis kurz vor Schluss zwar mit den Topleuten mit, im Zielsprint fehlte beiden aber die Kraft. Klapfer wurde Zehnter, Gruber Zwölfer. Mit Denifl (15.), Orter (16.) und Steindl (20.) landeten noch drei weitere heimische Kombinierer in den Top-20. Am Sonntag war abermals Klapfer als Zwölfter bester ÖSV-Athlet, neben ihm schaffte es nur Denifl (16.) unter die besten 20. "Das war einfach zu wenig. Schade, dass es immer in der Ramsau ist, wo wir uns schwer tun", sagte Eugen. So gesehen muss man fast froh sein, dass es in diesem Jahr keinen Teambewerb in der Ramsau gegeben hat.

 

#5 Es geht vorwärts

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Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. So lautetete die Erkenntnis in punkto Österreichs Langläufer nach dem vorletzten Wochenende. Bei den Bewerben in Toblach am vergangenen Wochenende machten die heimischen Athleten dann aber große Schritte. Am Samstag bescherte Bernhard Tritscher dem ÖSV-Team im Sprint ein Spitzenergebnis. Der Salzburger scheiterte erst im Semifinale und landete auf dem starken zehnten Platz. Am Sonntag eroberte Teresa Stadlober über 10 km im klassischen Stil den guten 16. Platz. Die Schritte, die unser Langlauf-Team macht, werden immer größer...

Daniela Kulovits

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