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"Kein Flachstück drin": ÖSV-Debütant erklärt starke Premiere

Der 22-jährige Noel Zwischenbrugger landet gleich beim Weltcup-Debüt in den Top 15. Warum er ausgerechnet auf der schwierigen Face de Bellevarde performte:

Foto: © GEPA

Jede Menge Grund zur Freude gab es aus rot-weiß-roter Sicht beim Riesentorlauf der Männer in Val d´Isere.

Neben einem bestens aufgelegten Marco Schwarz, der hinter Marco Odermatt auf Platz zwei das Podest erklimmen konnte (Rennergebnis), sorgte vor allem Weltcup-Debütant Noel Zwischenbrugger mit Platz 13 für Staunen bei so manchem Ski-Fan.

Der 22-jährige Mellauer rutschte für den gesundheitlich nicht fitten Joshua Sturm ins ÖSV-Aufgebot und qualifizierte sich mit der hohen Startnummer 57 trotz schlechter werdender Sicht auf der anspruchsvollen Face de Bellevarde fürs Finale

Dort nutzte er seine niedrige Startnummer bei schwierigen Verhältnissen ideal aus und katapultierte sich mit Laufbestzeit um zehn Plätze auf Rang 13 nach vorne. Damit holt Zwischenbrugger gleich bei seinem ersten Auftritt auf der großen Weltcup-Bühne seine ersten Punkte.

"Extrem schön, aber irgendwie auch unerwartet"

Über die Leistung des 22-Jährigen im zweiten Lauf staunen nicht nur Fans und Mitstreiter - auch bei Zwischenbrugger selbst löst der große Sprung im zweiten Durchgang Verwunderung aus. 

"Es ist extrem schön, aber irgendwie auch unerwartet. Wenn mir gestern jemand gesagt hätte, dass ich heute so gut fahren werde, dann hätte ich wahrscheinlich darüber gelacht und gesagt: Bleiben wir mal bitte am Boden. Dass es speziell im zweiten Durchgang dann so aufgegangen ist, ist natürlich sehr schön", so Zwischenbrugger im ORF, der seine Leistung aber auch richtig einzuschätzen weiß. 

Auf die Frage, warum es, nach zuletzt eher mangelhaften Resultaten im Europacup, ausgerechnet auf dem schwierigen Hang in Val d'Isere so gut geklappt hat, antwortet Zwischenbrugger mit einem kleinen Augenzwinkern: "Weil kein Flachstück drinnen ist. Im Flachen muss ich noch arbeiten, da bin ich noch nicht so souverän, obwohl es besser wird. Vorgestern im Europacup-Rennen habe ich es zwar nicht gezeigt, jetzt hat es aber funktioniert und es wird auch im Flachen irgendwann funktionieren."

ÖSV-Chefcoach Pfeifer: "Sind oft in der Kritik, dass wir keine Nachwuchsathleten nachbringen"

ÖSV-Cheftrainer Marko Pfeifer freut Zwischenbruggers Abschneiden besonders: "Wir sind sehr oft in der Kritik, dass wir keine Nachwuchsathleten nachbringen. Jetzt zeigt einer beim ersten Weltcuprennen gleich dick auf. Wir haben Joshua Sturm und weitere noch in der zweiten Reihe. Wir müssen ihnen einfach die (Start)Plätze geben."

Dass der Vorarlberger zuvor im Europacup nicht groß aufgezeigt hatte, begründet der Trainer so: "Weltcuppisten sind steiler, technisch schwieriger."

Mit seinen ersten 20 Weltcup-Punkten dürfte sich das Technik-Talent, das seit diesem Jahr dem B-Kader von Ski Austria angehört, nun wohl für weitere Aufgaben im Weltcup empfohlen haben. Er wird beim kommenden Riesentorlauf in Alta Badia (17.12.) mit großer Wahrscheinlichkeit erneut mit von der Partie sein.

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