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ÖSV krempelt Strukturen bei Alpinen um

Schröcksnadel krempelt bei Skifahrern um: Diese neue Strukturen sollen für Erfolg sorgen.

ÖSV krempelt Strukturen bei Alpinen um

ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel hat seine Ankündigungen wahr gemacht und die Strukturen bei den Skifahrern kräftig umgekrempelt.

Wie zu erwarten war, setzt der ÖSV auf Individualisierung. "Die kleinen Nationen haben damit Erfolg. Da müssen wir gegensteuern", sagt Schröcksnadel.

Künftig werden im ÖSV in 18 - deutlich kleineren - Gruppen vom Weltcup bis zum Nachwuchs 108 Aktive von 68 Trainern und Betreuern trainiert. Im Weltcup lautet das Verhältnis künftig 80 zu 60.

Die Zahl der betreuten Läufer wurde deshalb ebenso aufgestockt wie jene der Coaches und Trainings-Gruppen.

"Damit nutzen wir die Stärken eines großen Verbandes, trainieren aber trotzdem sehr individuell", strich ÖSV-Sportdirektor Hans Pum bei der Präsentation am Mittwoch in Innsbruck heraus.

Mehr als eine Million Euro nimmt der ÖSV für die Neuausrichtung in die Hand.

Schröcksnadel: "Jetzt gibt es keine Ausreden mehr"

Schröcksnadel machte kein Hehl daraus, dass er sich davon auch viel erwartet. "Wir haben reagiert und stellen diese neue Struktur zur Verfügung. Jetzt gibt es keine Ausreden mehr", stellte der Verbandschef seinen Aktiven die Rute ins Fenster. "Es gilt das Leistungsprinzip. Schauen wir mal, wie fleißig sie sind. Wenn sie aber nicht gut fahren, denken wir auch über Kostenbeteiligungen nach."

Die Vorteile der kleineren Gruppen lägen auf der Hand, ist Schröcksnadel überzeugt. "Läuft es bei einem Fahrer nicht, kann er individuell trainieren, bis das Problem behoben ist." Dazu komme mehr Transparenz. "Fehlentwicklungen sind künftig schneller erkennbar, Coaches können zudem nun wieder echte Bezugspersonen werden."

Jede Gruppe ist künftig für sich selbst verantwortlich. Damit stehen auch die Gruppen- und Spartentrainer noch mehr in der Eigen-Verantwortung.

Schröcksnadel war zuletzt mit den Einstellungen einiger Läufer aber auch Trainer nicht mehr zufrieden gewesen. Eine spezielle "Baustelle" ist seit längerem der Herren-Abfahrtsbereich, im jüngsten WM-Winter gab es nur zwei Siege.

Brunner neuer Chef der Abfahrer

Während Andreas Puelacher (Herren) und Jürgen Kriechbaum (Damen) Rennsportleiter bleiben, ist der Steirer Josef Brunner nun neuer Abfahrts-Cheftrainer und löst Florian Winkler ab.

Der Steirer war nach 20 höchst erfolgreichen Jahren bei Swiss Ski vergangenen März etwas unerwartet joblos geworden. Vom "Schlag ins Gesicht" (Brunner) profitierte der ÖSV. "Wir wollten ihn schon lange, werben aber niemand ab. Das jetzt hat uns natürlich in die Hände gespielt", sprach Schröcksnadel von einer Ideallösung.

Die neue Einteilung der Trainingsgruppen

Co-Trainer der Abfahrer bleibt Werner Franz. Die Gruppe umfasst künftig acht Athleten. "Alle Top-Abfahrer in Österreich fahren jetzt im Training immer gegeneinander und miteinander. Das fördert die Konkurrenz", sagt Franz.

Auch in der RTL-Gruppe gibt es eine Änderung: Der Slowene Janez Slivnik, der zuvor u.a. Tina Maze betreute, steigt zum Chef auf und ist für fünf Athleten verantwortlich. In der Slalom-Gruppe bleibt Marko Pfeifer Gruppentrainer, er wird auch in Zukunft fünf Läufer betreuen. Marcel Hirscher wird weiterhin von Mike Pircher in einer eigenen Gruppe trainiert.

Pum: "Skisport ist komplex geworden"

Unterhalb dieser nun verkleinerten Spitzengruppen gibt es künftig mehr einzelne Trainingsgruppen, zum Beispiel zwei weitere Speed- sowie Technik-Gruppen. Diese bestehen maximal aus sechs Athleten.

Die neuen Strukturen sollen möglichst bald in Erfolge umgemünzt werden. "Wir haben immer versucht, die Rahmenbedingungen für unsere Sportler zu optimieren", sagte Pum. "Der Skisport hat sich aber enorm entwickelt und ist sehr komplex geworden. Wir haben hohe Ansprüche, deshalb haben wir heuer auch an größeren Schrauben gedreht und auch den Nachwuchs und damit die Basis gestärkt." Diesen Bereich leitet nach wie vor Ex-Rennläufer Christian Greber.

Am Donnerstag bei der Sportwartetagung in Seekirchen wird die neue Alpin-Struktur des ÖSV u.a. mit Namen "befüllt". Danach wird man dort auch Namen wie Georg Streitberger als Nachwuchs-Coach finden.

"Der Erfolgshunger unseres Präsidenten treibt uns immer an", sagte Pum. Er sei überzeugt: "Wir sind gerüstet für die neue Saison und künftige Erfolge."

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