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Wie Aksel Lund Svindal alle austrickste

Aksel Lund Svindal gibt gegen den Rat der Ärzte sein Comeback. Und er trickste alle aus:

Wie Aksel Lund Svindal alle austrickste

Aksel Lund Svindal ist wieder da.

Über zehn Monate nach seinem spektakulären Sturz Ende Jänner beim Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel, bei dem er sich eine schwere Knieverletzung zuzog, steht der 33-jährige Norweger in Val d'Isere (Alle Rennen LIVE im LAOLA1-Ticker) wieder bei einem Weltcup-Rennen am Start.

„Bin ich bereit, um zu fahren? Wahrscheinlich schon. Bin ich bereit, um um den Sieg zu fahren? Wahrscheinlich nicht“, stapelt der „Super-Elch“ vor seinem Comeback tief.

Eine gute Entscheidung

Warum er in Frankreich dennoch an den Start geht? „Weltcuprennen sind das beste Abfahrtstraining der Welt“, erklärt er.

Lange Zeit war unklar, ob Svindal beim ersten Speed-Rennen der Saison tatsächlich an den Start gehen kann. Die Knieverletzung machte ihm im Sommer und Herbst lange zu schaffen.

Den Saison-Auftakt in Sölden musste er deshalb auslassen. „Die letzten Trainings waren überraschend gut. Den Oktober frei zu nehmen und nicht auf Schnee zu trainieren, war scheinbar eine gute Entscheidung“, zeigt er sich mittlerweile wieder zuversichtlich.

Gegen den Rat der Ärzte

Dass er sich in Val d'Isere tatsächlich die Piste hinunterstürzt, wird bei gewissen Leuten für Stirnrunzeln sorgen: Immerhin rieten die Ärzte dem 33-Jährigen quasi von einem erneuten Comeback ab.

„Ich war auch verwundert, dass es so dramatisch ist. Ich bin ja nicht der Erste, der eine Knieverletzung hat“, blickt er auf die letzten Monate zurück. „Orthopäden würden mir sicher keine Weltcup-Abfahrt empfehlen“, lacht Svindal. Nachsatz: „Aber das würden sie auch niemandem, der gesund ist.“

Wie schlimm es wirklich um sein lädiertes Knie steht, verriet der 31-fache Weltcupsieger bei einem Medientermin Ende Oktober. „Ich darf immer noch nicht laufen, nur am Fahrrad sitzen. Weil das Knie nicht das gleiche ist. Je länger ich mit dem Laufen warte, desto größer sind die Chancen, dass ich auch mit 50 Jahren ein halbwegs funktionierendes Knie habe. Wenn ich vom Frühjahr weg laufen gegangen wäre, hätte man vielleicht in ein paar Jahren Titan hineingeben müssen.“

Laufen ist also nicht okay - auf zwei Brettern einen holprigen, senkrechten Eislaufplatz mit 130 km/h hinunterzurasen hingegen schon. Auch nicht schlecht.

Wie Svindal alle austrickste

Stellt sich die Frage, warum Svindals Knie ihm derart große Probleme bereitet. Der Teufel steckt im Detail.

Der Norweger zog sich nicht nur einen Riss des vorderen Kreuzbandes zu, auch der Meniskus war kaputt. Zudem war und ist auch der Knorpel im rechten Knie arg in Mitleidenschaft gezogen.

Knorpelschaden im Knie – drei Wörter, die kein Sportler hören will. Auch deshalb überlegte sich Svindal mit den behandelnden Ärzten eine „Taktik“, wie die Verletzung in der Öffentlichkeit kommuniziert wird: „Wir haben entschieden: Wenn niemand fragt, was genau kaputt ist, sagen wir es nicht. Wenn jemand wegen dem Kreuzband fragt, antworten wir zum Kreuzband. Wir haben beschlossen, dass wir nichts sagen, so lange niemand fragt.“

Das Vorhaben hat gefruchtet: „Es hat bis August tatsächlich niemand genau nachgefragt. Lügen wollte ich dann auch nicht - also habe ich gesagt, was alles kaputt ist.“

Zu dieser Zeit sei er aber bereits wieder auf Ski gestanden, die Sorgen der Medienvertreter hielten sich deshalb in Grenzen.

Eben ein gewiefter Fuchs, dieser Aksel Lund Svindal. Wie auf der Rennstrecke, wo noch eine große Portion Angriffslust dazukommt. An diesem Wochenende zum ersten Mal nach über zehn Monaten auch wieder im Weltcup.

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