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Welches Team zieht Reinbacher? Die Top-10 und ihre Needs

Welche Destination ist am wahrscheinlichsten? Wie die ersten zehn Teams, die picken, in den Draft gehen:

Welches Team zieht Reinbacher? Die Top-10 und ihre Needs Foto: © GEPA

Ein Blick auf die Top-10-Teams am NHL Draft Day - in welche Richtung könnte es für sie gehen? LAOLA1-Scout Bernd Freimüller mit seiner Einschätzung:

Es sieht auf jeden Fall nach einer sehr stürmerlastigen Talenteziehung aus, in der sich fünf Spieler absetzen könnten.

Connor Bedard als Nummer 1 steht fest, danach sind die Plätze offen. Vor allem deswegen, weil niemand einschätzen kann, welches Team sich an den Russen Matvei Michkov herantraut. Purzelt er wirklich wegen seines Heimatlandes im Draft hinunter oder endet das Ganze wie das Hornberger Schießen und der Flügel wird aufgrund seines Talents dort gezogen, wo er hingehört (Top 3)?

Natürlich lassen sich die General Manager bezüglich ihrer Denkweise zu den Russen nicht in die Karten schauen, auf klare Antworten wird man lange warten können.

"BPA - Best Player Available" - diesen Satz hört man dagegen vor und nach dem Draft unzählige Male. Jeder GM beteuert, dass sein Team natürlich den besten Spieler gedraftet hat, unabhängig von Positionen. Das stimmt auch meist und ergibt auch Sinn - nach eventuellem Bedarf zu draften, sollte späteren Runden vorbehalten sein.

Allerdings: Während zwischen zwei Spielern eine große Kluft nach den Meetings besteht und diese sicher nicht umgedreht werden, kann es bei zwei anderen Spielern ganz anders aussehen. Da wird stundenlang über einen Defender und Stürmer diskutiert, diese x-mal miteinander verglichen, wilde Schreiduelle, der GM muss die Entscheidung treffen. Bei so einem Gleichstand kann dann am Drafttag die Position sehr wohl eine Rolle spielen, vor allem, wenn die Organisation dort ein großes Loch aufweist.

1. Chicago Blackhawks

Egal, was sie brauchen - und das ist derzeit eine Menge - ihr Pick heißt Connor Bedard. Die Belohnung für einen gelungen "Tank Job", die (Nicht-)Leistungen und das Glück bei der Lotterie bringen einen potentiellen Franchise Player ein.

2. Anaheim Ducks

Die Ducks verfügen über eine Reihe von interessanten Defendern in (Jamie Drysdale) und außerhalb (Pavel Mintyukov, Owen Zellweger) der NHL - ein zusätzlicher Center kann nicht schaden, auch wenn Trevor Zegras und Mason McTavish eine großartige Zukunft vor sich haben. Adam Fantilli scheint logisch, aber auch Leo Carlsson wäre eine Möglichkeit. Oder GM Pat Verbeek bringt die Geduld auf, auf Michkov zu warten.

3. Columbus Blue Jackets

Ein Top-Center wäre wohl am wichtigsten, auch wenn die Defensive letzte Saison am personellen Zahnfleisch daherkam. Dafür hat man aber den Erstrunder des Vorjahres David Jiricek sowie die vor kurzem verpflichteten Ivan Provorov und Damon Severson als Verstärkung in petto. In der Offensive würden entweder Fantilli oder Carlsson Johnny Gaudreau und Patrik Laine gut managen können. Oder überflügelt Will Smith einen der beiden?

4. San Jose Sharks

Gehen wirklich zwei Center vor Mavei Mitchkov über den Ladentisch? Dann wären die Sharks wohl zwischen ihm und dem übriggebliebenen Pivot in der Zwickmühle. Die Torhüterposition wäre zwar die größte Baustelle, aber das kann mit diesem Pick nicht behoben werden. Auch ein Griff nach einem Defender (Reinbacher) würde überraschen.

5. Montreal Canadiens

Der Draft 2023 verfügt nach allgemeiner Einschätzung über fünf herausragende Spieler - Bedard auf einem eigenen Level, dann je nach Geschmack Fantilli, Carlsson, Smith und als Joker Michkov. Da wäre es nur logisch, wenn die Canadiens den übriggebliebenen Spieler nähmen.

Bei Michkov könnte es weniger Berührungsängste als bei anderen Teams geben - Scouting-Boss Nick Bobrov ist nicht nur Russe, sondern hat früher auch für dessen Klub SKA St. Petersburg gearbeitet.

6. Arizona Coyotes

Nein, liebe Kojoten - man kann kein "Dead Salary" mit einem Draftpick erwerben. Ginge das, würden sie es wohl machen, die Coyotes gelten seit Jahren als Müllhalde für ungeliebte Verträge. Top-Prospect Logan Cooley schaut sich die turbulenten Geschehnisse aus dem College an und wartet wohl, bis sich der Pulverstaub um die geplatzten Arena-Pläne verzogen haben.

Im NHL-Team sieht es vor allem in der Defensive desolat aus, nachdem dort Shayne Gostisbehere und Jake Chychrun zur Trade Deadline gingen. Immerhin kam mit Sean Durzi von den Kings ein neuer Mann. Wird David Reinbacher ein Teil des Rebuilds, der schon gefühlte Jahrzehnte andauert? Bei den letzten Drafts bevorzugten die Coyotes meist Stürmer, da wäre jetzt einmal ein Defender an der Reihe.

7. Philadelphia Flyers

GM Danny Briere ist erst seit knapp mehr als einem Monat im Amt, hat aber den Rebuild der Flyers schon gestartet. Kieffer Bellows, Ivan Provorov, Tony DeAngelo, James van Riemsdyk und Kevin Hayes sind entweder fix oder so gut wie weg. Mit Cutter Gauthier zogen die Flyers im letzten Draft einen torgefährlichen Flügel. Kommt jetzt ein Defender oder sind Stürmer wie Ryan Leonard oder Dalibor Dvorsky zu verlockend?

8. Washington Capitals

Für mich sind die Capitals das Team, das entweder Michkov oder Reinbacher - so noch vorhanden - auffangen und das mit einem großen Grinser im Gesicht. Allerdings brauchen sie baldige Hilfe, das Team ist überaltet und das Warten auf Michkov wird noch länger dauern. Alex Ovechkin könnte bei ihm hier allerdings als Mentor vorgesehen sein. Reinbacher könnte ich mir sehr gut und sehr bald in der Capitals-Defensive vorstellen, mit Dmitri Orlov und Erik Gustafsson gingen zwei starke Leute zur Trade Deadline.

9. Detroit Red Wings

Mit Moritz Seider, Simon Edvinsson und Albert Johansson stehen drei junge Defender entweder schon im Lineup oder in Wartestellung, würde da GM Steve Yzerman mit Reinbacher einen weiteren dazu holen?

Eher unwahrscheinlich, auf der Centerposition stehen mit Dylan Larkin, Andrew Copp und vielleicht bald Marco Kasper drei gute Leute zur Verfügung, aber da geht immer noch mehr. Am wahrscheinlichsten scheint ein torgefährlicher Angreifer (Leonard, Gabe Perrault, Oliver Moore) oder ein Mann, der das immer etwas softe Team körperlich aufwertet (Dvorsky, Colby Barlow oder als Geheimtipp Samuel Honzek).

10. St. Louis Blues

Die Blues verfügen gleich über drei Erstrundenpicks, eine Menge Heu für Scouting-Chef Tony Feltrin. Das ist für die Blues auch ungewohntes Territorium, zuletzt waren sie 2008(!) innerhalb der Top-10 vertreten. Die Abwehr ist mehr als nur routiniert, den Abgang von Vladimir Tarasenko zur letzten Deadline sollten die Prospects Jimmy Snuggerud und Zach Bolduc über kurz oder lang auffüllen. Die Blues lassen sich mit dem Heranreifen ihrer Talente immer gerne Zeit, daher wäre ein zusätzliches Jahr von Reinbacher in Kloten zum Abschluss seiner Berufsausbildung sicher kein Problem.

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