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Showdown um den Aufstieg! Die Aussichten unserer CHL-Klubs

An den letzten beiden Spieltagen der Gruppenphase entscheidet sich, wer aufsteigt. Gegner und Chancen von Salzburg, Innsbruck und Bozen in der Analyse.

Showdown um den Aufstieg! Die Aussichten unserer CHL-Klubs Foto: © GEPA

Zielspurt in der Gruppenphase der Champions Hockey League! In den nächsten Tagen entscheidet sich, wer in die K.o.-Runde einzieht.

Die Aussichten für die drei Vertreter der win2day ICE Hockey League sind dabei durchaus unterschiedlich.

Welche Gegner Salzburg, Innsbruck und Bozen gegenüberstehen, was diese jeweils zu bieten haben und wie die Aussichten sind, erläutert LAOLA1-Scout Bernd Freimüller:

 

Red Bull Salzburg

3 Punkte, restliche Gegner: Belfast Giants (10.10., A), Lahti Pelicans (18.10., H)

In der ICE ziehen die "Roten Bullen" davon, in der CHL müssen sie dagegen noch zulegen und wahrscheinlich fünf oder sechs Punkte machen, um das Achtelfinale zu erreichen.

Der erste Schritt dazu sollte am Dienstag gelingen - Salzburg konnte sich seit letzten Freitag auf das Spiel in Belfast vorbereiten, die Giants standen dagegen am Samstag und Sonntag noch im Ligabetrieb. Sie gewannen ihre ersten beiden EIHL-Spiele auswärts in Guildford und Cardiff, gehören sicher wieder zum engsten Favoritenkreis.

Allerdings muss GM Steve Thornton am Transfermarkt noch tätig werden, die CHL-Spiele im Sommer haben ein tiefes Loch in den Kader gerissen. Elijiah Barraga erlitt einen Kreuzbandriss, Miles Gendron fällt seitdem ebenfalls aus. Dazu kommt noch der Ex-Linzer Josh Roach, der die Saison erst verspätet aufnehmen kann.

Das bedeutete am Sonntag in Cardiff 17 Skater, Dreilinien-Hockey (in der EIHL keinesfalls eine Ausnahme) ist auch am Dienstag angesagt. Dabei kommt es wie immer vor allem auf Goalie Tyler Bereskorowany an, der so etwas die Lebensversicherung der Giants darstellt. Ebenfalls bisher auffällig: Der aus der ECHL gekommene Center Ara Nazarian.

Die Mixtur aus britischen Teamspielern und Ex-Minor-League-Cracks darf für die "Roten Bullen" kein Hindernis darstellen. Mit den Lahti Pelicans wartet im letzten Spiel nämlich ein weit stärkerer Gegner, auch wenn die heuer in der Liiga bisher reichlich fußlahm daherkamen, derzeit nur an 13. Stelle stehen.

Gleich zehn Legionäre stehen im Kader der Pelikane, vor allem Tschechien ist gleich mit vier Mann vertreten. Der bullige Center Lubos Horky etwa kam im Sommer aus Brünn, überzeugte aber bisher ebenso wenig wie Defender Michal Jordan, ein Mann mit langer KHL-Erfahrung.

Bekannte Namen sind Center Ryan Lasch, dreifacher CHL-Sieger mit Frölunda. Mit 36 Jahren auch schon im höheren Alter, aber immer noch ein toller Passgeber, wenn auch seine Torgefahr von Jahr zu Jahr nachlässt. Von seinen Vorlagen profitiert LA-Kings-Pick Martin Jämsen am meisten.

Ebenfalls schon im gesetzten Alter: Jonas Enlund (35), der wie Jordan über Jahre in der KHL gute Rubel machte. Aus einem Kurzgastspiel in Graz bekannt: Defender Anton Mylläri, dessen Vertrag allerdings erst im Oktober verlängert wurde. Ebenfalls erst wegen des Fehlstarts nachverpflichtet: Der kanadische Center Nate Schnarr, im Sommer auch in der ICE angeboten.

HC Innsbruck

6 Punkte, Aalborg Pirates (11.10, A), Skelleftea AIK (17.10, H)

Die Haie sind wohl nur noch einen Sieg vom Achtelfinale entfernt - ob zwei weitere Spiele während der Saison für den kleinen Kader ein Fluch oder Segen wären, müsste sich dann zeigen. Der Saisonstart gelang der Truppe von Headcoach Mitch O'Keefe mit 18 Punkten und dem derzeitigen vierten Platz durchaus gediegen, die letzte Saison kann nicht für alle Zeiten ein Maßstab bleiben.

Die ausstehenden Punkte müssen natürlich am Mittwoch in Aalborg angestrebt werden. Die Dänen stehen in der CHL bis jetzt nur mit einem Punkt da, in der heimischen Metal Ligaen sind sie mit 29 Punkten aus elf Spielen aber natürlich klarer Tabellenführer. Bekannteste einheimische Spieler sind der Ex-Villacher Patrick Bjorkstrand (auch Topscorer des Teams) und Thomas Spelling - seit Jahren in Dänemark ein Punktegarant, kann aber der Liga einfach nicht entkommen. Neben sechs nordamerikanischen Legionären steht mit dem Russen Kirill Kabanov ein Mann im Aufgebot, der den NHL-Scouts sicher noch ein Begriff ist - der von den Islanders gedraftete Winger war abseits des Eises immer schwer zu bändigen. Der Flügel dürfte aber in Aalborg, wo er seine bereits sechste Saison bestreitet, seinen inneren Frieden gefunden haben.

Mit Skelleftea stellt sich ein absolutes europäisches Powerhouse zum Vorrundenabschluss in Innsbruck vor. Die Nordschweden gehören seit Jahren zur SHL-Elite, auch wenn die beiden Titelgewinne schon knapp zehn Jahre zurückliegen. Nach dem Finaleinzug in der Vorsaison stehen SAIK derzeit an fünfter Stelle, in der CHL muss nach sechs Punkten wohl noch ein Sieg her.

Center Oscar Lindberg kehrte nach Jahren in der NHL, KHL und NL nach Skelleftea zurück, soll natürlich auch der offensive Go-To-Guy sein. Der aus der AHL gekommene Dylan Sikura (Bruder Tyler steht vor einem ICE-Engagement) hat dagegen noch Anpassungsprobleme. Interessantester Mann im Team: Der kleinwüchsige Defender Axel Sandin Pellikka, im letzten Sommer von den Red Wings in der ersten Runde gedraftet. Kann er eines Tages in Detroit Marco Kasper mit Vorlagen füttern?

HC Bozen

0 Punkte, Lahti Pelicans (11.10, H), Stavanger Oilers (18.10, H)

Das Letzte, was der HCB derzeit braucht, sind zusätzliche Spiele, diese gab es in der völlig verkorksten Preseason nämlich im Übermaß. Coach Glenn Hanlon, gerade erst zurückgekehrt, hätte sicher gerne eine Woche mit Trainingseinheiten, doch die beiden Heimspiele müssen halt absolviert werden. Mit lediglich zwei Siegen in der ICE herrscht derzeit Land unter, die eine oder andere Personalie wird sich in nächster Zeit daher noch ändern.

Lahti könnte sich die nötigen drei Punkte schon am Mittwoch abholen, für Stavanger (bisher ein Punkt) dürfte ebenso wie für Bozen die CHL schon nach der Vorrunde beendet sein. In der Eliteserien stehen die Oilers punktegleich mit Storhamar am ersten Platz, gehören natürlich wieder zum engsten Favoritenkreis.

Seit heuer mit dabei: Der Ex-Innsbrucker Simon Bourque, mit sieben Punkten in acht Spielen durchaus die Erwartungen erfüllend. Topscorer Mathias Trettenes gehört schon seit Jahren zu den Stützen des Nationalteams. Neben Langzeit-Import Dan Kissel auch auffällig: Greg Mauldin ist mit 41 Jahren immer noch gut zu Fuß, gehört weiter zu den Top-PK-Cracks der Liga.

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