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Biathlon-WM: Eklat bei Pressekonferenz

Die Pressekonferenz nach dem WM-Auftakt in Hochfilzen muss abgebrochen werden:

Biathlon-WM: Eklat bei Pressekonferenz

Turbulenter erster Tag bei der Biathlon-WM in Hochfilzen.

Nach der Doping-Razzia beim kasachischen Team kommt es bei der Pressekonferenz nach der Mixed-Staffel zu einem Eklat. Martin Fourcade kritisiert das Antreten von Dopingsünder Aleksandr Loginov, woraufhin die Russen den Handschlag mit dem Franzosen verweigern.

Fourcade, der Loginov bei seinem Wechsel offenbar unabsichtlich zu Fall gebracht hatte, liefert sich zudem ein Wortgefecht mit Anton Shipulin. Die Pressekonferenz wird abgebrochen.

Fourcade: "Ich habe nichts falsch gemacht"

Die Russen, die hinter Frankreich Bronze geholt hatten und Fourcade vorwarfen, Loginov absichtlich zu Fall gebracht zu haben, verweigerten Fourcade deshalb bei der Flower Ceremony den Handschlag.

Daraufhin applaudierte Fourcade den Russen zynisch und verließ vor der Ehrung vorzeitig das Siegespodest.

Bei der anschließenden Pressekonferenz verteidigte Fourcade seine Anti-Doping-Linie und wies jegliche Absicht beim Vorfall mit Loginov in der Wechselzone von sich. "Ich habe nichts falsch gemacht, wenn ich das hätte, wäre Frankreich nicht auf Platz zwei", sagte Fourcade und beharrte auf Fair Play von allen Seiten.

Anschließend lieferten sich der Weltcupgesamtsieger der vergangenen fünf Jahre und Russlands Topmann Anton Schipulin ein Wortgefecht. "Wir sind in der Mannschaft eine Familie und stehen füreinander ein", meinte Schipulin im Bezug auf Loginov, der bis Dezember eine zweijährige EPO-Dopingsperre abgesessen hat, und warf Fourcade unfaires Verhalten in den vergangenen Wochen vor.

Medaille mit "fahlem Beigeschmack"

Fourcade konterte: "Ich möchte daran erinnern, dass der russische Verbandschef die IBU zu einer Sanktion gegen mich aufgefordert hat wegen eines Tweets gegen Loginov, ich habe nur geschrieben, dass er wegen Doping gesperrt war. Und heute werde ich gefragt, warum sich die Russen weigern, mir die Hand zu schütteln. Ich bin nur traurig, dass wir heute deshalb nicht von Sport reden."

Schipulin sieht die Sache ganz anders. "Wir haben heute Situationen gesehen, in denen es viel Negativität der Franzosen gegen uns gegeben hat. Das gesamte Verhalten war nicht besonders nett."

Fourcade hatte sich zuletzt mehrfach kritisch zu den Vorgängen um überführte und unter Doping-Verdacht stehende Russen geäußert. Für seinen später wieder gelöschten Tweet über Loginov, der laut dem deutschen Russentrainer Ricco Groß im Mixed vom Verband gegen den Willen der Betreuer aufgestellt worden war, musste er in sozialen Netzwerken zahlreiche Anfeindungen aus Russland einstecken.

Dass Russland mit dem EPO-Dopingsünder Loginov eine Medaille holte, gefällt freilich auch vielen anderen nicht. "Das hat einen fahlen Beigeschmack. Wir kennen die Situation schon aus dem Radsport. Zwei Jahre Strafe sind zu wenig", meinte etwa Eder und Gösweiner ergänzte: "Das sind keine angenehmen Dinge, weil der Sport in ein schlechtes Licht gerückt wird."

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