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"Sein Körper soll auch eine Chance haben"

Physio Stober erweist sich seit Engagement als ganz wichtiges Mosaiksteinchen.

Günter Bresnik war ihm seit zwei Jahren auf den Fersen wie er selbst erzählt hat.

Ende 2015 ist es dem Coach von Dominic Thiem schließlich gelungen, den deutschen Physiotherapeuten Alex Stober ins "Thiem-Team" zu holen.

Ein wichtiger Mosaikstein für den nächsten großen Schritt des 22-jährigen Tennis-Stars, der vor dem Sprung in die Top Ten steht.

Durchschnitt war keine Option

"Für Dominic einen durchschnittlichen Physiotherapeuten zu nehmen, war für mich keine Option. Alex ist ein Spezialist für Tennis", sagte Bresnik in Paris.

Im Tennis gebe es ganz spezifische Verletzungen und Notwendigkeiten wie zum Beispiel auch einen Belags-Wechsel. "Das wissen andere Physiotherapeuten nicht." Und Bresnik kennt und schätzt den Deutschen schon seit fast 30 Jahren auf der Tour.

Der hoch gepriesene Mann aus Nürnberg stellt sich im Gespräch mit der APA als sehr bescheiden und zurückhaltend vor. Er spricht gar nicht so gerne darüber, mit welchen Größen er schon gearbeitet hat: Pete Sampras, Andre Agassi, Michael Stich oder bei den Damen Li Na und auch Angelique Kerber sind nur einige davon. "Ach, das ist unwichtig, die Namen stimmen, ein paar andere kamen noch dazu", sagt er mit einem Lächeln.

"Arbeit mit Dominic macht riesigen Spaß"

Nun gut, dann reden wir über die Gegenwart: Seine Zusammenarbeit mit Dominic Thiem. "Die Arbeit mit Dominic ist super und macht mir auch riesigen Spaß. Ich glaube, unseren Werdegang kann man schon sehen. Die körperliche Entwicklung und die Sicherheit, die er jetzt an den Tag bringt: alles ist total im grünen Bereich", ist Stober sehr zufrieden.

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Der Nürnberger hat einen Plan, wie er Thiem auf die nächsten Schritte in die absolute Weltspitze im Tennis vorbereiten will. "Mein Ziel ist natürlich, ihn in der Beweglichkeit etwas geschmeidiger, explosiver, schneller und reaktionsschneller zu machen." Dazu sei es u.a. auch wichtig, dass sich Thiem in seinen Bewegungsmustern wohlfühlt.

In Sachen Trainingsphilosophie sieht er Thiem "in guten Händen". "Günter Bresnik ist ja sehr bodenständig, und er hat ihn ja schon seit seinem neunten Lebensjahr unter den Fittichen.

Von da wird er sicher sehr gut geführt. Meine Philosophie ist wahrscheinlich so ähnlich wie jene von Günter: Die Arbeit wird auf dem Platz verrichtet, dann kommen die Ergebnisse auch von alleine."

Viel Lob für Thiems Auffassungsgabe

Stober hält nicht viel von enormen Muskelmassen. "Das ist überhaupt nicht notwendig. Masse ist ja nicht entscheidend, sicherlich sind die inneren Werte entscheidend."

Der Deutsche sieht laufend Fortschritte bei seinem Schützling und lobt Thiem für seine Auffassungsgabe. Da geht es aber nicht um große, analytische Auswertungen. Stober schätzt einen sehr natürlichen Zugang, ohne viel technischen Firlefanz.

"Dominic ist ein sehr aufmerksamer Zuhörer und er setzt es dementsprechend um. Die Bewegungsmuster, an denen wir arbeiten, macht er inzwischen wirklich toll. Man sieht auch, dass er sich strukturell verändert."

Gleichzeitig geht Stober behutsam mit dem jungen Athleten um. "Ich will ja nicht, dass er zu schnell kräftig wird. Er soll ja auch reinwachsen. Der Körper soll auch eine Chance haben, hinterherzukommen und so alles sehr natürlich abläuft."

Ganz wichtiger Mosaikstein

Ein ganz wesentlicher Punkt ist freilich die Behandlung nach den Matches, die eine gute Regeneration ermöglicht und den Spieler möglichst schnell wieder zur hundertprozentigen Leistungsfähigkeit bringt. Stobers Input hat maßgeblichen Anteil daran, dass für Thiem anstrengende Trips wie jene im Februar in Südamerika und Mexiko so erfolgreich verlaufen sind.

Und Thiem weiß auch selbst, wie wichtig seine körperliche Entwicklung für seinen Aufstieg ist. "Den größten Anteil an meiner Verbesserung hat der physische Teil. Ich denke, dass ich da jetzt auch zu den Topleuten gehöre. Besonders bei den Grand Slams ist das wirklich wichtig und da habe ich den größten Schritt gemacht."

In Stober haben Bresnik/Thiem wohl einen ganz wichtigen Mosaikstein auf dem Weg nach oben gefunden. Und die Zusammenarbeit ist unbefristet: "Wir arbeiten so lange es funktioniert", sagt Stober, der Thiem noch sehr viel zutraut.

"Dominic ist absolut auf dem besten Weg. Der muss halt irgendwo seine persönliche innere Balance und Ruhe finden, seinen Rhythmus und seine Ausgewogenheit. Dann wird er sicherlich ein ganz, ganz toller, großer Spieler werden."

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