Der Schweizer, der 2015 schon einmal in Roland Garros triumphieren konnte, zwingt im ersten Halbfinale am Freitag den schottischen Weltranglisten-Ersten Andy Murray mit 6:7 (6), 6:3, 5:7, 7:6 (3), 6:1 in die Knie.
Im Head-to-Head verkürzt er damit auf 8:11. Auf Sand führt der Eidgenosse allerdings nun sogar mit 4:1.
Im Kampf um den vierten Grand-Slam-Titel seiner Karriere trifft Wawrinka nun entweder auf Rafael Nadal oder Dominic Thiem. Diese Partie findet im Anschluss statt.
Ältester Finalist seit 1973
"Es war eine unglaubliche Begegnung, Respekt an Andy", sagte Wawrinka, der mit 32 Jahren und 75 Tagen der älteste Finalist bei den French Open seit Niki Pilic (33 Jahre, 280 Tage) im Jahr 1973 ist.
"Ich bin überglücklich. Es ist unglaublich, dass ich hier wieder im Finale stehe", war der Roland-Garros-Sieger von 2015 erleichtert. Murray zeigte sich als fairer Verlierer. "Er hat am Ende einfach zu gut gespielt. Ich kann mit dem Verlauf des Turniers trotzdem ganz zufrieden sein", meinte der Schotte.
Packender Schlagabtausch
Murray und Wawrinka lieferten einander auf dem Court Philippe Chatrier von Beginn an einen packenden Schlagabtausch. Wawrinka versuchte, die Partie mit seinen druckvolleren Schlägen zu bestimmen, doch Murray überzeugte wie schon in den Runden zuvor mit exzellenter Defensivarbeit.
Der Vorjahresfinalist sicherte sich den ersten Satz nach 68 Minuten im Tiebreak, nachdem er einen Satzball abwehrte. Für den Schweizer war es der erste Satzverlust im gesamten Turnierverlauf.
Als Wawrinka im Tiebreak des vierten Durchgangs nach fast vier Stunden der Satzausgleich gelang, war die Vorentscheidung gefallen.
Während Murray nun auch körperlich abbaute, konnte sich der Schweizer sogar noch steigern und machte seinen zweiten Finaleinzug in Roland Garros mit seinem ersten Matchball perfekt. Insgesamt gelangen Wawrinka unglaubliche 87 Winner - und das gegen Murray, den besten Defensivkünstler auf der ATP-Tour.