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Das Warten auf das Dach geht bis 2020 weiter

Die French Open müssen noch einige Jahre ohne Überdachung auskommen.

Das Warten auf das Dach geht bis 2020 weiter Foto: © GEPA

Seit vielen Jahren wird bei den French Open über die Überdachung des Center Courts gesprochen.

Obwohl derzeit große Baumaßnahmen auf der Anlage in Roland Garros im Gange sind, wird es frühestens im Jahr 2020 dazu kommen. Anrainer versuchen, das Projekt weiter zu verzögern.

Turnierdirektor Guy Forget ist trotzdem "ziemlich zuversichtlich", dass es 2020 endlich soweit ist. "Das Projekt ist schon vor vielen Jahren gestartet worden. Wir müssen größer werden und unsere Anlage modernisieren."

Erstmals ein Dach bei den US Open

Die Australian Open waren die Ersten und verfügen mittlerweile sogar schon über drei überdachte Courts, auch der Heilige Rasen in Wimbledon hat auf dem Center Court schon eine Überdachung (und soll demnächst auch über Court 1 eine bekommen) und in diesem August wird erstmals auch das größte Tennis-Stadion der Welt, das Arthur Ashe Stadium, Indoor-Tennis ermöglichen.

Nicht nur deshalb sind die Veranstalter der French Open mit den Jahren immer stärker unter Druck geraten. Denn Roland Garros verfügt wegen seiner Dreiecks-Grundstücksform auch über wesentlich weniger Platz als die anderen drei Grand-Slam-Turniere. Ein umfassendes Großprojekt ist seit Jahren angekündigt und wird nun auch auf der Anlage sichtbar. Man hat sich vor einigen Jahren entschieden, die seit 1928 genützte Anlage weiter zu bespielen und nicht an einer völlig neuen Destination zu bauen.

Im Vergleich zum Vorjahr wurden drei Plätze weggerissen, die Plätze vier und fünf neu gebaut und mit einem darunter liegenden, neuen Medien-Restaurant versehen.

Regen als größtes Problem in Paris

Doch all dies täuscht nicht über das größte Problem hinweg: den immer wiederkehrenden Regen. "Wenn man Tage wie diesen durchleben muss, realisiert man die Wichtigkeit, ein Dach über dem Court zu haben", konstatierte der Ex-Weltklassespieler Guy Forget, der seit 26. Februar dieses Jahres als neuer Turnierdirektor fungiert.

"Es ist auch eine Frage des Respektes gegenüber den Zuschauern, den Spielern und auch den über 1.000 Medienleuten hier oder auch den Fans vor den Fernsehgeräten", erklärte der Franzose bei einer Pressekonferenz am Montag in Roland Garros.

"Wir warten, warten und warten, während Wimbledon, Melbourne und nun auch New York ein Dach haben. Das Projekt ist schon vor vielen Jahren gestartet worden. Wir müssen größer werden und unsere Anlage modernisieren."

Den Anrainern ist es aber neuerlich gelungen, das Projekt zu verzögern, wobei es da nicht um das Dach geht, sondern um andere gröbere Umstrukturierungen der gesamten Anlage. Im September sollen die zuständigen Behörden eine endgültige Entscheidung treffen, Forget ist "ziemlich zuversichtlich", dass der Termin 2020 nun hält.

"Dach wird das letzte Stück des Puzzles"

"Das Dach wird das letzte Stück des Puzzles", sagte Forget und erklärte auch, warum man dieses nicht vorziehen kann. "Weil, um das Dach zu konstruieren, muss man die Struktur des ganzen Stadions ändern. Die großen Säulen, die das Dach halten werden, müssen rund zehn Meter tief in die Erde gebracht werden."

Besonders schwierig ist so eine lange Regenstörung freilich gerade zu Beginn des Turniers, wenn Hunderte Spieler auf ihren ersten Einsatz warten. Zudem gibt es in unmittelbar Nähe fast keine Hallen-Courts, die zudem keinen Sandbelag haben. Dominic Thiem hat beispielsweise in einer Sand-Halle rund 30 Autominuten entfernt von Roland Garros trainiert.

"Einige kluge Spieler kennen sich aus und können dorthin gehen. Es ist sehr schwer für uns", sagte Forget. "Die meisten gehen ins Gym oder gehen laufen. Wenn es nur ein, zwei Tage sind, dann ist es nicht so schlimm, aber der Alptraum wäre, wenn es noch drei oder vier Tage mehr sind." Die Wettervorhersagen werden zumindest für die nächsten Tage etwas besser.

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