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French Open: Überraschungs-Finale bei den Damen

Ashleigh Barty und Marketa Vondrousova kämpfen um ersten Grand-Slam-Titel.

French Open: Überraschungs-Finale bei den Damen Foto: © getty

Ashleigh Barty (AUS/8) und Marketa Vondrousova (CZE) kämpfen im Damen-Bewerb der French Open um den Titel.

Die Australierin zwingt die erst 17-jährige Amanda Anisimova (USA) im Halbfinale 6:7 (4), 6:3, 6:3 in die Knie. Barty kam zuvor bei einem Grand Slam noch nie über das Viertelfinale hinaus (Australian Open 2019), in Paris war bei fünf Versuchen die zweite Runde das höchste der Gefühle.

Gleiches gilt für ihre 19 Jahre alte Final-Gegnerin Marketa Vondrousova, die bei ihren zwei Antreten vor diesem Jahr nur einen Sieg verbuchen konnte.

Heuer ließ sich die Tschechin jedoch von niemandem stoppen - im Halbfinale bezwingt die Nummer 38 der Welt Johanna Konta (GBR/26) 7:5, 7:6 (2).

Barty und Anisimova mit verrückter Partie

Doch das Match des Tages bei den Damen war jenes zwischen Barty und Halep-Bezwingerin Anisimova, denn das Match verlief so kurios wie eigentlich das gesamte Damenturnier. Barty ging gegen eine nervöse Kontrahentin zunächst klar mit 5:0 in Front und hatte bei Aufschlag Anisimova und 15:40 zwei Bälle zum 6:0. Doch plötzlich fing sich die Außenseiterin, die im Viertelfinale Titelverteidigerin Simona Halep mit 6:2,6:4 eliminiert hatte.

Anisimova machte sechs Games in Folge, musste dann bei 6:5 aber wieder ihren Aufschlag abgeben. Im Tiebreak geriet die in New Jersey geborene Anisimova 2:4 in Rückstand, holte dieses dann aber 7:4. Als die 17-Jährige im zweiten Satz mit zwölf Punkten in Folge rasch 3:0 in Führung ging, sah es schon nach einer Fortsetzung der Serie aus. Doch nun war es Barty, die sechs Games en suite machte.

Im dritten Durchgang gelang Anisimova ein Break zum 2:1, aber Barty schlug sofort zurück und machte nach dem 2:2 ein weiteres Break zum 4:2. Nach 1:53 Stunden jubelte die Australierin über den Einzug in ihr erstes Major-Endspiel.

Auf Margaret Courts Spuren

"Ich kann es nicht glauben. Es war eine aufregende Reise und ich kann es nicht erwarten, was morgen passiert", erklärte Barty, die sich zur ersten australischen Finalistin in Roland Garros seit Samantha Stosur 2010 kürte. Sollte sie den Titel holen, dann wäre sie wohl australische Nationalheldin, denn dieses Kunststück ist seit Margaret Court vor 46 Jahren in Paris keiner Spielerin von "down under" gelungen.

"Amanda war so aggressiv, aber ich bin stolz, dass ich weiter gekämpft habe", blickte Barty zurück. "Die Bedingungen waren sehr schwierig für beide von uns, es war kalt und windig."

Barty zieht nach Paris auf jeden Fall in die Top 3 der Welt ein, sollte sie den Titel holen, wird sie Nummer 2. Vondrousova springt nun um 22 Ränge an die 16. Stelle. Wenn sie sensationell den Titel holt, katapultiert sie sich an die elfte Position. Für die Finalistin werden 1,18 Millionen, für die Gewinnerin 2,3 Mio. Euro ausgeschüttet.

Barty, die Ende 2014 eine Tennis-Auszeit bis 2016 genommen hatte und sich in einer Profi-Cricket-Karriere versucht hatte, ist Favoritin gegen den ersten Teenager in einem Paris-Finale seit Ana Ivanovic (2007, Finalistin). Sie wird allerdings gewarnt sein, denn Vondrousova hat auf dem Weg ins Finale keinen Satz abgegeben. Gewinnt Vondrousova, dann ist sie der erste Teenager mit einem Grand-Slam-Titel seit Caroline Wozniacki 2009 bei den US Open.

Das Finale steigt am Samstag um 15:00 Uhr. Bei uns gibt es das Spiel im LIVE-Ticker>>>

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