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"Unmenschlich!" - Bälle Grund für Verletzungen im Tennis?

Immer mehr Tennisstars weisen den Bällen die Schuld für sich häufende Handgelenksverletzungen auf der Tour zu:

Foto: © getty

Carlos Alcaraz, Stefanos Tsitsipas, Holger Rune, Stan Wawrinka, Daniil Medvedev, Taylor Fritz, Paula Badosa, und viele mehr. Die Liste an Tennisprofis, die sich in den vergangenen Tagen und Wochen über die auf der Tour verwendeten Bälle lautstark beschweren, wird immer länger.

Der Grund dafür: Zu oft soll auf der ATP-Tour zwischen verschiedenen Ballmarken- und Modellen gewechselt werden. Zu groß sei dabei die wöchentliche Umstellung, zu langsam seien die Bälle oftmals.

Bei den China Open fand Daniil Medvedev zuletzt klare Worte: "Sobald du ein paar Schläge gespielt hast, werden die Bälle riesengroß und filzig. Sie werden wie eine Grapefruit. Wir spielen nur mehr 30-Schlag-Rallies, weil es unmöglich ist, Winner zu machen".

 

Fritz schiebt Handgelenksprobleme auf Ballwechsel

Craig Boynton, Trainer von Polens Nummer Eins Hubert Hurkacz, legt im Interview mit "tennis.com" noch eins drauf: "Manche Bälle auf der Tour sollten nicht gespielt werden, sie sind einfach nicht gut genug. Ich hab Jungs gesehen, die zum Event danach kommen und ihre Arme oder Schultern sind 'Toast'. Das kann riesige Auswirkungen haben".

US-Crack Taylor Fritz, aktuell Nummer 8 der Welt, gibt den häufigen Ballwechseln sogar direkt die Schuld an seinen Verletzungsproblemen: "Ich habe Handgelenksprobleme seit Beginn der US Open Serie wegen der Ballwechsel. Wir hatten drei verschiedene Bälle in drei Wochen".

Auch Slam-Siegerin leidet unter ballbedingter Verletzung

Gefühlt jeden Tag gesellt sich eine neue Stimme zu den Ballkritikern. Gastao Elias fordert via "X" sogar von der ATP bezahlte Physiotherapie, die durch die eingesetzten Bälle verursacht werde: "So etwas habe ich noch nie gesehen, das ist unmenschlich""

Doch nicht nur die ATP-Tour gerät unter Beschuss, auch die WTA muss sich Kritik gefallen lassen. Die prominentesten Namen sind hierbei die derzeit verletzte ehemalige Nummer 2 der Welt, Paula Badosa, sowie die amtierende Wimbledonsiegerin Marketa Vondrousova, welche die Bälle für ihre bei den US Open erlittene Ellbogenverletzung verantwortlich macht.

Eine Äußerung der professionellen Tennisverbände zu der Thematik bleibt inzwischen noch aus. Auch Dominic Thiem und Juan Martin del Potro, deren Karrieren von schweren Handgelenksproblemen gebremst wurden, äußerten sich dazu noch nicht.

 


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