news

Doping-Enthüllungsbuch von Ex-Profi Dekker

Ex-Rabobank-Profi Dekker zeichnet ein erschreckendes Bild über den Radsport.

Doping-Enthüllungsbuch von Ex-Profi Dekker

Wie schlimm die Situation im Profi-Radsport tatsächlich ist, verdeutlicht nun das von Ex-Profi Thomas Dekker herausgegebene Buch "Thomas Dekker - mein Gefecht".

"Doping war überall, in unserem Team, in anderen Teams. Cortison, Blutbeutel, Schlaftabletten - wenn du ständig von Absurditäten begleitet wirst, denkst du, es ist normal", so der Niederländer, der in dem Werk über seine Zeit (2007-2014) beim Team Rabobank berichtet.

Die Team-Ärzte hätten den Fahrern jeden Morgen gegen 6.00 Uhr früh Injektionen mit Wasser angeboten, damit der durch EPO-Gaben erhöhte Hämatokritwert des Blutes sinkt und bei etwaigen Kontrollen unauffällig bliebe.

Während des Rennens EPO gespritzt

"Wir haben jeden Tag Cortison genommen. Ich weiß gar nicht wofür oder wogegen. Aber du konntest in Rennen höhere Belastungen aushalten. Wir hatten Ausnahmegenehmigungen dafür", berichtete der heute 32-jährige Dekker, der 2010 eine Dopingstrafe absitzen musste. Solche Atteste, sogenannte TUEs, spielten zuletzt auch eine Hauptrolle bei den Vorwürfen gegen den Ex-Toursieger Bradley Wiggins und sein Sky-Team.

Dekkers Zimmernachbar Michael Boogerd habe ihm bei der Tour de France 2007 berichtet, während des Rennens achtmal das Blutdopingmittel EPO gespritzt zu haben. Auch Prostituierte hätten bei ihm und Boogerd eine Rolle gespielt, wie etwa vor dem Tour-Start 2007 in London, schrieb Dekker.

Die Tour 2007 endete für Rabobank ohnehin in einem großen Skandal. Kapitän Michael Rasmussen musste das Rennen im Gelben Trikot verlassen, weil er die Teamleitung über die Aufenthaltsorte während des Trainings getäuscht hatte und für Doping-Kontrolleure nicht auffindbar war.

Kommentare