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EM: Steinegger jagt die Olympia-Bestätigung

Eine EM mit großem Fragezeichen: Jördis Steinegger weiß jedoch damit umzugehen.

EM: Steinegger jagt die Olympia-Bestätigung

Die am Montag beginnenden Schwimm-Wettbewerbe der Langbahn-EM in London stehen unter einem großen Fragezeichen.

„In der Olympia-Saison weiß niemand so genau, wer bei der EM wie in Form ist“, erklärt Jördis Steinegger, die im 400m-Lagen-Vorkampf am Montag zur neuerlichen Jagd auf das Olympia-Limit bläst.

Im Vorjahr hat die 33-Jährige bereits die „ÖOC Selection Time“ von 4:45,92 Minuten unterboten. „Für mich gilt es, diese noch zu bestätigen.“

Jördis Steinegger hat bereits über 100 Staatsmeistertitel auf dem Konto

Nach Ablauf der bis 3. Juli dauernden Qualifikations-Frist werden die restlichen der insgesamt 900 Olympia-Plätze gemäß der Weltrangliste aufgefüllt. Um nicht zittern zu müssen, müsste Steinegger noch die „Qualifying Time“ von 4:43,46 erbringen.

Ihre Tickets schon fix in der Tasche haben hingegen Birgit Koschischek und Lisa Zaiser. Bei David Brandl und Felix Auböck fehlt jeweils noch die leichtere „ÖOC Selection Time“.

EM bleibt EM

In der Trainingsgruppe Steineggers in Linz genießt die EM einen recht hohen Stellenwert, wie Kollegin Lisa Zaiser verrät.

Steinegger selbst ist ob der Stärke der Konkurrenz noch unschlüssig. Beispielsweise wird Deutschland aufgrund der kurz davor stattfindenden nationalen Meisterschaften in Berlin nicht in stärkster Besetzung antreten.

Aus ihrer Erfahrung heraus, weiß Steinegger jedoch, dass es bei kontinentalen Titelkämpfen ohnehin kein Halb-Gas gibt. „Auch wenn es die Olympia-Saison ist, musst du deine Leistung erst einmal abrufen“, erinnert sie sich an die ein oder anderen großen Augen bei der EM vor vier Jahren in Debrecen. Zumal ein gutes Ergebnis bekanntlich Selbstvertrauen für künftige Herausforderungen bringt.

Nicht mit dem Strom

Um den Traum von ihren dritten Olympischen Spielen zu realisieren, schuftete Steinegger in der Vorbereitung schwer. Auf der Suche nach möglichst effektiven Trainings-Reizen ließ Trainer Marco Wolf nichts unversucht, baute neben Crossfit-Einheiten auch das genaue Technik-Studium im Gegenstrom-Kanal ein.

Auf letzteren hatte die Linzer Gruppe, welche bei der EM das größte OSV-Kontingent stellt, während eines Trainingslagers auf Teneriffa Zugriff. Das Schwimm-Zentrum auf der Kanaren-Insel zählt zu den modernsten weltweit, wobei der rund 4 Mio. Euro teure Gegenstrom-Kanal das Prunkstück der Anlage darstellt.



„Das Besondere daran ist, dass das Wasser selbst bei einer Geschwindigkeit von 2 m/s keine Wellen oder Bläschen macht“, erklärt Wolf, der darin den Sportler von drei verschiedenen Seiten beobachten und somit kleinste technische Mängel orten kann.

Für die Athleten selbst sei das Gefühl ein eher ungewohntes. „Anfangs ist die Orientierung etwas schwierig. Hinzu kommt, dass du auch keine Wenden hast, wodurch die Belastung eine andere ist“, schildert Steinegger.

Steinegger mit Trainer und Lebensgefährten Marco Wolf

Fußball geht gar nicht

Trotz der vielfältigen Belastungs-Reize kommt eines bei Wolf nicht auf den Trainingsplan – und zwar Fußball.

„Wir machen eine ganze Reihe von Ballspielen, aber für Fußball sind Schwimmer einfach nicht geschaffen, weil sie dafür in der Regel im Fußgelenk zu beweglich sind“, deutet Wolf die zu große Verletzungsgefahr an und führt dabei Lena Kreundl als Beispiel an.

Die 18-Jährige verletzte sich am Fußgelenk, nur weil sie schräg auf einen Eisbrocken gestiegen war. Wolf zeigt sich aber optimistisch, dass die Blessur für die EM kein ernsthaftes Problem darstellt.

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