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Sauna-Training bei 40 Grad! Mayer für WM-Marathon gerüstet

Die österreichische Rekordhalterin geht bestens vorbereitet in ihren ersten WM-Marathon kommenden Samstag in Budapest.

Sauna-Training bei 40 Grad! Mayer für WM-Marathon gerüstet Foto: © GEPA

Nach ihrem ersten Marathon in der österreichischen Rekordzeit von 2:30:42 Stunden bestreitet Julia Mayer am Samstag bei der Leichtathletik-WM in Budapest ihr erstes WM-Rennen über 42,195 km.

Für den Hitzelauf hat sie in der Sauna trainiert, die Strecke wurde nur online studiert, jedes Schattenplätzchen ist vermerkt. "Ich freue mich riesig, dass ich auf einer Strecke laufe, die ich nicht kenne", sagte die 30-Jährige, die am Mittwoch die letzte Härte-Belastung hatte.

Am Samstag soll das Thermometer in Budapest auf 37 Grad klettern, zur Startzeit um 7 Uhr (live ORF Sport +) sind bereits 24 Grad und mehr als 70 Prozent Luftfeuchtigkeit angekündigt.

"Auf die Hitze bin ich gut eingestellt. Ich habe viel in der Hitze draußen trainiert, aber auch in der Wärmekammer drinnen." Trainer Vincent Vermeulen verfügt in Ramsau am Dachstein über einen Raum mit Saunaofen.

"Ich habe am Laufband eine Stunde bei 40 Grad trainiert, das ist extrem brutal. Das ist wahrscheinlich das Schlimmste, dass ich im Training hinter mich bringen musste." Simuliert wurden dabei auch die Trinkpausen. Vor dem Rennen wird sie sich im Bad und mit Weste runterkühlen, während des Laufes mit Schwämmen abkühlen.

Mayer auf alle Eventualitäten vorbereitet

 

Mayer wechselte 2017 vom Fußball zum Laufsport und arbeitete sich bei den Distanzen rasch immer weiter nach oben. Das Marathontraining nahm sie im vergangenen Dezember auf.

Zuvor hatte sie in der Coronazeit bei einem Lauf in der Prater Hauptallee ohne Vorbereitung 2:46:35 erreicht, diesbezüglich spricht sie aber nicht von einem echten Marathon. Ihr Trainingsumfeld sei professionell "von A nach B", die Erfahrung auf der längsten olympischen Strecke noch relativ gering.

"Ich sehe mich selber so mittendrin im Lernprozess. Ich weiß, wie hart ein Marathon ist. Ich weiß aber auch, wie einfach es ist unter Anführungszeichen, wenn man sich gut darauf vorbereiten kann."

Im Vergleich zum Städtemarathon sind bei einer WM beispielsweise keine Tempomacher erlaubt. "Es ist alles anders, wir wissen nicht, ob das Rennen schnell oder langsam losgeht. Das haben wir auch alles trainiert. Ich finde es extrem spannend."

"Irgendwann wird es hart werden, da muss ich komplett drübergehen"

Es habe sie zuletzt nervös gemacht, dass sie gegen die Besten der Welt und aus Europa laufen werde. Sie wisse aber auch, dass sie eine weit schnellere Zeit als 2:30 drauf habe.

Doch darum gehe es nicht im Meisterschaftsrennen. "Es geht nicht um Zeiten, es geht rein darum, wer schafft es ins Ziel. Und vor allem, wer schafft es bei der Hitze ins Ziel. Das sind alles Dinge, die mich extrem motivieren, die extrem gut zu mir passen."

Ihr Rennplan ist, auf den ersten zwei Kilometern mit dem europäischen Feld voll mitzugehen, danach auf die Uhr zu schauen, mit welcher Pace sie unterwegs ist, hochzurechnen und zu reagieren. Sie werde sich an den Konkurrentinnen orientieren und nicht auf Zeiten schauen.

"Der Trainer hat gesagt, ich muss extrem über meine Schmerzgrenze gehen können. Er hat mir drei Punkte gesagt, die ich beachten muss, einer davon ist sterben. Irgendwann wird es hart werden, da muss ich komplett drübergehen." Der Österreichische Verband wird vier Betreuer an der Strecke positionieren, Zielanlauf ist am Heldenplatz, dem Eingang zum Stadtwäldchen.

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