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Nach West-Wien-Aus: HLA steht spannender Vierkampf bevor

Durch den Rückzug des amtierenden Meisters haben gleich mehrere Teams berechtigte Titelambitionen. Der bereits gespielte Supercup diente als erster Gradmesser.

Nach West-Wien-Aus: HLA steht spannender Vierkampf bevor Foto: © GEPA

Mit dem Supercup in beiden Ligen und den ersten Saison-Titeln für den HC Hard bzw. Hypo NÖ fiel am Sonntag der Startschuss in die neue Spielzeit.

So richtig los geht es aber ab Freitag mit der Handball Liga Austria (HLA) der Männer und tags darauf der WHA der Frauen. Während bei den Frauen Double-Sieger Hypo NÖ einmal mehr Topfavorit ist, wird bei den Männern ein Vierkampf um die Nachfolge von Meister West Wien erwartet.

Der Verein verabschiedete sich nach dem ersten Titel seit 30 Jahren aus finanziellen Gründen auch wegen einer fehlenden Heim-Halle aus der heimischen Topliga. Eine Amateur-Mannschaft mit dem Namen Handball West Wien wird mit einigen regierenden Meister-Spielern in der HLA-Challenge (Süd/Ost) antreten, die zweiten Ligen starten eine Woche später.

"Es war ein herber Schlag, wenn sich ein Meister der HLA aus dem Bewerb zurückzieht", gestand auch ÖHB-Präsident Markus Plazer bei einem Medientermin diese Woche in Wien.

Supercup als Vorgeschmack auf neue HLA-Ära

Dennoch habe schon der Supercup gezeigt, dass man in der HLA spannende Spiele erwarten könne. In der HLA und beiden HLA-Challenge-Ligen sind insgesamt 30 Teams (aus 24 Klubs) am Start. In der WHA erhofft man sich, dass vor allem Atzgersdorf und vielleicht auch Ferlach dem Favoriten Hypo NÖ gefährlich werden können. "Atzgersdorf hat die Phalanx schon einmal gebrochen. Wir hoffen, dass wir ein spannendes Finale bekommen", meinte WHA-Präsident Stephen Gibson.

Hypo-Spielerin Petra Blazek sprach von sechs Wochen harter Vorbereitung. Hypo habe auch im Europacup einiges vor.

"Wir wollen ganz klar eine Runde weiterkommen." Önnereds HK (SWE) sei eine schlagbare Mannschaft, auch ein rumänisches Team in Runde zwei falle in diese Kategorie. Nicole Ivkic von Atzgersdorf ließ sich vom Selbstbewusstsein Blazeks nicht beeindrucken.

"Ich glaube schon, dass wir wieder im Finale stehen werden, unser Ziel wäre natürlich der Titel." 2019 war dieser Sensationscoup gelungen. Im Vorjahr gab es im Team einen großen Umbruch, diesmal stießen nur zwei neue Spielerinnen zu den Wienerinnen.

In der HLA läuft alles auf einen Vierkampf zwischen Cup- und Supercup-Sieger Hard, Vizemeister HC Linz, Bregenz Handball und dem UHK Krems hinaus. Hard-Rückraum-Spieler Dominik Schmid erholt sich zwar gerade von einem in der Vorbereitung erlittenen Meniskusriss, doch auch seine Devise ist klar: "Von uns wird viel erwartet, oberstes Ziel ist der Titel. Die Saison ist lang. Wir müssen einen guten Saisonstart hinlegen und Selbstvertrauen tanken."

Standortbestimmung bei den meisten Teams noch unklar 

Florian Kaiper vom HC Linz ärgerte noch die knappe Supercup-Niederlage. "Klar, wenn du durch einen verworfenen Siebenmeter verlierst. Mit uns ist auf jeden Fall wieder zu rechnen", sagte er kämpferisch.

"Wir haben eine super Truppe." Auch in Bregenz ist der Titel-Druck "groß" wie Neo-Bregenzer Tobias Wagner berichtete. Grundsätzlich, und das meinten fast alle Protagonisten bei der Saisonvorschau, wisse man zu Beginn noch nicht, wo die Teams stehen. "Das wird sich in den ersten fünf bis sieben Runden schnell herauskristallisieren."

Der UHK Krems hat sich mit zwei Spielern von West Wien und zwei weiteren Akteuren verstärkt. "Unser Ziel ist es ganz klar, um den Titel mitzuspielen", sagte Daniel Dicker. Die restlichen acht Teams werden versuchen, für Überraschungen zu sorgen.

Besonders ehrgeizig wirkte Ferlachs Adonis Gonzalez. "Wir haben noch viel Wut im Bauch nach dem letzten Viertelfinalspiel, wir waren sehr knapp dran, ins Halbfinale einzuziehen." Das soll 2023/24 gelingen.

Bei den Fivers versprach Marin Martinovic, dass seine Mannschaft wie immer "aufs Gas drücken werde". Zudem lobte er Zugang Leon Bergmann, den 19-jährigen Goalie aus Graz. "Er ist ein sehr großes Talent in unseren Reihen, auf ihn wird sich auch das österreichische Nationalteam freuen."

Die Tiroler wollen nach einer verpatzten Saison dank neuem Trainer und Zugängen wieder stärker werden. "Wir haben vier Top-Teams, aber ab dann ist für alle Mannschaften alles offen. Ich hoffe, wir können besser abschneiden", verlautete Michael Miskovez.


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