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Touchdown Tuesday: Was nun, Green Bay?

Das sind die Stories nach dem 6. Spieltag in der NFL:

Touchdown Tuesday: Was nun, Green Bay? Foto: © getty

Und da sind wir auch schon wieder!

Die NFL-Ergebnisse sind euch allen freilich bekannt, doch die größte und teuerste Profiliga der Welt hat viele Stories zu erzählen.

Wie gewohnt widmet sich LAOLA1 den Auffälligkeiten des Spieltages.

Wer ist Winner? Wer ist Loser? Wer oder was war awesome? Wer oder was war awful? Wer sorgte noch für Aufsehen?

Das ist der Touchdown Tuesday - die Endzone von LAOLA1 - Episode 6 der Saison 2017:

So schnell kann es in der NFL gehen. In der einen Woche noch fünf Interceptions werfen und zu Hause gegen die Jacksonville Jaguars verlieren, in der nächsten dem einzig ungeschlagenen Team in der Liga die erste Niederlage zufügen. Dass die Pittsburgh Steelers so eine Niederlage nicht auf sich sitzen lassen würden, war klar. Gegen die Chiefs bestach vor der Pause vor allem die Defense, auch nach der Pause konnte die Offense der Gastgeber weitestgehend in Schach gehalten werden. Beim TD von Antonio Brown war das Glück des Tüchtigen dabei. Es bleibt Luft nach oben, wenn mit solchen Leistungen reden die Steelers natürlich ein Wörtchen um den AFC-Titel mit. Am Ende könnte sogar dieser Sieg bei den Chiefs nicht unwesentlich sein. Stichwort: Playoff-Heimspiel. Auch in der AFC geht es eng zu. Gut so!
PS: Traditionell gratulieren wir den 72er Miami Dolphins dazu, dass ihre Perfect Season (14-0) auch 2017 ein Alleinstellungsmerkmal bleibt. Lasset die Korken knallen!

Wir dachten ja, ein nigelnagelneues Prunkstadion wie jenes der Atlanta Falcons würde ein Team beflügeln - vor allem jenes der Falken. Doch das scheint nicht der Fall zu sein. Es war die bereits zweite Heimniederlage für die Falcons im dritten Spiel im Mercedes Benz Stadium, ihrem neuen Horst. Nachdem die Buffalo Bills vor der Bye Week erfolgreich waren, waren es nun die Dolphins danach. Die Falcons gaben dabei einen satten Vorsprung aus der Hand. Ein 17:0, das Miami nach der Pause noch in ein 20:17 umwandelte. Sehr unnötige Niederlage und plötzlich ist der Super-Bowl-Verlierer nur noch Dritter in der NFC South - hinter den Carolina Panthers und New Orleans. Ei, ei, ei. Wer seine Heimspiele nicht gewinnt, wird es tendenziell schwer haben, es in die Playoffs zu schaffen.

Über diesen Spielzug diskutierte wohl die halbe NFL-Welt am Sonntag, wenn nicht die gesamte: Jets-TE Austin Seferian-Jenkins überquerte gegen die Patriots mit dem Ball die Endzone, dabei kam ihm eben dieser kurz aus, hielt ihn dann aber auch sogleich wieder fest. Die Refs gaben zunächst auch Touchdown, entschieden dann aber auf Fumble sowie Touchback. Die Jets verloren genau mit diesem Touchdown Unterschied gegen die Patriots. Schon vergangene Woche gab es einen ähnlich umstrittenen Call. Weiter unten findet ihr unsere Meinung dazu, vorerst könnt ihr euch hier per Video eure Meinung bilden:

Was ist denn bitte los? Ja, wir wissen es, Verletzungen gehören dazu. Aber muss es jede Woche einen Superstar treffen? Vergangene Woche weinten wir an dieser Stelle mit Odell Beckham jr., in dieser nun mit Aaron Rodgers. Der Packers-Star erlitt einen Schlüsselbeinbruch, wird operiert und möglicherweise ist damit seine Saison schon zu Ende. Bereits 2013 fehlte Rodgers sieben Wochen mit der gleichen Verletzung. Damals kehrte Rodgers im letzten Spiel zurück und die Packers schafften es noch in die Playoffs. Mehr dazu weiter unten. Klar ist: Die Saison begann vielversprechend - und nun das. Oh Boy!

Ja, das ist er wieder. Der Adrian Peterson, den wir alle kennen. Bei den New Orleans Saints hat es also ganz und gar nicht geklappt, bei den Arizona Cardinals scheint sich der großartige Running Back früherer Tage gleich viel wohler zu fühlen. Gegen die Tampa Bay Buccaneers hatte der 32-Jährige nach nicht einmal einer Hälfte schon mehr Yards als in New Orleans (87 zu 81 Yards). Am Ende sollten 134 Yards und zwei Touchdowns zu Buche stehen. Was für ein Debüt!

So, kommen wir ohne lange Umschweife zu jener Szene, über welche die ganze NFL-Welt derzeit spricht, die Generationen von NFL-Fans den Atem anhalten ließ, ein unglaublicher Moment für die Geschichtsbücher, den Week 6 zu bieten hatte. Ich selbst hatte beinahe, und wirklich nur beinahe, Tränen in den Augen: Die erste Touchdown-Co-Produktion zweier Harvard-Studenten der NFL-Geschichte! Ryan Fitzpatrick zu Cameron Brate! Für die Bucs und irgendwie auch für die Würste, sie haben trotzdem verloren. Bisher musste sich Harvard mit Nobelpreisträgern, Spitzenpolitikern, schwerreichen Business-Mogulen oder anderen Kinkerlitzchen-Karrieren zufrieden gaben, aber jetzt sind sie nach Jahrzehnten des Wartens endlich in dieselbe Liga wie Party-Unis a la USC aufgestiegen. Gratulation! Aber gut, lassen wir das Nerd-Zeugs, haha. Kommen wir lieber zu einer Woche 6, die wieder einmal diverseste Einschätzungen über den Haufen geworfen hat, und dies scheint eines der Kennzeichen dieser Saison zu werden. Mein Dank (und es ist wirklich ein Dank, ich find's geil!) gilt diesbezüglich der Offense der Pittsburgh Steelers. Eine Woche, nachdem ich sie hier an dieser Stelle kritisch ins Visier genommen habe, zerlegen "RBB" (Roethlisberger, Bell, Brown) die bis dato unbesiegten Kansas City Chiefs - natürlich auch gestützt auf eine bestens aufgelegte Defense. Naja, vielleicht hat "Big Ben" meine Aufmunterung, alle (gedanklichen) Systeme auf null zu stellen, ja gelesen, hahaha. Wie dem auch sei: Ich kann es Jahr für Jahr nicht oft genug betonen: Es zählt, im Dezember und vor allem Jänner in Topform zu sein. Bis dahin braucht das Werkl nur so weit rennen, dass man im Rennen um eine gute Playoff-Ausgangsposition bleibt. Das ist den Steelers bisher definitiv gelungen.

Jössas na, die New Orleans Saints! Nachdem ich in der jüngeren Vergangenheit mit Kritik sehr schnell zur Stelle war, zögere ich keine Sekunde zu diesem wie aufgemalten Spieltag zu gratulieren. Dieses Spektakel gegen Detroit ist für mich zwar ein recht deutliches Indiz dafür, dass es in der x-ten Karriere-Spätherbst-Saison von Drew Brees mit dem Titel eher nix werden wird, aber dass man diesen Gedanken überhaupt ganz leise haben könnte, war ja vor zwei, drei Wochen generell noch unvorstellbar. So gesehen: Alles gut! Auch dank der Konkurrenz. Die Tampa Bay Buccaneers stürzen vom Geheimfavoriten immer mehr zur Lachnummer ab, die Atlanta Falcons haben offenbar in der neuen Arena eine kuriose Heimspiel-Allergie entwickelt, und auch die Carolina Panthers haben verloren - allerdings ein Spitzenspiel gegen Philadelphia. Trotzdem: Im Kampf um ein Playoff-Ticket schaut es für die Saints in der NFC South plötzlich recht freundlich aus. Und das nach einem Wochenende, nach dem sie angesichts der Art und Weise, wie der soeben nach Arizona abgegebene Adrian Peterson bei den Cardinals eingeschlagen hat, rein theoretisch auch als die nicht allzu hellsten Lichter am Trade-Himmel dastehen hätten können. Den Unruheherd "AP", der nicht ins System gepasst hat, loszuwerden, hat trotzdem Sinn gemacht, genauso wie es zielführend ist, einen meiner neuen Lieblingsspieler, Alvin Kamara, stattdessen zu forcieren. Natürlich könnte man nach diesem 52:38-Irrsinn gegen Detroit nun meinen: Eh alles gut, die Offense bringt Punkte und wenn die Defense zwei, drei Big Plays beisteuert und so beim Punkten hilft, ist mit den Saints zu rechnen. Dem halte ich entgegen, dass es nach einer 45:10-Führung einfach nicht nochmals spannend werden darf. No way! Das gilt für beide Seiten des Balls und steht irgendwie sinnbildlich für die Saints in den vergangenen Jahren, für ein äußerst unausgewogenes Konstrukt. Aber wurscht, drei Siege in Serie, der Pfeil geht steil nach oben und Mitte Oktober ist noch genügend Zeit, an diversen Schwächen zu arbeiten! Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.

Wer eine Partie mit relativ verlässlicher Garantie auf wenig Offense-Action sehen wollte, hat bei Baltimore gegen Chicago reingeschaut, dafür war es eine der unterhaltsamsten Partien. Man durfte einen TD-Pass eines Running Backs bewundern (Tarik Cohen) und die Special Teams der Baltimore Ravens sind ohnehin immer für ein Gustostückerl gut - John Harbaugh kennt ihre Wertigkeit tendenziell besser als manch andere. Dafür, dass man nicht gänzlich von offensivem Brachland sprechen kann, sorgte Jordan Howard, und der gute Herr gehört ohnehin mal gelobt - und zwar nicht nur für seinen 53-Yarder, mit dem er den Sieg in der Overtime auflegte. Denn es gibt in der NFL-Saison 2017 weiß Gott einfachere Jobs, als der Einser-Running-Back der Chicago Bears zu sein. Die Wide-Receiver-Riege ist aufgrund von Verletzungen arg dezimiert, mittlerweile besteht sie weitestgehend aus No-Name-Durchschnittsware. Befeuert wird diese erst von einem überforderten (Mike Glennon) und nun von einem komplett unreifen (Mitch Trubisky) Quarterback. Logisch, wen die gegnerische Defense zuerst aus dem Spiel nehmen will, oder? Nicht jede Partie war eine Glanzleistung, aber weitestgehend schlug sich Howard bisher sehr gut - und auch Cohen ist derzeit mehr Zuarbeiter als Konkurrent. In Baltimore bekam Howard 36 (!) Rushes - in der NFL-Geschichte bekamen nur 68 Spieler mehr Carries in einem Spiel (klingt nach mehr als es ist). Ein echtes Workhorse!

Dieses Aaron-Rodgers-Drama bricht mir genau wie vermutlich unseren treuen Packers-Korrespondenten das (Fantasy-)Herz, wird in diesem TT aber oben und unten bestens abgehandelt, weswegen ich nur zwei Gedanken in einem Zusatzpunkt loswerden möchte. Erstens: Ja, Rodgers ist der zurzeit vermutlich unersetzbarste Spieler in der NFL (sogar unersetzbarer als Tom Brady), aber warten wir mal ab, wie Brett Hundley sich tut, nachdem er ab jetzt alle Practice-Reps mit den Startern bekommt. Zweitens: Ich drücke Hundley alle Daumen, weil ich feinen Sinn für Humor zu schätzen weiß, und folgender Spruch ist zu gut, als dass er ihm nur einfach so passiert sein kann: "Obviously Aaron is Aaron, but I’m Brett." Den etwas jüngeren Lesern, die gerade nicht wissen, worauf ich hinauswill, empfehle ich, sich in die Geschichte der Packers rund um die Jahrtausendwende einzulesen - ihr werdet fündig werden, hahaha.

Hatten wir in letzter Zeit eigentlich schon einmal das Thema Unberechenbarkeit? Bitte ganz ehrlich: Wer von euch hätte damit gerechnet, dass die offensiv schwerst dezimierten New York Giants ausgerechnet bei den Denver Broncos und deren Super-Defense den ersten Saison-Sieg landen? Ja eh, niemand! Für mich tauchen beide Teams hier auf der Loser-Seite des Balls auf. Denver, weil es durchaus an der Zeit ist, sich über diese uninspirierte Offense Gedanken zu machen. Trevor Siemian mag zwar die höchste Yardage dieses Spieltags herausgeworfen haben, aber das war auch dem Spielverlauf geschuldet. Dass es beim Finishen bisweilen hapert, konnte man schon in den vergangenen Wochen beobachten. Wenigstens hielt sich der Schaden in Grenzen, weil in der AFC West nur die Chargers (Ja, die Chargers!) gewinnen konnten. Trotz des Siegs sind auch die Giants und vor allem ihr Head Coach Ben McAdoo keine Gewinner. Die simple Milchmädchenrechnung wäre: Ohne die drei Top-Receiver Beckham, Marshall und Shepard müsste es dem Gegner, noch dazu bei einer Defense-Qualität wie jener der Broncos, noch leichter fallen, das ohnehin fragwürdige Laufspiel der Giants zu stoppen. Aber siehe da, plötzlich kommen die Giants ins Rennen, dazu ein bisserl Defense-Hilfe und schon reicht es, wenn Eli Manning im ganzen Spiel nur elf Pässe an den Mann bringt - fünf davon zum plötzlich recht einsamen Evan Engram. McAdoo hat vor diesem Spiel das Playcalling an Offensive Coordinator Mike Sullivan abgegeben. Nun könnte man meinen, dass er Führungsqualität bewiesen und eine ebenso gute wie selbstlose Management-Entscheidung getroffen hat - lasse ich gelten. Also Giants-Fan würde ich mich jedoch eher fragen, was in dieser Saison und mit diesem Roster bisher drinnen gewesen wäre, wenn man früher an dieser Schraube gedreht hätte. Hättiwari, I know! Trotzdem. Und nicht falsch verstehen: Das heißt nicht, dass ich per se etwas gegen McAdoo habe, im Gegenteil. Aber vielleicht ist es kein Fehler, sich auf den Head-Coach-Job zu konzentrieren, das ist eh genug Arbeit!

Ich will es nicht zur Gewohnheit machen, hier "muehli17" mein Mitleid zu bekunden, aber nachdem er uns Woche für Woche so treu und fundiert über das Geschehen bei den San Francisco 49ers (und im College) auf dem Laufenden hält, lenke ich das Rampenlicht natürlich gerne erneut auf seine zu erwartenden Zeilen. Denn für dieses 0-6-Team war es wieder einmal eine Woche mit vielen, vielen Themen. Mit NaVorro Bowman ist eines der letzten Überbleibsel des Erfolgslaufs unter Jim Harbaugh Geschichte - wenigstens bleibt er in der Bay Area und spielt nun in Oakland. Mit C.J. Beathard könnte in Washington eine neue Quarterback-Ära begonnen haben - lustigerweise gegen die Redskins, mit denen sein Opa Bobby Beathard einst als General Manager Erfolgsgeschichte schrieb, und solche Geschichten schreibt wiederum nur der Sport. Beathard ist jenes QB-Talent, das sich Offense-Guru Kyle Shanahan im Draft ganz dringend eingebildet hat - mit den Deshaun Watsons dieser Welt konnte er weniger anfangen. Man darf also gespannt sein. Und natürlich macht es Sinn, sich den Burschen einmal über einen längeren Zeitraum anzuschauen - dies könnte die Entscheidung im kommenden Draft erleichtern. Und für diesen bringen sich die Niners angesichts ihrer nun auch offiziell geschichtsträchtigen Serie des Unvermögens ja momentan in eine hervorragende Ausgangsposition. Denn fünf Spiele in Folge mit drei oder weniger Punkten zu verlieren, hat es in der NFL-Historie noch nie gegeben (Ja wirklich, das haben selbst die Chargers offenbar nicht hingekriegt!). Man darf gespannt sein, wie diese Performances besprochen werden. Ich persönlich bin der Meinung, dass es ein großer Fortschritt zu den letzten beiden Jahren ist, dass die 49ers zeigen, dass sie kompetitiv(er) sind. Das ist ein okayer erster Schritt. Allerdings weiß man, wie schnell es geht und man hat ein Loser-Image umgehängt. Shanahan wird diesbezüglich aufpassen müssen. Aber wer weiß, vielleicht hat er bei Beathard ja das richtige Auge bewiesen.

Oida, es nervt! Er ist gesperrt, er ist nicht gesperrt, er ist gesperrt, er ist nicht gesperrt, er ist gesperrt, er ist nicht gesperrt, er ist gesperrt, er ist nicht gesperrt, er ist gesperrt, er ist nicht gesperrt, er ist gesperrt, er ist nicht gesperrt, er ist gesperrt, er ist nicht gesperrt, er ist gesperrt, er ist nicht gesperrt, er ist gesperrt, er ist nicht gesperrt, er ist gesperrt, er ist nicht gesperrt. Soll ma Gänseblümchen-Blüten zupfen und schauen, was am Ende übrig bleibt? Dieses Theater um Ezekiel Elliott ist an Lächerlichkeit nicht mehr zu übertreffen. Alle Parteien, also sowohl die NFL, als auch die Dallas Cowboys, Elliott und die Players Association tun sich damit nichts Gutes, um es mal ganz dezent zu formulieren. Mir tun die US-Kollegen, die in diesem juristischen Wirrwarr nicht mehr durchblicken und beklagen, dass sie keinen Jus-Abschluss haben, inzwischen schon sehr Leid. Ungustiös, die ganze Angelegenheit, einfach ungustiös!

Gratulation an Steve Keim. Gut, noch ist es zu früh, in Arizona völlig aus dem Häuschen zu sein, aber vielleicht war der Deal mit den New Orleans Saints mehr als nur ein Glücksgriff. Adrian Peterson bekommen, einen Draft-Pick (in den späteren Runden) abgegeben. Das kann man in der Situation der Cardinals schon mal versuchen. Zumal Carson Palmer (38) und Larry Fitzgerald (34) bekanntllich nicht jünger werden. Nach der Verletzung von David Johnson (wieviele Stars können sich eigentlich in einer Saison verletzen?) hat es mit dem Laufspiel nicht sonderlich funktioniert (Chris Johnson ist kein CJ2K mehr) und Peterson hat gleich eingeschlagen. 134 Yards, 2 Touchdowns. Auch Larry Fitzgerad profitierte davon (138 Yards, TD). Im guten, alten Win-Now-Modus und nach mäßigem Start hilft es, wenn jemand kommt und gleich einmal explodiert. So weit, so gut. Interessant: Keim (damals Director of College Scouting) wollte Peterson bereits 2007 draften, seine Cardinals entschieden sich aber für Levi Brown (OT), die Vikings griffen zwei Positonen später zu. Tja. Aber vielleicht hilft er ja den "Birds" nun hoch zu fliegen und den großen Traum wahr werden zu lassen.

All right, Miami! Der Sieg bei den Falcons zeigt, dass die Dolphins absolut das Potenzial haben, um mehr als nur eine kleine Nebenrolle zu spielen - auch mit Jay Cutler. Schließlich hat man ja einen Schlüsselspieler in der Offense, einen anderen Jay: Jay Ajayi. Wenn er läuft, dann läuft's. Wenn nicht dann, nicht. Wenn er in dieser Saison über 50 Yards erlief, gewannen die Dolphins auch ihre Spiele. Zwei Mal kam er auf deutlich über 100 Yards (122 bzw. 130). Cutler, aber auch die Defense half mit, sorgte für eine wichtige Interception gegen Ende des Spiels. Nun haben die Fins eine positive Bilanz (3-2) in der Wundertüte namens AFC East. Freut mich für Head Coach Adam Gase, der im ungeduldigen Miami genügend Zeit bekommen soll. Nun wäre es wichtig, zu Hause gegen die Jets nachzulegen. Solch ein Sieg wie in Atlanta sollte auch mental helfen.

Einmal noch ein Exkurs zum College-Football und zu Österreichs größter NFL-Hoffnung Thomas Schaffer. Wie vergangene Woche angkündigt ging das Interview wenige Tage später dann raus (siehe unten). Nun mutet es natürlich seltsam an, dass Schaffer erst noch Sport-Verbot hatte und dann am Wochenende gleich wieder spielte. Nun: Hauptsache er spielt. Tatsächlich fehlte der Defensive End sechs Spiele wegen einer Erkrankung, die keiner genau richtig bennenen konnte. Am Sonntag schrieb er mir noch: "Tests haben nichts gezeigt, vermutlich waren es einfach nur Krankheits-Symptome, aber jetzt bin ich wieder fit". Und das ist mit Abstand das Wichtigste. Dass er beim 49:7 gegen Oregon noch seinen ersten Sack erzielte, ist umso schöner. Schaffer war sich gar nicht sicher, ob ihm dieser Sack zugerechnet wurde. Aber ESPN und Stanford selbst halten dies so fest. Wir natürlich auch! Und wir halten euch hier natürlich weiter am Laufenden, wie es mit Schaffer weitergeht.

Was nun, Green Bay Packers? Muss man die Saison schon abschreiben? Blicken wir zurück: In seiner Absenz im Jahr 2013 (selbe Verletzung) verloren die Packers ohne Rodgers fünf von acht Spielen und holten ein Unentschieden. Das QB-Rating war das mit Abstand schlechteste in der NFL. Damals waren die Herren Seneca Wallace, Scott Tolzien und Matt Flynn am Werk. Nun darf sich Brett Hundley versuchen. 2015 in Runde 5 gedraftet liegt es nun am 24-Jährigen, die Packers auf Kurs zu halten. Denn letztlich schafften es die Packers auch 2013 in die Playoffs. Rodgers kam im letzten Regular-Season-Spiel gegen Chicago zurück und führte Green Bay in die Postseason. Ob er dieses Mal zurückkommt, darf ob seiner Operation bezweifelt werden, ist aber nicht ausgeschlossen. Ausgeschlossen ist auch eine Playoff-Teilnahme ohne Rodgers in diesem Jahr nicht. Wenn Mike McCarthy genügend Vertrauen in Hundley setzt und ihn entsprechend werfen lässt. Mit Jordy Nelson, Randall Cobb, Devante Adams, Martellus Bennett gibt es genügend Anspielstationen, die einem unerfahrenen QB helfen können. Ty Montgomery und Aaron Jones sind nun im Laufspiel weit mehr gefragt, die Coaches (allen voran OC Edgar Bennett) im Offensivplan und natürlich auch die Defense. Überhaupt kämpft Green Bay aber mit Verletzungspech, verletzten sich gegen Minnesota doch auch Quinten Rollins (CB/bereits auf IR), Lane Taylor (G) und Bryan Bulaga (T). Keine einfachen Zeiten, aber vielleicht hilft es ja, dass die Packers nun nicht mehr in eine Favoritenrolle gedrängt werden. In einer relativ ausgeglichenen NFC ist alles möglich - und zumindest Brett ist schon einmal ein Vorname, der in Green Bay Glück bringen sollte. Hundley zeigte in Minnesota ansprechende Ansätze. Dass McCarthy über eine Frage nach Colin Kaepernick sauer war, verstehe ich aus sportlicher Sicht. Denn in Hundley (und Backup Joe Callahan) wurden nun wirklich schon einige Jahre investiert. Nun will man was dafür.

Exakt an der gleichen Stelle (gut, etwas weiter oben) hat Kollege Altmann vergangene Woche über die "dümmste Regel in der NFL" geschrieben. Was war vergangene Woche passiert? Rams-RB Todd Gurley streckte sich, im Versuch den Ball in die Endzone zu halten, selbiger kam ihn im letzten Moment aus und berührte den Pylon, wie der Videobeweis belegte - statt Touchdown für die Rams Touchback für die Seahawks. Diese Woche nun dasselbe Spiel in East Rutherford. Statt Touchdown für die Jets gab es Touchback für die Patriots. Ich schließe mich an: Dumme Regel. Hier Touchback zu geben macht für die Fans einfach keinen Sinn - und um die Fans geht es ja bekanntlich, zumindest laut Commissioner Roger Goodell. Sie mag ja von den Refs korrekt ausgelegt worden sein, aber da geht es ja ums Prinzip. Auch wenn die Defense hier die Chance hat, ein Big Play zu landen, schütteln selbst Patriots-Fans den Kopf, warum sie hier den Ball bekommen. Da bin ich auch für Ballbesitz der Offense an der Goalline. Mal schauen, vielleicht wiederholt sich nächste Woche die Geschichte ja wieder...

Zum Abschluss streue ich noch etwas Kurioses ein: den Ryan-Fitzpatrick-Fluch. Der NFL-Nomade stand bekanntlich schon bei einigen Teams unter Vertrag - und auch wenn er als Backup geholt wurde, spielte er letztlich. Warum? Weil die Starter ersetzt werden mussten: Marc Bulger und Jamie Martin verletzten sich 2005 bei den St. Louis Rams, Fitzpatrick sprang ein. 2007 tat sich Carson Palmer bei den Cincinnati Bengals weh, dann kam Fitz. 2009 war für Trent Edwards bei den Buffalo Bills in Week 10 Schluss, 2013 verletzte sich Jake Locker bei den Titans in Week 4 und 2015 wurde Geno Smith bei den New York Jets noch in der Preseason der Kiefer gebrochen - stets kam Fitzpatrick zum Zug. Wie auch nun beim 33:38 der Bucs in Arizona, nachdem für Jameis Winston wegen einer Schulterverletzung Schluss war. Bei den Houston Texans startete Fitzpatrick 2014 sogar, wurde aber in Week 11 gebenched. Nun, gegen die Cardinals holten Fitzpatrick und die Bucs fast das 0:31 noch auf, doch am Ende reichte es nicht. Winston ist für diese Woche gegen die Bills fraglich, es wäre keine Überraschung, sollte Fitzpatrick tatsächlich starten...

Wir picken jede Woche die Teilnehmer der Super Bowl LII, die am 4. Februar 2018 in Minneapolis, Minnesota, stattfinden wird.

Die Stadt hat das größte Einzelsportereignis der Welt schon einmal ausgerichtet, 1992 im Metrodome, in dieser Saison wird der finale Höhepunkt im ein Jahr alten U.S. Bank Stadium stattfinden.

Wir sind wie immer zuversichtlich, in irgendeiner Woche mit einem Pick richtig zu liegen - spätestens nach den Conference Finals...

BERNHARD KASTLER und sein Week-6-Pick:

New England Patriots vs. Philadelphia Eagles

Die Eagles kann ich aus der Vorwoche stehen lassen, sie haben mit dem Sieg bei den Panthers gezeigt, dass das bislang Gezeigte Substanz hat. In einer nach der Rodgers-Verletzung so offenen NFC ist alles möglich, auch dass es zur Re-Bowl aus dem Jahre 2005 kommt. Damals blieben die Patriots gegen die Eagles mit 24:21 erfolgreich.

Week

AFC-Team NFC-Team
01 New England Patriots Green Bay Packers
02 Kansas City Chiefs Seattle Seahawks
03 Kansas City Chiefs Atlanta Falcons
04 Kansas  City Chiefs Green Bay Packers
05 Kansas City Chiefs Philadelphia Eagles

PETER ALTMANN und sein Week-6-Pick:
New England Patriots vs. Philadelphia Eagles
Dieser Tipp ist in erster Linie ein - durchaus zu durchschauender - Insider-Gag. Ich bin gespannt, ob Kollege Kastler dahinter kommt *grins*. In zweiter Linie ist diese Paarung nicht unrealistisch, wenngleich noch überhaupt nicht abschätzbar ist, wie sich Carson Wentz in den Playoffs tut. Aber das Gesamtpaket der Eagles ist spannend, und Blount gegen Patriots hätte auch irgendwie was.

Week

AFC-Team AFC-Team
01 New England Patriots Seattle Seahawks
02 New England Patriots Atlanta Falcons
03 Kansas City Chiefs Green Bay Packers
04 Kansas City Chiefs Detroit Lions
05 New England Patriots Carolina Panthers

In dieser Kategorie lassen sich die beiden NFL-Redakteure von LAOLA1 zu "Bold Predictions" für Woche 7 hinreißen - wie immer ohne Gewähr!

BERNHARD KASTLER über Week 7

  • Kevin Hogan DeShone Kizer sorgt für den ersten Sieg der Cleveland Browns in dieser Saison. Remember this, Titans.
  • Die San Francisco 49ers verlieren gegen die Dallas Cowboys mit 3, 2, 1 Punkt Differenz.
  • Atlanta holt auswärts gegen New England ein 3:28 auf und gewinnt die Super Bowl in Woche 7.
PETER ALTMANN über Week 7
  • Brett Hundley sticht im direkten Duell Drew Brees in jeder relevanten Passstatistik aus. New Orleans siegt trotzdem.
  • Odell Beckham übernimmt frei nach dem neuen Giants-Motto "Jeder kann es besser als Ben McAdoo" das Playcalling gegen Seattle. Die Seahawks sind chancenlos.
  • Jay Cutler ist im Siegesrausch (Ja, zwei Siege sind gerade bei ihm eine Serie!). Das schreit geradezu nach Minimum vier Interceptions im nächsten Spiel!

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