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Die NBA angelt nach österreichischen Trainern

Zwei österreichische Trainer: Einer tastet sich heran, der andere hat abgesagt.

Die NBA angelt nach österreichischen Trainern Foto: © getty

Seit vergangenem Sommer hat Österreich mit Jakob Pöltl den ersten Spieler in der NBA. Der Wiener hält im Trikot der Toronto Raptors die rot-weiß-rote Fahne hoch.

Nun streckt die beste Basketball-Liga der Welt auch ihre Fühler nach österreichischen Trainern aus.

Martin Schiller wird in der kommenden Saison Head-Coach der Salt Lake City Stars. Die Mannschaft ist das Farmteam der Utah Jazz in der NBA Gatorade League, vormals Development League.

Viel Erfahrung in Deutschland gesammelt

Für den 33-Jährigen ein gewaltiger Karrieresprung. Der gebürtige Wiener, der in Hamburg aufgewachsen ist, war zuletzt Assistenztrainer in der deutschen BBL bei MHP Riesen Ludwigsburg. In der abgelaufenen Saison scheiterte die Mannschaft aus Baden-Württemberg in der ersten Playoff-Runde an Ratiopharm Ulm.

Schiller, dessen Vater Österreicher ist, besitzt neben dem österreichischen auch einen britischen Reisepass. In Salt Lake City ersetzt er Dean Cooper, der drei Saisonen lang bei den Stars auf der Bank gesessen ist.

Vor seinem Engagement in Ludwigsburg war Schiller fünf Jahre lang als Assistant Coach bei den Artland Dragons, ebenfalls in der höchsten deutschen Spielklasse. Außerdem arbeitete er für den Zweitligisten Düsseldorf Magics. In Österreich war er in Wels, wo ihn Raoul Korner (derzeit Bayreuth-Headcoach) unter seine Fittiche genommen hat, unter anderem Jugend-Koordinator.

Nicht zuletzt hat der diplomierte Sportwissenschaftler und Inhaber einer A-Lizenz als Assistent beim deutschen Basketball-Nationalteam sein Können unter Beweis gestellt.

Weissenböck sagt den Thunder ab

Ein anderer Österreicher hat indes zwei NBA-Teams eine Absage erteilt. Es handelt sich um Stefan Weissenböck.

Der 44-Jährige hat sich einen Namen als Individual-Trainer gemacht. Derzeit übt er diese Funktion bei Brose Bamberg, zuletzt drei Mal in Folge Meister, aus.

Zudem vertrauen europäische NBA-Profis auf seine Fähigkeiten. Nicht zuletzt Jakob Pöltl absolvierte in seiner spielfreien Zeit individuelle Einheiten mit dem Mistelbacher. Auch der tschechische Wizards-Guard Tomas Satoransky trainiert mit Weissenböck.

"Ich habe mit Stefan viel an meinem Wurf gearbeitet, an der Technik einiges geändert. Wir haben auch an anderen Skills für das Spiel mit dem Gesicht zum Korb trainiert, um darauf vorbereitet zu sein, künftig mehr von außen spielen zu können", berichtet Pöltl von seinen Trainings mit Weissenböck.

Die Oklahoma City Thunder und die Brooklyn Nets wollten den Niederösterreich für ihre Trainerteams gewinnen, haben sich aber Absagen eingehandelt.

„Mir taugt’s hier. Ich habe einen neuen Vertrag unterschrieben, bis 2020, aus Überzeugung. Das Timing könnte nicht schlechter sein, jetzt irgendwohin zu wechseln“, sagt der Trainer, der mit dem „Pro Skills Camp“ ein eigenes Trainingslager für Basketball-Profis ins Leben gerufen hat, in der „SZ“.

Der eine tastet sich also an die NBA heran, der andere lässt sie noch warten. Österreichs Basketball im Aufwind.


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