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Was gegen Deutschland für den ÖBV spricht

"Wann, wenn nicht jetzt?" Ist Deutschland endlich fällig?

Was gegen Deutschland für den ÖBV spricht Foto: © GEPA

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Nach der erwarteten 64:85-Niederlage von Österreichs Basketball-Herren am Freitag in Serbien, steht am heutigen Montag (20:20 Uhr im LIVE-Stream auf LAOLA1.tv) das erste "wichtige" Spiel in der 1. Runde der WM-Qualifikation auf dem Programm.

Mit Deutschland kommt einer der schlagbaren Gegner aus Gruppe G ins Schwechater Multiversum. Die ersten Drei der Vierer-Gruppe G ziehen in die 2. Runde ein und nehmen die Ergebnisse gegen die weiteren beiden Aufsteiger in die folgende Sechser-Gruppe mit.

Heimsiege gegen den DBB und Georgien sind also fast Grundvoraussetzung dafür, um weiterzukommen - und in der zweiten Runde tatsächlich noch vom World Cup 2019 in China träumen zu dürfen.

"Wann, wenn nicht jetzt?"

Und so ein Heimerfolg gegen den großen Nachbarn wäre längst keine Sensation mehr, auch wenn der letzte Sieg im direkten Duell schon 40 Jahre her ist: Schon in den letzten beiden EM-Qualifikationen schnupperte man vor heimischem Publikum an einem Triumph, 2016 scheiterte Rot-Weiß-Rot gerade einmal um zwei Punkte.

>>> Österreich-Deutschland, heute, ab 20:20 Uhr, im LIVE-STREAM <<<

Zwar sprechen die Wettquoten weiterhin klar gegen Thomas Schreiner und Co., doch die Frage "Wann, wenn nicht jetzt?" steht unverhohlen im Raum. Schließlich fehlen DBB-Teamchef Henrik Rödl, der von Ex-Gmunden-Coach Mathias Fischer assistiert wird, wegen der Spielplan-Überschneidung sämtliche NBA- und Euroleague-Akteure.

Die Deutschen stellen zwar noch immer einen Kader mit international beachteten Spielern wie Robin Benzing und Maik Zirbes, doch insgesamt sollte der ÖBV-Kader qualitativ mit dem gegnerischen mithalten können.

In ihrem Heimspiel gegen Georgien, dem im aktuellen Fenster von zwei Spielen ebenso die Stars wie Pachulia und Shermadini abgehen, mühte sich der DBB mit vielen unerfahrenen Spielern in Chemnitz zu einem 79:70-Sieg.

Abwesende deutsche Stars:

Spieler

Team Liga
Dirk Nowitzki Dallas Mavericks NBA
Dennis Schröder Atlanta Hawks NBA
Daniel Theis Boston Celtics NBA
Paul Zipser Chicago Bulls NBA
Maxi Kleber Dallas Mavericks NBA
Tibor Pleiß Valencia BC Euroleague/ACB
Johannes Voigtmann Baskonia Euroleague/ACB
Maodo Lo Brose Bamberg Euroleague/BBL
Lucca Staiger Brose Bamberg Euroleague/BBL
Patrick Heckmann Brose Bamberg Euroleague/BBL
Elias Harris Brose Bamberg Euroleague/BBL
Heiko Schaffartzik Nanterre Pro A

Benzing erwartet schwieriges Spiel

Ein Zwölf-Mann-Kader von Abwesenden, der sich beeindruckend liest. Mit Ausnahme von Nowitzki jedoch waren alle diese Spieler in den letzten Jahren Teil von Teams, die gegen Österreich so ihre Probleme hatten.

Auch wenn ÖBV-Teamchef Matthias Zollner ohne NBA-Center Jakob Pöltl auskommen muss und weitere Legionäre wie Benjamin Ortner, Max Hopfgartner, Luka Asceric und Bryce Douvier oder ehemalige Stammkräfte wie Anton Maresch und Florian Trmal fehlen, ist der Aderlass beim heimischen Team sicherlich geringer.

Die Deutschen wissen darüber Bescheid und haben daher freilich keinen Grund, das Spiel auf die leichte Schulter zu nehmen.

"Es wird ein sehr schwieriges Spiel, bei dem der Schlüssel in der hohen Intensität liegen wird. Diese müssen wir über die gesamte Spielzeit hochhalten", zeigt Kapitän Benzing Respekt.

Mahalbasic als Trumpf

Doch wo liegen nun die Vorteile der Zollner-Truppe konkret?

Der Hauptgrund für begründeten Optimismus trägt den Namen Rasid Mahalbasic: Der Kärntner spielt seit der heurigen Saison in der deutschen BBL und gehört dort zu den absoluten Topspielern.

Der Oldenburg-Center ist effizientester Spieler der gesamten Liga und mit 15,8 Zählern pro Partie sechstbester Scorer. Hatte der 27-Jährige gegen Serbiens Ex-NBA-Center Miroslav Raduljica einen schweren Stand, werden die Deutschen voraussichtlich große Mühe haben, ihn im 1-gegen-1 zu halten.

Dadurch sollten sich für die starken Werfer Thomas Schreiner (Burgos/ACB), Thomas Klepeisz (Braunschweig/BBL) oder Enis Murati (Gmunden/ABL) freiere Außenwürfe als gegen Serbien ergeben.

Mögliche Starter:

ÖSTERREICH DEUTSCHLAND
PG Moritz Lanegger (London Lions/GBR) Bastian Doreth (Bayreuth/BBL)
SG Thomas Schreiner (Burgos/ACB) Karsten Tadda (Oldenburg/BBL)
SF Enis Murati (Gmunden/ABL) Robin Benzing (Würzburg/BBL)
PF Marvin Ogunsipe (FC Bayern/BBL-Pro B) Danilo Barthel (FC Bayern/BBL)
C Rasid Mahalbasic (Oldenburg/BBL) Maik Zirbes (FC Bayern/BBL)

Die deutschen Starter bringen Qualität und Routine mit, Spieler wie Bastian Doreth (im Bild oben gegen Thomas Schreiner) und Karsten Tadda sind allerdings keine Namen, vor denen sich ihre österreichischen Widerparts verstecken müssen.

Auf der Bank verfügt der DBB über Talent - vor allem G-League-Spieler Isaiah Hartenstein als einziger Legionär könnte die ÖBV-Truppe vor Probleme stellen.

Ob Youngsters wie Andreas Obst, Dominic Lockhart oder Joshiko Saibou, die gegen Georgien allesamt ihr Länderspiel-Debüt gaben, unter (Erwartungs-)Druck performen können, müssen sie erst beweisen.

Österreich bringt dagegen mit Davor Lamesic oder Thomas Klepeisz die Erfahrung aus unzähligen internationalen Spielen gegen Top-Gegner von der Bank.

Bank:

ÖSTERREICH DEUTSCHLAND
PG Benedikt Danek (Traiskirchen/ABL) Ismet Akpinar (Ulm/BBL)
SG Thomas Klepeisz (Braunschweig/BBL) Andreas Obst (Erfurt/BBL)
SF Sebastian Koch (Körmend/HUN) Dominic Lockhart (Göttingen/BBL)
PF Davor Lamesic (Wels/ABL) Isaiah Hartenstein (Rockets/G-League)
C Jozo Rados (Kapfenberg/ABL) Johannes Thiemann (Ludwigsburg/BBL)
Carlos Novas Mateo (Wels/ABL) Joshiko Saibou (ALBA Berlin/BBL)
Filip Krämer (Kapfenberg/ABL) Robin Amaize (Bayreuth/BBL)

Reichen die Kräfte auch für das letzte Viertel?

Österreichs Schlüssel zum Erfolg werden voraussichtlich darin liegen, die individuelle Qualität des vielseitigen Benzing einzubremsen und körperlich unter dem Korb dagegenzuhalten.

Maik Zirbes und Danilo Barthel stellen physisch eine Herausforderung dar, auch wenn der basketballerische Vorteil sicher bei Mahalbasic liegt.

Hauptpunkt dürfte aber sein, offensiv über 40 Minuten gegen intensive Defense exekutieren zu können: 2014 lag man vor dem Schlussviertel 55:48 voran und brach in den letzten zehn Minuten mit 9:29 ein.

Zwei Jahre später hieß es 53:42 und im Schlussabschnitt 6:19.

Die Tiefe und Erfahrung im Kader kann und soll diesmal ein anderes Schlussszenario ermöglichen!

>>> Österreich-Deutschland, heute, ab 20:20 Uhr, im LIVE-STREAM <<<

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