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Matthias Walkner: "Man vergisst die Schmerzen"

Stürze zählen bei Rallye Dakar laut Walkner zur Tagesordnung:

Matthias Walkner: Foto: © GEPA

Am Sonntag ist es endlich soweit! Die 41. Auflage der extremen Marathon-Rallye in Saudi Arabien (5. - 17. Jänner) geht über die Bühne.

Mit an Bord: Matthias Walkner, der 2018 als erster Österreicher die Motorradwertung der Rallye Dakar sichern konnte. Zudem raste der 33-jährige Salzburger im Vorjahr als Zweiter über die Ziellinie. Die Spuren aus 2019 sind bei Walkner mit einem Bruch des Sprunggelenk und einem Knorpelschaden als Folge offensichtlich.

"Aber ich merke es überall mehr als auf dem Motorrad", erklärte Walkner, der es "wieder so machen würde".

Walkner: "Man vergisst die Schmerzen"

Nach dem folgenschweren Sturz hatte sich Walkner über sechs weitere Etappen gequält. Der spätere Sieger Toby Price, ebenfalls ein KTM-Werksfahrer, erreichte das Ziel mit einem Kahnbeinbruch. "Je näher man an die hundert Prozent geht, desto eher vergisst man die Schmerzen und lässt keinen anderen Gedanken zu", erklärte Walkner das Durchhalten auf den bis zu 800 km langen Abschnitten.

"Erst auf den letzten 800 Metern zum Podium habe ich realisiert, wie beschissen es dem Fuß geht und hatte Tränen in den Augen", schilderte Walkner diesen letzten Fußweg in Peru im Rückblick. Dort ließ er sich dann in einem Rollstuhl führen.

Zwölf Stunden ins Spital

Den körperlichen Rückstand hat er aufgeholt ("Ich bin auf einem ziemlich hohen Level"), die rund sechsmonatige Motorrad-Abstinenz hat er zuletzt durch möglichst viele Fahrstunden bestmöglich ausgeglichen.

Von den Veranstaltern wird viel getan, um die Sicherheit der Teilnehmer zu erhöhen. So wird heuer auf den Motorrädern ein Teil montiert, das sofort signalisiert, wenn ein Bike auf der Seite liegt und sich nicht bewegt. Gewöhnlich dauert es nicht lang, bis ein Helikopter der Veranstalter bei einem Verletzten eintrifft.

Die Rettungskette funktionierte freilich zuletzt nicht immer, Walkner hat ein Negativbeispiel am eigenen Körper erfahren müssen. "Von außen schaut es super sicher aus. Aber als ich mir 2016 den Oberschenkel gebrochen und das Knie zertrümmert habe, hat es zwölf Stunden gedauert, bis ich in La Paz im Spital war", sagte der Kuchler Mitte Dezember bei seinem Dakar-Ausblick in Wien. Dabei sei der Rettungshubschrauber schon nach 20 Minuten bei ihm gewesen.

Fünf Stürze pro Tage

Stürze im unwegsamen Gelände waren bei Walkners ersten fünf Teilnahmen in Südamerika an der Tagesordnung, auch in Saudi-Arabien wird es nicht anders sein. Bis zu fünf Mal pro Tag werde man abgeworfen, schilderte der Ex-Rallye-Weltmeister. Dennoch verlässt er sich auf klassische Protektoren wie einen starken Brustpanzer.

Auf einen Airbag verzichtet der Sieger von 2018 und zweifache Zweite hingegen so wie die meisten Werksfahrer. "Am Anfang haben es alle probiert, aber wir sind wieder davon weggekommen, weil die Performance leidet", betonte Walkner. Ein Airbag sei sicher, aber extrem heiß und schwer und würde zudem nur für zwei Stürze reichen.

 

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