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Ex-MotoGP-Weltmeister offenbart Gedanken an Rücktritt

Der Spanier erlebt eine harte Premieren-Saison bei Honda. Wann der Gedanke an einen Rücktritt da war.

Ex-MotoGP-Weltmeister offenbart Gedanken an Rücktritt Foto: © getty

Viele Stürze und nur fünf WM-Zähler - Joan Mir hat in seiner Premieren-Saison bei Honda wenig zu lachen.

Genauso wie seine Teamkollegen kämpft auch der Weltmeister von 2020 mit den gravierenden Problemen der RC213V.

In Mugello erlitt der 25-jährige Spanier bei einem Trainingssturz einen kleinen Bruch am fünften Finger der rechten Hand - eine Verletzung, die ihn nicht allzu lange außer Gefecht setzen sollte.

Längere Pause als notwendig: "Ich war am Limit"

Doch zur Verwunderung vieler Beobachter im MotoGP-Paddock verzichtete Mir auf eine Rückkehr, obwohl ihn die Rennärzte sogar für fit erklärten.

Wenige Tage vor dem Grand Prix von Österreich in Spielberg offenbarte der Honda-Pilot im Gespräch mit "DAZN", dass er dem Renngeschehen länger als notwendig ferngeblieben ist.

"Mit gewissen Einschränkungen hätte ich sicher früher zurückkommen können. Wenn ich um etwas Zählbares gekämpft hätte, wäre das auch passiert. Ich hätte aber in dieser Zeit sicher keine großen Erfolge gefeiert. Es war für mich eine Zeit, um etwas abzuschalten. Das habe ich gebraucht. Ich war wirklich am Limit."

Sogar Karriereende stand im Raum...

So sehr, dass er über ein vorzeitiges Karriereende nachdachte, wie er verriet. In Spielberg darauf angesprochen, erklärt Mir: "Es ist eine schwierige Zeit, aber ich befinde mich jetzt an einem Punkt, wo ich die Situation, in der ich bin, akzeptiere."

Zuvor wollte er dies nicht akzeptieren. "Und das ist mental herausfordernd, denn man hat ein Ziel und kann es nicht erreichen. Es ist schwer, das zu akzeptieren. Jetzt kann ich das. Ich bin mir meiner Situation bewusst. Und ich will die Dinge ändern, ich will die Wende schaffen", so Mir.

Es gab aber tatsächlich Momente, an denen er ernsthaft darüber nachdachte, aufzuhören. "Nicht, um auf ein anderes Motorrad zu wechseln. Ich wollte aufhören, weil ich mental zusammengebrochen bin. Jetzt bin ich nicht mehr in dieser Situation."

..., aber nicht zum ersten Mal

In der Sommer holte er sich die Unterstützung eines Sportpsychologen, außerdem habe er gewusst, wenn er jetzt aufhöre, würde er diese Entscheidung in Zukunft bereuen.

Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass der Spanier an einen Rücktritt dachte - schon 2019 war dem nach einem schweren Crash bei MotoGP-Tests in Brünn der Fall, damals erlitt er eine Lungenquetschung.

Mir blickt zurück: "Als ich mich in Brünn schwer verletzt habe, in meinem ersten Jahr, war das auch schwierig. Wenn man einen so heftigen Unfall hat, fragt man sich selbst viele Dinge - ob es das wert ist. So ging es mir damals auch. Aber auch das habe ich überwunden."

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