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Was Alpine mit 200 Millionen Euro und sonst noch vorhat

Ob die Investitionen von Ryan Reynolds und Co. ins Budgetlimit passen und was sich Alpine für den Rest der Saison erwartet. Teamchef Szafnauer im Interview:

Was Alpine mit 200 Millionen Euro und sonst noch vorhat Foto: © getty

Nach einem schwierigen Saisonstart mit "Selbstfallern" zeigt das französisch-britische Alpine-Team Aufwärtstendenz.

Und sorgte kürzlich mit dem Einstieg einer Investorengruppe von drei Partnern, darunter die Hollywood-Stars Ryan Reynolds ("Green Lantern", "The Proposal", "Deadpool") und Rob McElhenney ("Fargo", "Game of Thrones"), für Schlagzeilen.

Teamchef Otmar Szafnauer spricht im LAOLA1-Interview in Spielberg über 200 Millionen mehr auf dem Konto und die sportlichen Erwartungen für den Rest der Saison:

LAOLA1: Welchen Nutzen zieht das Team aus den 200 Millionen Euro der Investorengruppe?

Otmar Szafnauer: Wir können damit neue Geräte anschaffen wie Simulatoren oder Getriebe- und Bremsenprüfstände. Und wir können die Infrastruktur im Werk verbessern, um näher an die Topteams heranzurücken. 

LAOLA1: Passen diese Investitionen in das aktuelle Budgetlimit?

Szafnauer: Ja und nein. Die FIA wird überprüfen, ob einige davon aus dem Budgetrahmen fallen. Dazu gibt es bald ein Treffen der Finanzmanager und später in Belgien eines der Teamchefs. Dabei wird abgestimmt, was vom Limit betroffen ist und was nicht. Grundsätzlich ist die Budgetgrenze eine gute Sache für uns, aber es gibt sie erst seit zwei Jahren und berücksichtigt nicht alle Details. So werden z.B. Entwicklungen eingefroren, was bedeutet, dass du nicht mehr zu führenden Konkurrenten aufholen kannst. Da muss es zu Öffnungen kommen, wie es schon beim Windkanal geschah. Daher können jetzt Aston Martin und McLaren neue errichten. Das soll jetzt auf andere Bereiche ausgeweitet werden.

LAOLA1: Ist das eine Aufweichung oder der richtige Weg?

Szafnauer: Wir sind froh, dass die Grenze eingeführt wurde. Aber da alles so neu ist, entdeckt man immer wieder Schlupflöcher. Ich meine, es ist besser, ein Budgetlimit mit Schlupflöchern zu haben als gar keines. Manche finden mehr von diesen als andere, also müssen sie angeglichen oder geschlossen werden. Und das geschieht mit den jüngsten technischen Direktiven. Damit wird das Budgetlimit immer konkreter und nützlicher.

LAOLA1: Was erwarten sich die neuen Investoren von ihren Anteilen? Können sie mit einem Sitz im Vorstand Entscheidungen verhindern oder beeinflussen?

Szafnauer: Sie werden durch ihre anderen Verbindungen helfen, neue Freunde für die Formel 1 zu gewinnen. So können wieder neue Sponsoren gewonnen werden. Auf der technischen Seite werden sie keinen Einfluss haben. Im kommerziellen Bereich ist es ihrem Interesse, Gewinne zu erreichen, also werden sie das Team dahingehend unterstützen. Ich hatte schon einige Diskussionen mit den neuen Investoren. 

"Ich kenne mittlerweile durch ihn einige wunderbare Restaurants im Salzkammergut. Fast wie bei einer Sound-of-Music-Tour."

Szafnauer über seine Freundschaft mit BWT-CEO Weißenbacher

LAOLA1: Wie arbeiten deine beiden französischen Fahrer zusammen?

Szafnauer: So weit, so gut. Die Zusammenarbeit funktioniert, speziell beim Finden der richtigen Abstimmung. Dass sie die Gegner, und da ist der Teamkollege keine Ausnahme, schlagen wollen, ist ganz natürlich.

LAOLA1: Kommen wir zum Sportlichen: Ist der Fortschritt nach schwierigem Beginn zufriedenstellend?

Szafnauer: Soweit ja. Als wir im Vorjahr Gewicht reduzieren konnten, hatten wir aerodynamisch eines der besten Autos. Wir versuchen heuer dasselbe. Wir waren Vierter in der Qualifikation in Barcelona, was beweist, dass unsere Aero ziemlich gut ist. Dann Platz sechs in Montréal. Wir werden in Silverstone einen neuen Flügel bekommen und in Spa einen neuen Unterboden.

LAOLA1: Alpine hat mehrmals bewiesen, potenziell die dritte Quali-Phase zu erreichen. Was kommt in den Rennen?

Szafnauer: Es ist unser Ziel, beide Fahrer in Q3 zu haben. Monaco mit den Plätzen drei und sieben im Rennen und die jüngsten Startplätze waren schon sehr gut und zeigten den Aufwärtstrend. Unser Saisonziel war Platz vier unter den Teams, was jetzt durch die Formsteigerung von Aston Martin schwierig ist. Wir wollen in jedem Rennen möglichst viele Punkte holen und am Ende der Saison das viertschnellste Team sein. Das würde zeigen, dass wir andere an Speed überholen konnten, auch wenn wir punktemäßig noch zurückliegen. Wenn du am Saisonanfang viele Punkte liegen lässt, wird es schwierig, die wieder aufzuholen.

LAOLA1: Vor Monaco gab es höchst kritische Aussagen von Alpine-Markenchef Laurent Rossi über das Team. Sind die Differenzen bereinigt?

Szafnauer: Ich verstehe die Unzufriedenheit über die ersten Rennen. In Australien hatten wir das beste Resultat greifbar nahe, ehe drei Runden vor Schluss die beiden Fahrer kollidierten. Da entgingen uns viele Punkte. In Baku gab es technische Probleme. Ich kann den Frust des CEO verstehen. Aber man muss daraus lernen. Wenn wir die Entwicklung konsequent fortsetzen, werden auch die Ergebnisse passen.

LAOLA1: Will heißen, noch volle Arbeit für das aktuelle Auto und keine frühe Konzentration auf 2024?

Szafnauer: Genau. Mit dem 2024er-Auito werden wir definitiv nicht vor der Sommerpause beginnen.

LAOLA1: Alpine kommt 2024 mit einem neuen LMDh-Prototyp in die Hypercar-Klasse der Langstrecken-WM zurück. Gibt es da technologischen Austausch, gegenseitigen Nutzen?

Szafnauer: Das kann beim Antrieb passieren, der für beide Serien aus Viry-Chatillon kommt, aber natürlich nicht auf der Chassisseite. In Enstone wird nur für die Formel 1 gearbeitet.

LAOLA1: Passt alles mit eurem österreichischen Hauptsponsor BWT?

Szafnauer: Alles perfekt. Mit CEO Andreas Weißenbacher verbindet mich nicht nur das Geschäft, sondern eine persönliche Freundschaft. Ich kenne mittlerweile durch ihn einige wunderbare Restaurants im Salzkammergut. Fast wie bei einer Sound-of-Music-Tour.

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