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Die schlechtesten Rookies der Formel 1

Stroll glaubt noch an seine Fähigkeiten. Diese Rookies scheiterten:

Die schlechtesten Rookies der Formel 1

Es ist schon erstaunlich, was Formel-1-Fahrer in ihrer ersten Saison zustande bringen können.

Michael Schumacher fuhr bei Benetton gleich sechs Mal unter die Top-3, Ayrton Senna begeisterte mit seiner Monaco-Fahrt im unterlegenen Toleman auf Platz zwei und Lewis Hamilton stand zum Auftakt seiner Karriere neun Mal in Serie auf dem Podest.

Aber es geht auch anders. Es gab auch jene Piloten, die trotz hoher Erwartungen oder mit viel Geld in der Tasche in der Königsklasse gnadenlos scheiterten.

Seit seinen diesjährigen Test- bzw. Unfallfahrten ist auch Lance Stroll berühmt und berüchtigt. Mit einer bisherigen Bilanz von drei Ausfällen in sechs Rennen, null WM-Punkten und einem 0:6-Qualiduell gegen Felipe Massa hat der Sohn eines milliardenschweren Modeunternehmers noch nicht wirklich Werbung in eigener Sache betreiben können.

"Ich möchte nicht überheblich klingen, aber ich zweifle meine Fähigkeiten als Rennfahrer nicht an", sagt der 18-Jährige vor seinem Heimrennen in Kanada. Von Überheblichkeit ist beim Milliardärs-Sohn aber nichts zu sehen: "Ich weiß, dass ich noch viel lernen muss. Viele reiche Söhne hatten die gleichen Chancen, aber sie haben nichts daraus gemacht. Ich habe alle Meisterschaften gewonnen. Und ich werde auch in der Formel 1 erfolgreich sein."

Zeigen konnte der 18-Jährige, dessen F1-Karriere genau geplant war, bisher jedenfalls noch nicht.

Hier sind zehn der schlechtesten F1-Rookies der Geschichte:

YUJI IDE (Japan) - 2006

Gerade einmal vier Rennen lang dauerte die Karriere des Formel-Nippon-Vizechampions aus dem Jahr 2005. Nur einmal erreichte der damals 31-Jährige das Ziel (Australien), wurde dabei aber drei Mal überrundet. Auch wenn der Super Aguri weit weg von einem konkurrenzfähigen Auto war, machte sich Ide sein Leben meist selbst schwer. So kannte er kaum Strecken, war gleich beim Debüt im Qualifying drei Sekunden langsamer als sein Teamkollege Takuma Sato und verpasste damit die 107-Prozent-Marke. Hinzu kam, dass er kaum Englisch sprach und sich vehement gegen Überrundungen wehrte. Die FIA legte dem Team schließlich nahe, Ide nicht mehr einzusetzen. Endgültig Schluss mit lustig war es Mai 2006. Da wurde ihm die Superlizenz entzogen und er durfte an keinem Rennen mehr teilnehmen.

GIOVANNA AMATI (Italien) - 1992

Wo die Liebe hinfährt: Vor 25 Jahren durfte die Tochter eines erfolgreichen italienischen Filmproduzenten für Benetton als Testfahrerin ins Auto steigen. Interessanterweise kursierten gleichzeitig Gerüchte über eine Liaison mit Teamchef Flavio Briatore. Ein Jahr später schaffte es Amati, ein Renncockpit bei Brabham zu ergattern. In ihrem ersten Training in Kyalami drehte sich die damals 29-Jährige sechs Mal, im Qualifying lag sie neun Sekunden hinter der Pole-Zeit von Nigel Mansell und verpasste damit die Qualifikation für das Rennen. Das war auch bei den darauffolgenden Rennen in Mexiko und Brasilien der Fall, weshalb sie durch Damon Hill ersetzt wurde. Abseits der Rennstrecke wurden ihr neben Briatore noch mit anderen Personen in der Formel 1 Liebschaften nachgesagt, unter anderem mit Niki Lauda. Der war damals Berater bei Ferrari. Amati setzte ihre Rennfahrer-Karriere übrigens in der Ferrari-Challenge fort. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

TAKI INOUE (Japan) - 1994/95

Mit Selbstüberschätzung hatte Takachiho, genannt Taki, Inoue nie ein Problem. "Ich glaube, ich bin ganz sicher einer der schlechtesten Formel-1-Fahrer aller Zeiten", gab der Mann, der aus der Heimat der Kobe-Rinder kommt, einmal in einem Interview zu. Von 18 bestrittenen Rennen in den Jahren 1994 und 1995 sah er nur in fünf das Ziel und sorgte dabei mit kuriosen Aktionen für Aufsehen. In Monaco schlug er im Samstagstraining in die Leitplanken ein und wurde beim anschließenden Abtransport vom Safety Car abgeschossen. Inoue saß noch im Cockpit und erlitt eine leichte Gehirnerschütterung, da er den Sicherheitsgurt nicht angelegt hatte. Im selben Jahr gab sein Footwork-Bolide beim Grand Prix von Ungarn auf. Inoue stieg aus und wurde dabei vom herannahenden Medical Car angefahren. Am Ende des Jahres 1995 war seine Zeit in der Königsklasse vorbei, doch vielen Fans wird er immer in Erinnerung bleiben.

ALEX YOONG (Malaysia) - 2002

Der dreifache malaysische Meister im Wasserski rutschte 2002 dank Unterstützung seines Heimatlandes ins Minardi-Cockpit, machte dort aber keine gute Figur mehr. Zum Auftakt wurde er nach einer Massenkollision in Australien noch Siebter, dann ging es steil bergab. Für drei Rennen konnte er sich nicht einmal qualifizieren. Zwischendurch ersetzte ihn Anthony Davidson aus Leistungsgründen. Am Saisonende kam Yoong mit noch mehr Sponsorgeld zurück und durfte in Italien, USA und Japan wieder fahren. Die Ergebnisse: 13., Ausfall, Ausfall.

AL PEASE (Kanada) - 1969

In den früheren Jahren der Formel 1 gab es unzählige Privatpiloten, die sich einen Eintrag in dieser Liste verdient hätten. Einer sticht aber hervor. Victor "Al" Pease ist bis heute der einzige Formel-1-Pilot, der disqualifiziert wurde, weil er zu langsam war. Passiert ist dies noch dazu bei seinem Heimrennen 1969. Pease befand sich in der 22. Runde, als der Führende den Kurs schon 45 Mal bewältigt hatte. Nachdem er Jackie Stewart während einer Überrundung beinahe aus dem Rennen schoss, beschwerte sich dessen Teambesitzer Ken Tyrrell bei den Stewards. Pease sah die Schwarze Flagge und danach nie mehr ein Formel-1-Auto von innen.

JEAN-DENIS DELETRAZ (Schweiz) - 1994/95

Larrousse war 1994 am Weg in die Insolvenz, als Jean-Denis Deletraz auftauchte und sich einen Platz im Team der Franzosen sicherte. Im ersten Rennen wurde er bereits nach zehn Umläufen überrundet und war fast neun Sekunden langsamer als die Fahrer an der Spitze. Nach seinem Ausfall in Runde 57 glaubte niemand, dass der Schweizer noch einmal in einem F1-Auto Platz nehmen würde, doch es kam anders. Pacific war 1995 in Finanznöten, weshalb Deletraz auch dort für die letzten fünf Saisonrennen einen Platz bekam. In Estoril musste er unter anderem aufgrund von Krämpfen aufgeben. Am Jahresende war auch sein Sponsorgeld verbraucht.

ESTEBAN TUERO (Argentinien) - 1998

Der Lance Stroll der späten Neunziger hieß Esteban Tuero. Aus der F3000 kommend, hatte er gerade genug Routine für die Superlizenz, verfügte aber über ausreichend Sponsorgelder. Mit 19 debütierte er im Minardi, hatte aber von Beginn an nicht den Hauch einer Chance und stellte eine Gefahr für den Rest des Feldes dar. Martin Brundle, noch heute als F1-Kommentator bei "Sky" tätig, meinte damals: "Ich will solche Kerle mit so wenig Erfahrung nicht auf der Strecke sehen." Tuero beendete die Saison mit 12 Ausfällen in 16 Rennen. Danach kehrte er als Touring-Car-Pilot in seine Heimat zurück.

LUCA BADOER (Italien) - 1993

Als F3000-Champion und Ferrari-Testpilot sehr geschätzt, waren die Renneinsätze des Luca Badoer aber alles andere als berühmt. Mit BMS Scuderia Italia, Minardi und Forti standen ihm gewiss keine Raketen zur Verfügung, dennoch kam er in seinem ersten Jahr in nicht einmal der Hälfte aller Rennen ins Ziel und schaffte zweimal die Qualifikation nicht. Badoer hält zudem bis heute den Rekord mit den meisten Grand-Prix-Starts (51), ohne dabei einen Punkt erzielt zu haben. Unvergessen auch sein Ferrari-Kurzeinsatz 2009 für den verletzten Felipe Massa: In Belgien wurde er Stockletzter, während Teamkollege Kimi Räikkönen zum Sieg fuhr. Heinz-Prüller-Fun-Fact: Mit Hilfe eines flach eingestellten Frontflügels erzielte Badoer in diesem GP immerhin mehrfach die Bestzeit im ersten Sektor. Die englische Presse verpasste ihn daraufhin dennoch den Spitznamen: Look-How-Bad-You-Are.

ADRIAN CAMPOS (Spanien) - 1987

Zu 21 Grand Prix reiste Adrian Campos in den Jahren 1987 und 1988. Für 16 qualifizierte er sich und in 14 davon schied er aus. Was für eine Bilanz. Schon der Start seiner F1-Karriere war ein Desaster. Campos hatte beim Auftakt in Brasilien vor dem Start seine Ohrstöpsel vergessen. Als er sie angebracht hatte, war das Feld bereits in die Aufwärmrunde unterwegs. Campos kehrte in seine ursprüngliche Startposition zurück, anstelle vom Ende des Feldes zu starten, und wurde disqualifiziert.

PAUL BELMONDO (Frankreich) - 1992

Sein Vater war "Der Profi" und "Außer Atem", Paul Belmondo maximal Letzteres. Der Sohn der französischen Kino-Legende Jean-Paul Belmondo durfte sich zwischen 1992 und 1994 in der Formel 1 versuchen. Von 27 Grand Prix hat er sich nur für sieben qualifiziert. Einen davon musste er aufgrund von Erschöpfung aufgeben. Wie bei anderen Fahrern war mehr das Geld als sein Talent der Grund für seine F1-Karriere. Zwar fuhr er auch in der Formel 3 und Formel 3000, landete aber in keiner der beiden Klassen auch nur bei einem einzigen Rennen in den Top-Ten. Dafür kann er von sich behaupten, eine Gemeinsamkeit mit Max Verstappen zu haben: Die Startnummer 33.

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