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Jetzt ist eine echte Krisen-Analyse gefragt

Krise und Katzenjammer zum Abschluss des ÖFB-Jahres. Ehrliche Analyse ist gefragt.

Jetzt ist eine echte Krisen-Analyse gefragt

Was nix kostet, ist nichts wert! Die Aktion des Fußballbundes, das letzte Länderspiel 2016 gegen die Slowakei mit Fünf-Euro-Tickets quasi zu verschenken, war daher bezeichnend für den bitteren Jahres-Ausklang des Nationalteams.

So schnell also kann das gehen. Wer hätte vor einem Jahr gedacht, dass nach einer berechtigten Euphorie nur zwölf Monate später rund um Marcel Koller und dessen auserwählten Kader ein derartiger Katzenjammer ausbricht? Wer hätte vermutet, dass Österreichs steilem Aufstieg in Europa und dem Einzug in die Top-10 der Weltrangliste, ausgerechnet im EURO-Jahr ein so bitterer Absturz folgt? Wer hat schon vorausahnen können, dass die absolut positive Entwicklung in der EM-Quali in einen enttäuschenden Stolperstart in die WM-Qualifikation mündet?

Die desolate Vorstellung im Sommer bei der EM-Endrunde in Frankreich hat definitiv mehr kaputt gemacht, als es sich die Verantwortlichen beim ÖFB eingestehen wollen. Die Aufarbeitung der Fehler in der Vorbereitung auf das Event des Jahres und das kollektive Versagen bei der Endrunde haben tiefe Gräben aufgerissen, die bis heute nicht zugeschüttet sind.

Was nun, Herr Koller? War der radikale Umbau der Startelf im tor- und trostlosen Test gegen die Slowaken ein Zeichen für die Zukunft? Wie soll der ÖFB auf den sportlichen Rückschritt der ÖFB-Auswahl reagieren? Die WM 2018 in Russland wird mit 99-prozentiger Sicherheit ohne Österreich stattfinden. Sollten sich die Verantwortlichen jedoch an den letzten verbliebenen Strohhalm klammern, dann wartet auf die ÖFB-Granden eine arbeitsreiche und intensive Winterpause, in der die Ergebnis- und Personal-Krise bis ins letzte Detail analysiert werden muss.

Da Marcel Koller mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch 2017 Teamchef sein wird, gilt es ihm von Seiten des Verbandes knifflige Hausaufgaben unter den Weihnachtsbaum zu legen und dem Schweizer eventuell den einen oder anderen Fachmann seines Vertrauens für Taktik, Gegner-Analyse und/oder modernes Coaching zur Seite zu stellen. Das allerdings kostet, ist dafür aber ganz sicher jeden Euro wert!

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