Die Formel 1 geht neue Vermarktungswege – und entledigt sich des Staubs, der sich unter der "Herrschaft" von Bernie Ecclestone über die Jahrzehnte angesammelt hat. Das erste halbe Jahr unter Führung von Liberty Media zeigt, dass diese Modernisierung sehr zum Wohle des Sports passiert. Vor dem Grand Prix von Großbritannien gab sich die gesamte Königsklasse ein Stelldichein mitten in der City of London.

Die ganze Königsklasse? Nein, denn ein Dreifachweltmeister bevorzugte es als einziger Fahrer, sich in der kurzen Pause zwischen Spielberg und Silverstone ein paar Tage freizunehmen, um sich auf Mykonos zu "erholen" – Partys gehören zu so etwas für Lewis Hamilton dazu. Der Titelanwärter begründete sein Fernbleiben mit der idealen Vorbereitung auf sein Heimrennen und den Druck im Titelkampf. Eine Ausgangslage, die seinem Kontrahenten Sebastian Vettel herzlich egal sein dürfte: Der Deutsche war anwesend und ließ sich von den Engländern feiern, während es für deren Landsmann sogar vereinzelte Pfiffe gab.

Dass man Sportliches über das "Tamtam" stellen will, mag legitim sein. Dass gerade Lewis Hamilton, dessen professionelle Einstellung in der Vergangenheit zur Diskussion stand, nun diesen Weg einschlägt, mutet aber verwunderlich an. Sportler sind Entertainer – ein Umstand, den man in der Formel 1 spät erkannt hat. Doch in Zukunft werden "Side-Events" dazugehören, wie das Briefing nach jeder Session. Spätestens dann muss auch der Mercedes-Pilot mit dieser Ablenkung von seinem sportlichen Fokus umgehen müssen.

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