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Flögel kritisiert ÖFB-Auswahl für Trainerkurs

Ex-ÖFB-Spieler sieht sich bei der Auswahl zum Trainerkurs übergangen:

Flögel kritisiert ÖFB-Auswahl für Trainerkurs Foto: © GEPA

Die Auswahl der 20 Kandidaten für die UEFA-Pro-Lizenz sorgt immer wieder für Aufregung - so auch in diesem Jahr.

Mit Thomas Flögel schaut ein prominenter Name bei der Vergabe der begehrten Plätze durch die Finger. Für den Ex-ÖFB-Teamspieler (37 Einsätze) unverständlich.

"Ich habe seit sieben Jahren alles eingehalten, was mir der ÖFB gesagt hat, was ich zu tun habe", so Flögel im Kurier. "Das ist enttäuschend und wegweisend, wieder zwei Jahre zu warten."

Für die Aufnahme wurde ein Punktesystem entwickelt, das in der aktuellen Form eine ehemalige Spielerkarriere ohnehin stark gewichtet.

Ein Spieler mit über 40 Länderspielen erhält etwa 20 Punkte gutgeschrieben. Ein abgeschlossenes Sportstudium bringt hingegen nur 2 Punkte.

Flögel beruft sich bei seinem Ärger auf ein Gespräch mit dem ehemaligen ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner: "Er hat mir gesagt, ich muss ein Jahr Cheftrainer in der Regionalliga oder zwei Jahre Co-Trainer in der Bundesliga sein."

Dieses Kriterium erfüllt der Trainer der St. Pölten Juniors (Regionalliga Ost). Im Punktesystem bringt das 16 Punkte.

Kein Wissen über Punktesystem

Über dieses Punktesystem weiß Flögel allerdings nichts: "Ich habe kein Punktesystem gesehen. Mir jetzt zu sagen, ich habe zu wenig Punkte, ist nicht nachvollziehbar."

Die entsprechenden Kriterien sind allerdings auf der ÖFB-Website bei der Anmeldung zum Trainerkurs entsprechend angegeben.

Angesprochen darauf, dass er sich etwa durch Absolvierung der "Elite-Junioren-Lizenz" vier Zusatzpunkte verdienen hätte können, meint Flögel nur: "Hätte man mir gesagt, ich soll die machen, hätte ich sie gemacht. Aber warum soll ich die machen, wenn ich in keiner Akademie arbeiten möchte?"

Für den nächsten Trainerkurs will der ÖFB die Kriterien überarbeiten, der Zugang für Kandidaten ohne langjährige Profi-Karriere soll erleichtert werden. "Uns geht es darum, die besten Trainer nach oben zu bringen und nicht die besten Kicker unter den Trainern", erklärte dazu ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel gegenüber "90minuten.at".

Was wiederum für Toni Polster nicht verständlich ist. "Es muss doch ein Unterschied sein, ob einer bei Casino Baden gespielt hat oder 50 Mal im Nationalteam. Ich meine: Das ist ja selbst einem Schwachsinnigen einleuchtend, oder?", wird der ÖFB-Rekordtorschütze im "Profil" zitiert.

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