Die Durststrecke des LASK im ÖFB-Cup geht weiter.
Der Traditionsklub aus Oberösterreich muss weiterhin auf den ersten Final-Einzug seit 1999 warten.
Nach dem bitteren 1:2 bei Rapid zeigte sich Trainer Oliver Glasner aber nicht enttäuscht.
„Ich bin stolz auf die Mannschaft und ziehe meinen Hut vor ihr. Wegen ihrer Leistung, wegen ihrem Charakter. Ganz Österreich darf sich kommende Saison auf einen starken LASK freuen.“
Zweitligist setzte Rapid unter Druck
Freude kam bei den Spielern ob der gezeigten Leistung kurz nach Schlusspfiff freilich nicht auf.
Spieler weinten am Feld und mussten getröstet werden. Kein Wunder. Weitestgehend die bessere Mannschaft, dann nach 0:1 in letzter Minute zurückgekommen – und wenig später 1:2 verloren.
Als Zweitliga-Mannschaft hatte der LASK Rapid auswärts mehr als nur unter Druck gesetzt.
„Wir haben unser Spiel durchgezogen, haben hoch attackiert und waren dennoch defensiv stabil.“
Rapid sagt dem LASK Danke
Nicht nur Glasner lobte den LASK, sondern auch der Gegner. Und sogar mehr. Man sagte Danke.
„Wir müssen Danke sagen zum LASK, er hat uns am Leben gehalten“, sagte Rapids Stefan Schwab, der weiß, wie schwer es Rapid in aktueller Form hat, ein 0:1 aufzuholen.
So stellte Rapid nach der Pause auch um. Für Glasner das größte Lob überhaupt.
„Rapid hat in Hälfte zwei den eigenen Spielaufbau eingestellt, hat vom Tormann aus lange Bälle gespielt und das ist das größte Kompliment für uns. Sie haben spielerisch keine Lösung gehabt, sich gegen uns durchzusetzen, sondern Angst gehabt, Bälle zu verlieren und Konter zu ermöglichen.“
Der LASK-Coach weiter: „Das ist das größte Kompliment, das wir mitnehmen können, wenn sich Rapid zu Hause vor 18.200 Zuschauern nach dem Zweitligisten LASK richtet.“
Das ist das größte Kompliment, das wir mitnehmen können, wenn sich Rapid zu Hause vor 18.200 nach dem Zweitligisten LASK richtet.
Die Linzer haben sich allerdings nicht belohnt. Neben den vergebenen Chancen verlor Joker Dimitri Imbongo vor dem 1:2 völlig unnötig den Ball – und so verliert man dieser Tage auch bei Rapid.
Glasner sprach seiner Mannschaft aber ein „riesengroßes Herz“ aus und meinte hinsichtlich der vertagten Aufstiegsfeier: „Ich habe ihr gesagt, sie sollen heute feiern, dass sich die Balken biegen.“
Die rund 1800 Fans taten dies bereits während der Partie, präsentierten sich wie ihre Mannschaft Bundesliga-reif und trugen so zu einer wirklich würdigen Cup-Halbfinal-Atmosphäre bei.
Rapids Tobias Knoflach zollte Respekt an den LASK: „Für sie war es auch nicht so leicht, nach vielen Jahren in der zweiten Liga vor nicht so vielen Zuschauern, dann hier zu spielen, im geilsten Stadion Österreichs. Aber sie haben sehr gut gespielt.“
Vater Gartlers Enttäuschung über Sohnemanns Treffer
Rene Gartler sorgte für sichtliche Enttäuschung bei seinem Vater, Rapids Stadion-Chef Harry Gartler, als er seine Strafraum-Qualitäten unter Beweis stellte und zum 1:1 in die Maschen traf.
Am Ende konnte aber der Senior wieder lachen: „Wahnsinn, dass er auch noch getroffen hat. Aber alles gut.“
Sein Sohn sah es gewiss anders. Am Ende reichte es aber eben nicht für den LASK, erstmals seit 1999 wieder im Cup-Finale zu stehen.