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Biereth: Traum-Debüt eines Stürmers, der weiß, was er will

Sturms neuer Angreifer trifft gleich im ersten Spiel und staunt dabei über die Fans - und das nicht nur wegen der beiden Pyro-Unterbrechungen.

Biereth: Traum-Debüt eines Stürmers, der weiß, was er will Foto: © GEPA

In diesem Text ist ein Video von unserem LAOLA1-Instagram-Auftritt integriert - diese sechs Sekunden verschaffen durchaus einen authentischen Eindruck von Mika Biereth.

So beweist es etwa, dass dem neuen Stürmer das aus Sturm-Sicht der wichtige Vokabular "Auf die Schwoazn!" bereits unfallfrei über die Lippen kommt.

Zudem deutet es an, dass der 20-Jährige abseits des Rasens ein guter und recht humorbegabter Typ ist.

Aber gut, wenn man gleich beim Premieren-Auftritt für den neuen Arbeitgeber das erste Tor erzielt und einen 2:0-Sieg gegen Austria Wien samt damit verbundenem Einzug ins ÖFB-Cup-Halbfinale zelebrieren darf, hat man nun mal gut lachen.

Pyro-Unterbrechungen: "Passiert das hier in jedem Spiel?"

Selbst eher lästige Begleiterscheinungen können dann weggelächelt werden.


"Das war das erste Mal, dass mir das passiert ist. Ich habe dann einige Jungs gefragt: 'Passiert das hier in jedem Spiel?' Sie haben mir versichert, dass es jetzt schon eine Weile nicht mehr vorgekommen ist", grinst Biereth im Hinblick auf die beiden Pyro-Unterbrechungen, die sowohl Sturm, als auch die Austria alles andere als lustig fanden.

"Es war ein bisschen nervig, aber wir verstehen, dass so etwas vorkommt, wenn die Fans ein wenig Extra-Atmosphäre kreieren wollen", erklärt der dänische U21-Teamspieler und meint weiter:

"Es war allerdings eher schwierig, aufzuwärmen, drei Minuten zu spielen und wieder für zehn Minuten zu stoppen. Aber wir sind gut damit umgegangen."

Beeindruckt von den Sturm-Fans

Wobei es die Performance der Sturm-Fans der Arsenal-Leihgabe grundsätzlich sehr angetan hat.

"Das sind mal richtige Die-hard-Fans", schwärmt Biereth und berichtet vom donnerstäglichen Erlebnis bei der Rückkehr aus dem Trainingslager:

"Da haben uns die Fans im Trainingszentrum in Empfang genommen. Das hat noch mal Extra-Motivation gegeben. Und der Support im Stadion war richtig großartig. Die Atmosphäre war top, die Fans haben uns über die Ziellinie geholfen."

Mit Motherwell hat Biereth auswärts bei Celtic und den Rangers vor 50.000 bis 60.000 Fans agiert, zu Hause lag der Schnitt bei 5.600. "Aber die hier sind sehr speziell", meint der Angreifer im Hinblick auf die Sturm-Anhänger, "die sind richtig laut!"

Weitere Tore sollen folgen

Dass sich der Neuzugang gleich mit einem Tor beim schwarz-weißen Publikum vorstellen konnte, sorgte natürlich für Erleichterung.

"Das ist ein richtig gutes Gefühl. Für jeden Stürmer ist es wichtig, so schnell wie möglich vom Fleck zu kommen. Das war das erste Tor, aber ich will dran bleiben und so viele wie möglich erzielen bis Saisonende", hat Biereth einiges vor.

Ein Schuss, ein Tor - eine effiziente Ausbeute, wenngleich er in der einen oder anderen Situation sogar egoistischer sein hätte können.

"Ich mag es zu glauben, dass ich effizient bin", schmunzelt Biereth, "jedes Mal, wenn ich die Chance bekomme, versuche ich zu treffen. In diesem Spiel gab es einige Situationen, in denen ich den Pass versucht habe, der jedoch nicht angekommen ist. Vielleicht wäre ein Schuss von mir besser gewesen, aber bei einem Tor aus einem Schuss kann ich mich nicht beschweren."

Ein anderer Stil als in Schottland

Der Stürmer befindet sich seit rund zwei Wochen im Kreis seiner neuen Kollegen. Daraus, dass er sich "definitiv an einen anderen Spielstil" gewöhnen muss, als er es aus den letzten sechs Monaten bei Motherwell gekannt hat, macht er kein Geheimnis:

"Hier geht es mehr um schnelle Konter, sehr hohes und aggressives Pressing, in Schottland haben wir uns mehr zurückgezogen, hatten nicht so viele Chancen. Wir hatten gegen die Austria Chancen auf mehr Tore, da können wir uns als Team verbessern. Aber wir haben die Weiße Weste behalten, was ein großes Plus für die Defensive ist. Wenn wir oftmals zu Null spielen, bin ich mir sicher, dass wir bis zum Ende der Saison viele Spiele gewinnen werden."

"Ich bin ein fürchterlicher Sänger. Wirklich, wirklich schlecht!"

Mika Biereth

Gibt es viele Siege zu feiern, könnte Biereth sein Deutsch mit dem Text des Songs "Steiermark" auffrischen. Der Klassiker wird in Liebenau nach Sturm-Spielen traditionell von Mannschaft und Fans gemeinsam intoniert.

"Wir haben vor den Fans gesungen, aber ganz ehrlich: Ich bin ein fürchterlicher Sänger. Wirklich, wirklich schlecht!", lacht der Blondschopf.

Biereth weiß, was er will und was er kann

So lange er Treffer zu Siegen beisteuert, wird ihm dies in Graz vermutlich verziehen werden.

Trainer Christian Ilzer war mit dem Einstand von Biereth jedenfalls zufrieden: "Mika konnte schon beim 1:0 von Tomi Horvat den Ball gut festmachen, beim 2:0 hat er ihn mit Überzeugung, Power und Wucht reingemacht. Als wir in der zweiten Halbzeit eine Phase hatten, in der wir dominanter wurden, konnte man sehen, welche guten Bewegungen er in die Box und was für ein Auge für die Mitspieler er hat. Er hat immer wieder probiert, auch Bälle hinter die Abwehr reinzulegen. Er ist noch nicht so lange da, aber dafür hat es schon ganz gut ausgeschaut."

Dass Biereth auch mit seiner Art eine Bereicherung sein könnte, unterschreibt der Sturm-Coach:

"Er ist ein Junge mit Selbstvertrauen, so wie man es bei Sturm schon von unseren anderen dänischen Jungs kennt. Für einen Stürmer ist es wichtig, dass er ein extrovertierter Typ ist und eine klare Vorstellung davon hat, was er will und was er kann. Ich glaube schon, dass er uns sehr viel Freude bereiten wird."


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