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Unterhaus-Goalie Angeler: Plötzlich Profi in der Türkei

In Österreich spielte Philipp Angeler in der Gebietsliga. Im Frühjahr hütete er das Tor eines ehemaligen UEFA-Cup-Achtelfinalisten. Seine verrückte Geschichte.

Unterhaus-Goalie Angeler: Plötzlich Profi in der Türkei

Es gibt Geschichten, die schreibt wirklich nur der Fußball. Eine solche hat mit Philipp Angeler einer zu erzählen, den man außerhalb der Bezirksgrenzen von Graz Umgebung kaum kennt.

Der Keeper spielte einst für den SV Thal in der steirischen Gebiets- und Oberliga, der siebt- bzw. fünfthöchsten Spielklasse Österreichs. Ehe ihn das Fernweh packte.

Die Sache ist: Dieser Mann ist Profifußballer und noch dazu ÖFB-Legionär. In der abgelaufenen Rückrunde hütete er das Tor von Genclerbirligi Ankara in der zweiten türkischen Liga.

Der Verein ist nicht irgendeiner. Genclerbirligi ist ein durchaus prominenter Name im türkischen Fußball und gilt als Talenteschmiede.

Im Jahr 2004 stand man gar im UEFA-Cup-Achtelfinale. Damals spielte das Team eine sensationelle Gruppenphase gegen Blackburn, Parma und Sporting Lissabon. Die Portugiesen schlug man vor eigener Kulisse glatt mit 3:0.

Die Gegenwart sieht anders aus, seit dem Abstieg vor zwei Jahren fristet der Traditionsklub, der heuer sein 100-jähriges Bestehen feiert, sein Dasein in der zweiten Liga.

Heuer reichte es dort nur zu Rang 14, der Abstieg konnte nur knapp vermieden werden - wobei auch Angeler mithalf. Doch wie kam es dazu? LAOLA1 hat mit dem ÖFB-Legionär über seinen unkonventionellen Weg gesprochen.

"Wenn du 18 bist und in der Oberliga spielst und andere schon Jungprofis sind….da denkt man sicher eher, dass der Weg nicht leicht wird oder gar nicht passiert."

Philipp Angeler

“Ich habe gesagt: Ich mache meinen Weg”

Zurück ins Jahr 2015: Damals war Angeler ein hoffnungsvoller Amateur-Goalie, der den Traum vom Fußballprofi träumte. Doch glaubte man in seinem Fall nicht wirklich, dass dieser Traum noch Realität werden könnte. "Wenn du 18 bist und in der Oberliga spielst und andere schon Jungprofis sind….da denkt man sicher eher, dass der Weg nicht leicht wird oder vielleicht gar nicht passiert", so der heute 26-Jährige.

In seiner Maturaklasse in Graz - eine reine Fußballklasse - sei damals die Frage gestellt worden, wer denn noch daran glaube, Profi zu werden. "Da war ich der einzige, der aufgezeigt hat. Ich habe gesagt: ‘Ich mache meinen Weg.’ Wie der passiert, weiß ich nicht, aber er wird passieren", erzählt er. Eine Akademie hat Angeler sein Lebtag nicht von innen gesehen.

Steirisches Unterhaus: Beim SV Thal machte Angeler den Sprung in den Erwachsenenfußball

An seiner Situation hatte sich bis zum Jahr 2017 wenig geändert. Angeler hütete nach wie vor den Kasten des SV Thal. Kaum einer rechnete noch damit, dass er jemals seine Unterschrift unter einen Profi-Vertrag setzen würde - außer er selbst.

Denn damals hörten die Gegner auf klingende Namen wie "FC Diesel Kino Großklein" oder "SVU Tondach Gleinstätten".

Aber auch ein äußerst prominenter Name war damals noch im Amateurfußball zu finden: In Angelers letzter Saison in Österreich (2016/17) sicherte sich der wieder auf dem Weg nach oben befindliche GAK den Meistertitel in der Oberliga.

Doch bald darauf waren Thal und die "Rotjacken" aus Graz weit entfernte Gedanken im Hinterkopf von Philipp Angeler.

Traum vom Profi: Nur gegen Gebühr

Über einen Kontakt wurde er auf ein öffentliches Probetraining in England aufmerksam. Scouts aus dem ganzen Land seien dort zugegen, wurde versprochen. Angeler sah eine Chance, entrichtete die Teilnahmegebühr und bewarb sich.

Wenig später saß er im Flugzeug nach England. Es sollte, was der Steirer damals noch nicht wissen konnte, der Beginn einer Reise voller aufregender Wendungen, kurioser Zufälle und harter Arbeit sein.

Dort angekommen, schrieb das Schicksal den ersten Akt in der Geschichte rund um den damaligen Amateurgoalie. Denn der selbstbewusste Youngster konnte tatsächlich überzeugen - niemand geringerer als Zweitligist Reading lud ihn zu einem dreitägigen Probetraining ein.

Dort traf jener Mann, der Wochen davor noch auf den Sportplätzen zu Gamlitz, Pachern und Strass durch die Lüfte flog, auf Akteure wie Chris Gunter und Jon Dadi Bödvarsson.

Angeler 2017 beim Probetraining des FC Reading

Ersterer führte zu jener Zeit die walisische Nationalelf als Kapitän aufs Feld. Der Isländer Bödvarsson dürfte vielen ÖFB-Fans ein Begriff sein: War es doch er, der sein Land bei der EM 2016 im Spiel gegen Österreich nach einem Einwurf in Front brachte.

An die Reise dorthin kann sich Angeler noch genau erinnern: "Da sitzt du dann im Flugzeug und denkst dir: ‘Oh, das ist jetzt was Großes. Da musst du jetzt Gas geben und dran bleiben.’ Das merkst du dann auch daran, dass dir beispielsweise ein Spieler von Watford gegenübersitzt."

Angeler hatte lange vor Yusuf ein "Demir-Problem"

Aus einem Engagement beim Championship-Klub wurde dann zwar nichts, aber Angeler hatte Blut geleckt. Ihm wurde in Folge ein Angebot eines Fünftligisten vorgelegt - doch es kam anders.

Abenteuer Türkei: Angeler bei seiner Ankunft bei Orduspor in Liga fünf

In England wurde ein Spielerberater auf das Talent aufmerksam. Dieser empfahl ihm als nächsten Schritt einen Wechsel in die Türkei. Denn Angeler hat eine türkische Mutter, ist also Doppelstaatsbürger.

Doch - und das passt zu Angelers Story - so einfach sollte auch das nicht werden. Denn zunächst einmal spielte der Grazer auch am Bosporus nur unterklassig. Denn in den vier türkischen Profiligen gilt, man frage nach bei Yusuf Demir, eine Ausländerbeschränkung.

Ähnlich wie im Falle des Ex-Rapidlers musste auch Angeler auf seine Anerkennung als Fußballinländer warten.

Ein halbes Jahr lang spielte der Keeper bei Orduspor. Ordu liegt am Schwarzen Meer, der Fußball dort sei "eine kleine Welt", was sich nicht als Nachteil für Angeler herausstellen sollte.

Es habe sich dann relativ rasch herumgesprochen, dass da ein Philipp Angeler spiele, was vor allem an seinen Leistungen lag.

Mittlerweile wurde der Steirer auch der Status als "Fußballinländer" zuerkannt. Im Sommer 2018 flatterte ein Angebot von Viertligist Ofspor ins Haus. Der Klub sei damals, so Angeler, eine Art "Pilot-Projekt" für eine Zweitvertretung von Erstligist Trabzonspor gewesen.

Diese Chance ließ sich Angeler, im wahrsten Sinne des Wortes, nicht entgehen. Auf Anhieb etablierte er sich dort als Stammkeeper, machte 33 von 34 Saisonspielen.

"In der Zeit bei Ofspor hat es Tage gegeben, wo ich mir gedacht habe: ‘Okay, du bist hier in der vierten Liga. Du bist zwar Profi, aber du bist weit weg von Freunden und Familie."

Philipp Angeler über die Zweifel an seinem Profi-Traum

Aus Zweifel erwächst die nächste Chance

Doch wieder hatte das Schicksal eine unverhoffte Wende für ihn vorgesehen. In der Folgesaison war er zunächst weiter der sichere Rückhalt für Ofspor, doch im November zog er sich einen Bruch des Handgelenkes zu. Eine OP war die Folge, die Saison für ihn gelaufen.

Das sei einer jener Momente gewesen, wo er ins Grübeln kam. Zweifel an der Zukunft regten sich in ihm. "In der Zeit bei Ofspor hat es Tage gegeben, wo ich mir gedacht habe: ‘Okay, du bist hier in der vierten Liga. Du bist zwar Profi, aber du bist weit weg von Freunden und Familie’", schildert er.

Am Ende aber habe ihn das noch mehr gestärkt "und zu dem gemacht, was ich heute bin." Zudem ereilte ihn auch das Glück des Tüchtigen, den erneut blieben seine starken Leistungen nicht unbemerkt.

Sowohl in der Türkei, als auch in seiner steirischen Heimat. Im Sommer meldeten sich sowohl das eben erst in die zweite Liga aufgestiegene Tuzlaspor sowie die SV Kapfenberg.

Eine Rückkehr in die Heimat sei damals (2020) jedenfalls ein Thema gewesen, so Angeler: "Das wäre für mich auch sehr interessant gewesen. Ich war dann auch dort beim Probetraining."

Ein Wechsel scheiterte aber an der geforderten Ablösesumme. Diese zu stemmen, war der KSV nicht möglich, dafür aber Tuzlaspor. Der Vorstand dort hatte ihn schon länger auf dem Radar, weshalb auch seine Verletzung den Transferavancen keinen Abbruch tat.

Eine Dramaturgie wie bei "Ted Lasso"

Mitte September war der Wechsel schließlich durch und Angeler ein Profifußballer in der zweiten türkischen Liga. "Das war dann der Schritt, wo ich mir gedacht habe: ‘Okay, du bist angekommen und hast in diesem Business jetzt Fuß gefasst’", sagt er selbst.

Doch wieder war es an ihm, sich zu beweisen. "Ich war da im ersten Jahr der klare Underdog. Ich wurde als dritter Torhüter geholt", schildert er die Voraussetzungen.

Das hinderte den 1,95-Meter-Hünen aber nicht daran, stetig Vollgas zu geben. Der Torwarttrainer in Tuzla erkannte das Talent des Steirers rasch. Doch in der Hierarchie standen zwei Routiniers über ihm: Haydar Yilmaz (36) und Metin Erol (33).

Dass beide nicht mehr die Jüngsten waren, zeigte sich bald. Im Cup-Spiel gegen Sultanbeyli schlug Erol einen langen Ball, Sekunden später griff er sich an den Oberschenkel. An ein Weiterspielen war nicht mehr zu denken.

"Dann kam der Torwarttrainer zu mir und sagte: ‘Mach dich bereit, das schaut nicht gut aus’. So kam ich zu meinem Debüt", blickt Angeler zurück.

Der Steirer bei seiner Vorstellung in Tuzla

In der Liga aber blieb "Oldie" Yilmaz die Nummer eins. Doch kurz darauf geschah, was auch der beliebten TV-Serie "Ted Lasso" entstammen könnte: Mitte Dezember fiel auch noch Yilmaz verletzt aus und Angeler war plötzlich die Nummer 1!

"Hoffentlich machst kan Scheiß!"

Freilich wünsche man keinem eine Verletzung, so Angeler. Als er aber schließlich erfuhr, dass er zu seinem unerwarteten Debüt kommt, habe er gedacht: "Geil, jetzt ist es soweit. Hoffentlich machst’ kan Scheiß!", meint er lachend.

Unter dem Strich kam der Steirer schließlich auf zwölf Einsätze in der zweitklassigen "1.Lig". In Folge häufte sich das Interesse an Angeler. "Wenn du als junger ‘Bua’ aus der vierten Liga raufkommst und dann zwölf Spiele machst, hat das natürlich eine Aussagekraft", so der Keeper.

Ganz friktionsfrei lief es aber auch in Tuzla nicht ab. Das lag aber nicht an Angeler selbst. Denn zu diesem Zeitpunkt galt er längst als "Fußballinländer" und war somit einheimischen Spielern gleichgestellt, die Ausländerregelung somit obsolet.

Das kam zunächst aber nicht überall an. "Da war dann ein großer Aufruhr und es hieß, Tuzla würde schummeln und spielt mit einem Ausländer zuviel. Das ging solange, bis dann alle überrissen haben, dass ich als einheimischer Spieler gelte", erinnert sich Angeler.

Anders als in Österreich wurde sein aufsehenerregender Werdegang in der Türkei folglich aber sehr wohl wahrgenommen. Sein Name kam auch medial immer mehr in Umlauf. "Da kamen dann auch die ersten Interviews. Das ist dann schon eine geile Sache gewesen", erzählt der Grazer.

An der Seite eines zweifachen EL-Siegers

Angeler sah sich wenige Jahre nach seinem Abschied aus dem steirischen Unterhaus einer ganz anderen, neuen Realität gegenüber. Plötzlich hießen seine Mitspieler Stephane Mbia und Giannelli Imbula.

Mbia ist zweifacher Europa-League-Sieger mit Sevilla, mit Olympique Marseille holte er 2010 den Meistertitel in Frankreich und wurde dreimal Cupsieger. "Der kommt auf den Platz und du denkst: ‘Das ist eine Maschine.’ Einfach unglaublich", gibt Angeler seine Eindrücke preis.

Der Kongolese Imbula spielte wie Mbia in Marseille und wechselte 2015 für 20 Millionen Euro zum FC Porto, ein Jahr danach um deren 25 zu Stoke City in die Premier League.

Es sind dies jene Momente, wo man sich kneifen möchte - oder wie Angeler sagt: "Du triffst immer wieder Kicker, wo du dir denkst: ‘Wahnsinn, dass du mit denen auf dem Platz stehst.’"

Mit Stefan Savic hatte er auch einen einheimischen Mitspieler, mit dem er im Herbst des Vorjahres in Tuzla kickte. Doch nach der Hinrunde nahmen beide Abschied vom Klub. Savic ging zurück nach Polen (Warta Posen).

Angeler suchte ebenso eine neue Herausforderung, allerdings nicht wegen sportlicher Belange. Das Tischtuch zwischen ihm und dem Vorstand war nach einem Konflikt zerschnitten.

"…und der erzählt dir dann, wie er gegen Messi gespielt hat"

Zur rechten Zeit flatterte ein Leih-Angebot vom langjährigen Erstligisten Genclerbirligi ins Haus. "Ich wollte auch unbedingt dorthin, weil das in der Türkei ein echter Traditionsverein ist", sagt Angeler.

Mit ihm kam auch der Rumäne Gabriel Torje zum Verein, der schon bei Udinese Calcio und Espanyol Barcelona aktiv war. "Und der erzählt dir dann, wie er gegen Messi gespielt hat", schwärmt Angeler.

Dass der Klub aktuell nur zweitklassig spielt, sei als ob "Austria Wien auf einmal nur mehr ein Zweitligist wäre", zieht Angeler einen Vergleich.

Genlerbirligi hatte zu jener Zeit einen Horror-Herbst hinter sich. Nach 18 Runden lag das Team mit sieben Zählern am Tabellenende. Daraufhin wurde quasi der gesamte Kader ausgetauscht und mit frischem Blut bestückt, darunter auch Angeler.

In der Frühjahrssaison ging es für das Schlusslicht nach der Frischzellenkur bergauf. Dies verfolgte Angeler zunächst aber nur von der Bank aus. Im April dieses Jahres aber schlug seine Stunde.

Mit Sevilla gewann Stephane Mbia zweimal die Europa League. Im Fürhjahr 2022 kickte Angeler an seiner Seite
Foto: © getty

Im Spiel gegen Eyüpspor setzte Trainer Sinan Kaloglu den bisherigen Stammgoalie Nurullah Aslan auf die Bank und schickte Angeler ins Rennen.

Der rechtfertigte das Vertrauen sofort. Er hielt seinen Kasten sauber, parierte 15 Schüsse und verhalf seinem Team, das aus drei Torschüssen zwei Treffer machte, zum 2:0-Sieg.

Drei weitere Einsätze sollten folgen. Am Ende durfte er mit seinem Team über den Klassenerhalt jubeln. Die Leihe dort endete für Angeler nach der Frühjahrssaison. "Es war eine tolle Zeit", schwärmt der Keeper.

Rückkehr nach Österreich? "Gibt Gespräche"

Wie es für ihn weitergeht ist derzeit noch offen, eine Zukunft bei Tuzlapsor steht nicht auf dem Plan, auch wenn sein Vertrag dort noch ein Jahr läuft. "Tatsache ist, dass ich weg möchte", betont Angeler. Eine Rückkehr nach Österreich sei natürlich immer ein Thema. Gespräche gäbe es bereits, erklärt er.

"Natürlich liebäugelt man immer damit. Sehr, sehr schön wäre natürlich die Bundesliga. Aber freilich wäre auch die 2. Liga interessant, wenn es ein ambitioniertes Projekt geben würde. Da muss natürlich auch das ganze Drumherum passen", schildert er seine Vorstellungen.

"Die Schritte, die ich gemacht habe, was ich geleistet habe - das haben nicht viele geschafft.”

Philipp Angeler über seinen ungewöhnlichen und harten Weg ins Profigeschäft

Seine Leistungen werden mittlerweile hierzulande schon etwas mehr wahrgenommen. "Meiner Schwester ist da was Lustiges passiert", hat Angeler eine weitere Anekdote parat.

"Sie wurde in ihrer Arbeitsstelle von ihrer Chefin angesprochen, ob dieser Philipp Angeler ihr Bruder sei. Das hat sie natürlich bejaht", so der Türkei-Legionär. "Darauf hat die Chefin entgegnet, dass ihr Neffe beim SV Thal spielt und dort gibt es offenbar ein Plakat von mir. Und der Neffe hat sich dann zum Ziel gesetzt, das Gleiche zu schaffen. Da war ich dann auch mal perplex", hat er durch seinen außergewöhnlichen Karriereweg mittlerweile sogar einen Status als Vorbild für die Jugend eingenommen.

Der Kontakt zu seinem Ex-Klub sei mittlerweile leider abgerissen. Die Funktionäre aus seiner Zeit seien nicht mehr dort. "Ich überlege aber, ob ich einmal vorbeischaue, ob so ein Plakat wirklich existiert", grinst Angeler. Damit würde er den Nachwuchskickern des Unterhaus-Klubs wohl eine große Freude machen.

Auf dem Weg, ein Buch zu füllen

Seine Zukunft sieht er in jedem Fall im Profifußball, diese scheint soweit auch gesichert. "Es ist natürlich so, dass mich die Fußballwelt in der Türkei schon kennt", erklärt er. Dort könne er auch vorübergehend in die dritte Liga gehen und weiter Profi bleiben.

Diesen Traum, für den er viel geopfert und riskiert hat, will er unbedingt weiterleben, "Ich musste sehr viel einstecken und durchmachen. Wenn ich mich nicht mehr voll und ganz auf den Fußball konzentrieren könnte, wäre das schon ein Knick für mich und meine Karriere. Das alles wegzuschmeißen, wäre sehr schade", sagt Angeler.

Der Steirer ist sich all dem, was er erreicht hat, vollends bewusst. "Die Schritte, die ich gemacht habe, was ich geleistet habe - das haben nicht viele geschafft."

Womöglich leitet ihn das Schicksal in nächster Zukunft ja wieder zurück nach Österreich. Nach fünf Jahren in der Türkei wäre es schön, wieder zurückzukommen und Familie und Freunde wieder um sich zu haben, erklärt der 26-Jährige.

Es wäre die nächste Wende in seiner außergewöhnlichen Karriere. Überraschend wäre sie nicht. Viel eher der nächste Akt in einer Geschichte, die auch ein Buch füllen könnte. Vielleicht wird sie das auch irgendwann. Denn noch ist kein Ende in Sicht.

Dann handelt der Titel vielleicht nicht mehr vom "Gebietsliga-Goalie", der Profi in der Türkei wurde. Sondern vom Torhüter, der es aus dem steirischen Unterhaus in die internationale Spitze geschafft hat. Philipp Angeler ist es zuzutrauen.


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