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"Football Leaks" belastet Ronaldo und Co. schwer

"Football Leaks" enthüllt dunkle Geschäfte zahlreicher Profis, Trainer und Berater:

Dem Fußball droht einer der größten Skandale der Geschichte.

Der "Spiegel" veröffentlicht den ersten Teil einer umfassenden Recherche zu dunklen Geschäften zahlreicher Profis, Trainer und Berater - genannt "Football Leaks". Dem Nachrichtenmagazin wurden über 18 Millionen Dokumente zugespielt, darunter "Originalverträge von Spielern samt geheimer Nebenabsprachen, E-Mails, Excel-Tabellen und Word-Dateien".

Der "Spiegel" bezeichnet es als "größtes Leak in der Geschichte des Sports".

Die Aufarbeitung der Dokumente geschah in Zusammenarbeit mit anderen Journalistenteams aus ganz Europa. Aus Österreich ist der "Falter" vertreten.

Ronaldo, Özil, Mourinho werden genannt

Schwer belastet wird unter anderem Cristiano Ronaldo. Der 31-jährige Portugiese soll 63,5 Millionen Euro auf Auslandskonten geparkt haben. Der dreifache Weltfußballer habe demnach bis vor zwei Jahren eine Briefkastenfirma in der Karibik für seine Werbeeinnahmen genutzt und so Millionen an Steuern gespart.

Mesut Özil hatte Probleme mit den Behörden und musste über zwei Millionen Euro Steuern an die spanischen Finanzbehörden nachzahlen. Gegen die Strafzahlung von 789.963,36 Euro legte er Einspruch ein. Startrainer Jose Mourinho von Manchester United musste 4,4 Mio. Euro an das Finanzamt zahlen.

Unklar ist, inwieweit die beiden Spieler sich damit strafbar gemacht haben. So weist etwa der "Spiegel" darauf hin, dass Ronaldo bei seiner Steuerersparnis von einer umstrittenen Sonderregelung des spanischen Steuerrechts profitiert haben soll.

Auch Österreich droht Skandal

Neben Originalverträgen von Spielern fanden sich auch E-Mails und geheime Nebenabsprachen in dem 1,9 Terabyte umfassenden Datensatz. Das entspreche dem Umfang von 500.000 Bibeln, so das Magazin.

Mehr dazu werden der "Spiegel" und die anderen mitarbeitenden Magazine wohl in Kürze veröffentlichen. Zahlreiche Fußball-Stars dürften spätestens jetzt Schweißperlen auf der Stirn stehen.

Der "Falter" fand eigenen Angaben zufolge auch einige österreichische Namen in den Dateien. Man werde in den kommenden Wochen "von einem der umstrittensten Fußballinvestoren, der von Wien aus arbeitet, bis zu den kuriosen Vertragsdetails mancher Bundesligastars" berichten, kündigt das Blatt online an.

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