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ÖFB-Frauen wollen im Finale "Feuerwerk starten"

Endspiel um das Viertelfinale steht - und der Gegner ist jetzt schwer angeschlagen:

ÖFB-Frauen wollen im Finale Foto: © GEPA

Der Pflichtsieg ist eingefahren! Die ÖFB-Frauen schlagen Nordirland im zweiten Spiel der UEFA Women's EURO 2022 in Southampton 2:0 (Spielbericht>>>) und holen die drei so wichtigen Punkte, um im Rennen um das Viertelfinale zu bleiben.

Nach der knappen Auftaktniederlage gegen England gibt es nun am Freitag ein Entscheidungsspiel um den Aufstieg gegen Norwegen. Und dank des hohen Sieges der Gastgeberinnen über den nächsten Gegner Österreichs reicht schon ein Remis für den Einzug in die K.o.-Runde.

Es war aber ein hartes Stück Arbeit, denn nach der frühen Führung durch Katharina Schiechtl, Ersatzfrau für Laura Wienroither, schien der Sieg lange nicht in Stein gemeißelt. Erst kurz vor Schluss konnte die eingewechselte Katharina Naschenweng alles klar machen.

Die Erleichterung bei der zweiten Torschützin war "sehr groß. Wir haben im Vorhinein gesagt, dass wir das Spiel trotzdem genießen und mit einer gewissen Lockerheit angehen wollen. Das haben wir geschafft", so Naschenweng im "ORF".

Das frühe Führungstor sei wichtig für das Spiel gewesen, um die Kontrolle zu behalten. Kurz nach der Halbzeit kamen die Nordirinnen wieder zurück, bei einem Gleichstand in dieser Phase wäre die Pflicht ungleich schwerer geworden.

"Da haben wir die Kontrolle und den Spielfluss verloren. Da hilft ein Tor im Rücken schon", war die Grundlage für den späteren Joker entscheidend.

Den Durchhänger übertaucht

Die ÖFB-Frauen mussten diesmal auch mit der Situation umgehen, als Favoritinnen zu gelten. Für Nordirland war es erst das zweite EM-Spiel in der eigenen Geschichte, nach der hohen Auftaktniederlage gegen Norwegen standen die Aufstiegschancen für die Außenseiterinnen von der Insel auch rechnerisch nicht gut.

Dazu kamen die beiden Erfolge Österreichs in der WM-Qualifikation als Gradmesser.

Laut Barbara Dunst habe die ÖFB-Truppe diesen Druck aber nicht verspürt. "Wir haben gewusst, dass wir ihnen unsere Spielphilosophie aufdrängen müssen. Wir haben versucht, sie mit Pressing unter Druck zu setzen. Das ist uns gelungen, aber sie haben auch gezeigt, dass sie uns ärgern können."

Die schwache Phase sei zu analysieren. "Da müssen wir schauen, dass wir stabiler werden. Mit Norwegen erwartet uns ein Gegner mit sehr guten individuellen Spielerinnen."

Die erste Aufgabe sei aber erledigt. Und habe dabei auch gezeigt, dass eine neue Breite ins Team gekommen ist: "Die Mädels waren super, egal, ob sie neu reingekommen sind."

Fuhrmann notierte das Kritische

Irene Fuhrmann sah zwar, dass sich das Team zwischenzeitlich aus der Ruhe bringen ließ. Die Elf habe sich aber gut darüber gerettet.

"Dann hat man gesehen, dass es für uns um mehr ging als für Nordirland. Wir 'mussten' heute, das hat man auch gespürt. Letzten Endes haben wir es sehr routiniert gemacht und nicht zu viel zugelassen", war die Teamchefin zufrieden.

Auch sie wird die Lehren aus der Leistung ziehen und in den verbleibenden drei Trainingstagen bis zum "Endspiel" gegen Norwegen vermitteln. "Wir sind wieder nicht konkret genug bei den letzten Pässen gewesen, so haben wir uns nicht zu viele Chancen herausgespielt. Aber am Ende ist wichtig, dass wir die drei Punkte geholt und die Ausgangssituation haben, die wir vor dem Turnier wollten."

So können die ÖFB-Frauen laut ihrer Trainerin "mit Zuversicht" in das letzte Spiel gehen, obwohl am Papier wieder die Außenseiterrolle bekleidet wird. Das Debakel der Norwegerinnen gegen England hat dem Gegner aber bestimmt nicht geholfen, zumal es jetzt nicht einmal ein Sieg für Österreich sein muss.

Noch einmal zum Ziel zittern wollen sich die Österreicherinnen aber nicht: "Wir werden noch einmal ein richtiges Feuerwerk starten, alle Kräfte mobiliseren und die auch noch schlagen", kündigt Dunst an. 

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