Portugal gewinnt sein zweites Gruppenspiel mit 1:0 gegen Marokko.
Das Goldtor erzielt Kapitän Cristiano Ronaldo bereits in der vierten Spielminute per Kopf. Nach einer kurz abgespielten Ecke entwischt der Superstar seinem Gegenspieler und netzt vom Fünfer ein.
Die Marokkaner spielen brav mit, pressen den Gegner hoch an, können sich für den Aufwand aber nicht belohnen.
In der Gruppe B führt Portugal nun mit 4 Punkten, während Marokko nach der zweiten Niederlage bereits ausgeschieden ist.
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Portugal hatte die Startelf im Vergleich zum Match gegen Spanien (3:3) nur auf einer Position verändert. Joao Mario ersetzte im Team von Trainer Fernando Santos den um zwei Jahre jüngeren Bruno Fernandes im Mittelfeld.
Marokkos Coach Herve Renard stellte seine Anfangsformation, in der nur ein Spieler gebürtiger Marokkaner war, auf drei Positionen um. Noureddine Amrabat spielte trotz einer im Spiel gegen den Iran erlittenen Gehirnerschütterung von Beginn an.
Wie schon in der ersten Partie gingen die Portugiesen in der vierten Minute in Führung. Ronaldo köpfelte einen zuvor kurz abgespielten Eckball wuchtig ein und erzielte damit bereits sein viertes Tor bei dieser Endrunde. von Eusebio (9 Tore) fehlen Ronaldo damit nur noch zwei Torerfolge. Der Superstar ist mit 85 Länderspieltoren nun Europas Rekordhalter, ließ Ferenc Puskas hinter sich. Nur fünf Minuten nach der Führung strich ein Schuss des portugiesischen Aushängeschildes hauchdünn am linken Eck vorbei.
Marokko konnte den historischen Sieg gegen Portugal von der WM 1986 nicht wiederholen. Die Nordafrikaner begannen vor den Augen von Ex-FIFA-Präsident Sepp Blatter zwar wie schon gegen den Iran stürmisch, mussten dem Gegner nach dem frühen Gegentreffer gezwungenermaßen auch mehr Räume eröffnen.
Marokko vergibt Ausgleich
Eine gute Ausgleichschance fanden die Marokkaner in der elften Minute bei einem Kopfball vor, den Innenverteidiger Da Costa nicht im Tor unterbringen konnte. Auch im weiteren Spielverlauf konnte der beherzt kämpfende Außenseiter immer wieder vereinzelt Nadelstiche setzen, die Bemühungen blieben allerdings unbelohnt.
Ein aggressives und frühes Attackieren erwies sich als gute Taktik, die Portugiesen zu fordern. Der letzte Pass vor das Tor war bei den Marokkanern zu oft mangelhaft. Nicht unumstritten waren außerdem zwei grenzwertige Zweikämpfe im Strafraum der Portugiesen. Die Pfeife von US-Schiedsrichter Mark Geiger, der einige harte Aktionen durchgehen ließ, blieb jedoch stumm.
In der zweiten Hälfte hatte Ronaldo wieder die Gelegenheit zu einem frühen Treffer. Völlig unbedrängt kam der Goalgetter im Strafraum zum Schuss, der aber weit über das Tor ging (51.). Auf der anderen Seite verhinderte Schlussmann Rui Patricio mit einer überragenden Parade in der 57. Minute nach einer gefährlichen Chance von Younes Belhanda den Ausgleichstreffer. Drei Minuten später war es Marokkos Kapitän Mehdi Benatia, der eine Großchance ausließ.
In der Schlussphase versuchten die Marokkaner noch einmal, die Niederlage abzuwenden, konnten das WM-Aus jedoch nicht mehr verhindern. In der Nachspielzeit ging ein Schuss von Benatia nur über den Kasten. Ihr abschließendes Endrunden-Match am Montag gegen Spanien ist damit für die Afrikaner bedeutungslos.