RKS Rakow Czestochowa RKS Rakow Czestochowa CZE
SK Sturm Graz SK Sturm Graz STU
Endstand
0:1
0:1, 0:0
news

Auf Sturm Graz wartet die Idee einer "Trainer-Mannschaft"

Das Schlüsselspiel bei Rakow. Warum die Analyse für Ilzer spannend war und sich Wlodarczyk vor seiner Rückkehr in die Heimat nicht in der Krise befindet.

Auf Sturm Graz wartet die Idee einer Foto: © LAOLA1

Der Begriff Schlüsselspiel trifft es ganz gut.

Der SK Sturm Graz sollte am zweiten Europa-League-Spieltag bei Rakow Czestochowa (ab 18:45 Uhr im LIVE-Ticker) unbedingt anschreiben, wenn er in der Gruppe D nicht bereits frühzeitig schwer unter Druck geraten möchte.

Auf die Steirer wartet ein Gegner, der zwar nicht zu Hause antreten kann, dafür jedoch mit einer Idee aufwartet, die Sturm-Trainer Christian Ilzer eine spannende Video-Analyse beschert hat.

Zudem liegt bei seiner "Rückkehr" in die Heimat der Fokus natürlich auch auf Szymon Wlodarczyk, den sein Coach keineswegs in einer Krise sieht.

DER ERGEBNISDRUCK:

Die Heimniederlage zum Auftakt gegen Sporting bringt es mit sich, dass Sturm aus Polen etwas Zählbares mit nach Hause nehmen sollte, um nicht schon denkbar früh in eine sehr giftige Ausgangslage zu kommen.

Ähnliches gilt nach der 0:2-Pleite bei Atalanta Bergamo auch für Rakow.

"Es ist Fakt, dass beide Teams in der ersten Runde gegen die Favoriten dieser Gruppe gespielt haben - weder Rakow noch uns ist es gelungen zu überraschen. Deswegen kann das natürlich schon ein absolut richtungsweisendes Spiel sein", beschreibt Ilzer die Vorzeichen.

@laola1 Szymon Włodarczyk ist mit Sturm Graz heute in der Europa League in seiner Heimat :flag-pl: bei Raków Częstochowa zu Gast.:soccer:️ Könnt ihr den Namen des polnischen Stürmers mittlerweile schon richtig aussprechen? :stuck_out_tongue_winking_eye: #laola1 #l1 #wirlebensport #fußball #admiralbundesliga #sturmgraz #szymonwlodarczyk #fans #umfrage #aussprache ♬ Originalton - Laola1.at das Sportportal

Ein Sieg wäre laut dem Sturm-Coach ein ganz wichtiger Schritt: "Aber auch wenn es ein Ergebnissport ist, ist der Fokus immer auf die Leistung zu richten. Wir versuchen unsere bestmögliche auf den Platz zu bringen. Dann haben wir auch die größtmöglichen Chancen, ein Top-Ergebnis einzufahren."

DER GEGNER UND SEINE IDEE:

Sturm sieht sich mit dem polnischen Meister auf Augenhöhe. Konkret würde laut Ilzer "eine Trainer-Mannschaft" auf die Grazer zukommen.

Dies ist einerseits sicherlich als Lob für den erst 32-jährigen Übungsleiter Dawid Szwarga zu verstehen. Der war zuvor Co-Trainer von Erfolgscoach Marek Papszun, der in den sieben Jahre davor den Aufstieg Rakows aus der dritten Liga an die Spitze des polnischen Fußballs inszeniert hat.

"Sie haben in allen Phasen eine klare Idee. Eine Idee, bei der man sich dagegen schon auch etwas überlegen muss."

Christian Ilzer

Ilzer fand die Analyse des Kontrahenten sehr spannend. "Sie haben in allen Phasen eine klare Idee. Eine Idee, bei der man sich dagegen schon auch etwas überlegen muss. Sie agieren mit Dreierkette, die im Aufbau immer wieder verzogen ist, mit flexibleren Spielern, die einschwimmen. Da musst du im Spiel gegen den Ball exakt sein und eine sehr gute Abstimmung haben. In der Defensive variieren sie zwischen hohem Pressing und einem sehr tiefen Block, wo sie im 5-4-1 stehen."

Letztlich sei es eine Herangehensweise, über die man sich entsprechende Gedanken gemacht habe: "Wir wissen, welche Strukturen uns erwarten und wie wir uns in gewissen Phasen adaptieren müssen."

Man würde jedenfalls merken, dass Rakow nicht nur von guten Einzelspielern leben würde, sondern von jener guten Gesamtidee.

Der 45-Jährige betrachtet sein Team als "top-vorbereitet", stellt jedoch gleichzeitig klar, dass der Plan nur bis zum Anpfiff dienlich sei: "Dann gilt es Intensität zu zeigen. Wir arbeiten ein Jahr für solche Spiele. Also heißt es zu marschieren. Der Plan muss dann automatisiert sein."

Der ArcelorMittal Park ist ein Schmuckkästchen
Foto: © LAOLA1

DAS (AUSWEICH-)STADION:

Mit Rakow und Sturm mögen gut gecoachte Teams aufeinandertreffen, in Sachen Heimspielstätte teilt man Sorgen.

Während die Stadion-Diskussionen in Graz bestens bekannt sind, kann Rakow mangels einer UEFA-tauglichen Arena nicht zu Hause in Czestochowa spielen.

Also weicht man innerhalb Schlesiens nach Sosnowiec aus, wo dem ortsansässigen Zweitligisten praktischerweise ein erst in diesem Jahr eröffnetes Stadion mit einer Kapazität von 11.600 Zuschauern zur Verfügung steht. Noch sind gar nicht alle Zufahrtsstraßen fix und fertig.

Die 500 mitgereisten Sturm-Fans dürfen sich dennoch auf ein Schmuckkästchen freuen, das sich der eine oder andere in einer ähnlichen Form möglicherweise auch als Zweitlösung in der Grazer Stadion-Problematik vorstellen könnte - eine Spur kleiner vielleicht.

Rakow hat vor sieben Jahren noch in der dritten Liga gespielt hat, der sportliche Erfolg hat somit die Infrastruktur ein wenig abgehängt.

"Ein sehr beeindruckender Weg", findet Ilzer, "man kann durchaus sagen, dass dieser Aufstieg europaweit seinesgleichen sucht. Auch wenn ein Investor dahintersteht, muss man es erst einmal innerhalb so kurzer Zeit aus der Drittklassigkeit zum polnischen Meister und Cupsieger schaffen."

Auf Wlodarczyk wartet ein Auftritt in seiner Heimat
Foto: © GEPA

WLODARCZYK IM FOKUS:

Dass in seiner Heimat viele Augen auf Szymon Wlodarczyk gerichtet sind, liegt auf der Hand. 

"Ich bin sehr froh, wieder in Polen zu sein, aber ich möchte alles geben, dass Sturm das Spiel gewinnt", präsentiert sich der 20-Jährige bei seinem Pressekonferenz-Auftritt cool und abgeklärt.

Die polnischen Medienvertreter wollten auch wissen, ob sich der Stürmer in einer Krise befindet, da er nach gutem Start im September ohne Torerfolg geblieben ist.

Ilzer unterstreicht jedoch, dass man einem jungen Stürmer solche Phasen zugestehen müsse. Mit Salzburg, Sporting oder Rapid seien auch nicht so einfache Gegner im Spiel gewesen.

"Der Fokus von Szymon muss immer auf den Dingen liegen, die er mit einer großen Sicherheit umsetzen kann, und das macht er", spricht der Coach "teamtaktische Dinge" an, die Wlodarczyk immer zu 100 Prozent erledigen würde.

Alles andere sei ein Entwicklungsprozess, dem sich der Angreifer jedoch mit großem Engagement widmen würde: "Natürlich hat er Schwankungen drinnen. Wir arbeiten daran. Es muss auch das Ziel sein, sein Level zu steigern und seine Leistungen zu stabilisieren. Aber er hat super Ansätze, in seinem Spiel liegt enormes Potenzial."

DIE ANDEREN STÜRMER:

Die Personalsituation im schwarz-weißen Angriff habe zuletzt laut Ilzer dazu geführt, dass man Wlodarczyk kaum entlasten habe können. Besagte Situation entspannt sich langsam.

Speed-Stürmer Seedy Jatta hat sein Comeback gefeiert. Auch Manprit Sarkaria steht in Sosnowiec wieder zur Verfügung.

Davon ausgehend, dass Wlodarczyk nicht ausgerechnet in seiner Heimat geschont wird, ist die Besetzung des zweiten Stürmers durchaus spannend. Kandidaten gibt es genügend - etwa auch "Mister Europacup" William Böving.

Ilzer betont, dass Jatta nach seiner Verletzungspause noch an Substanz zulegen müsse und auch noch Adaptionen an die Spiel-Idee Sturms notwendig sind.

Bei Sarkaria müsse man bedenken, dass es bereits die zweite Phase in dieser Saison gewesen sei, in der er nicht zur Verfügung stand: "Wir müssen schauen, dass er sehr schnell wieder Substanz kriegt, weil er ein sehr wichtiger Spieler in unserem Offensivspiel ist."

DAS SAGEN DIE SPIELER:

Den Sturm-Kickern ist natürlich bewusst, dass man in dieser Partie sehr viel gewinnen, aber auch bereits einiges verlieren kann.

"Ein sehr wichtiges Spiel. Wir stehen bei null Punkten. Da hilft jeder Dreier weiter", verdeutlicht David Affengruber.

"Aufgrund des Heimspiels gegen Sporting sollten wir etwas Zählbares mitnehmen, um unsere Ziele zu erreichen, und das ist ganz einfach, international zu überwintern."

Stefan Hierländer

Kapitän Stefan Hierländer unterstreicht, dass eine "unangenehme Mannschaft" warten würde. Sturm sei jedoch nach Polen geflogen, um das Spiel zu gewinnen: "Aufgrund des Heimspiels gegen Sporting sollten wir etwas Zählbares mitnehmen, um unsere Ziele zu erreichen, und das ist ganz einfach, international zu überwintern."

Auch Jusuf Gazibegovic sieht beide Teams "auf Augenhöhe. Wir sind nicht schlechter. Ich erwarte einfach, dass wir unsere Tugenden auf den Platz bringen. Dann wird es sicherlich ein gutes Spiel."

Alexander Prass weist auf das große Selbstvertrauen Sturms hin: "Wir haben in dieser Saison schon gute Spiele gezeigt, sind in der Liga ungeschlagen. Wir sind mit breiter Brust angereist und trauen uns auch etwas zu."

@laola1 Nach dem 1️⃣. Spieltag stehen sowohl Sturm Graz als auch der LASK noch ohne Punkte da. 😤 Was glaubt ihr wie viele Punkte die beiden 🇦🇹Vertreter insgesamt in der Europa League holen werden? 🤔 #laola1 #l1 #wirlebensport #fußball #lask #sturmgraz #europaleague ♬ original sound - Laola1.at das Sportportal

Kommentare