Endstand
1:4
1:2, 0:2
news

Flick noch zu halten? Kein klares Völler-Bekenntnis

Der Bundestrainer ortet nach der 1:4-Blamage gegen Japan ein Qualitätsproblem. Sportdirektor Völler bekennt sich nicht zum Coach und spricht von einer Blamage.

Flick noch zu halten? Kein klares Völler-Bekenntnis Foto: © getty

Das DFB-Team und Bundestrainer Hansi Flick standen vor dem Test gegen Japan bereits unter hohem Druck. Diesem konnte die Mannschaft nicht standhalten. Zu Hause blamiert sich die Flick-Elf mit einem 1:4 (Spielbericht >>>). Es ist die dritte Pleite in Folge.

Der Stuhl von Hansi Flick wackelt nach dem Vorrunden-Aus bei der WM 2022 sowie zahlreichen Testspielpleiten seither nun gewaltig. Flick selbst glaubt nach Spiel bei "RTL" noch an den Turnaround. Er denkt, der richtige Trainer zu sein, weiß aber auch "im Profifußball ist viel Dynamik drin, ich kann nicht absehen, was kommt". 

Er versuche mit dem Trainerteam weiter alles, die Mannschaft vorzubereiten.

Flick bekommt kein klares Bekenntnis

Sportdirektor Rudi Völler liefert indes kein klares Bekenntnis zum Bundestrainer. "Wir tun alle gut dran, eine Nacht drüber zu schlafen. Mit Hansi habe ich eben gesprochen. Er ist tief getroffen. Wir werden morgen drüber reden, warum das so passiert ist. Das war eine Blamage", gibt er gegenüber Patrick Berger von "Sport1" zu Protokoll.

Sportdirektor Völler bekennt sich nicht zu Bundestrainer Flick
Foto: © getty

Ilkay Gündogan nimmt den Trainer im "RTL"-Interview aus der Schusslinie. "Irgendwann ist es keine Trainer-Frage, sondern vor allem die Mannschaft, die sich hinterfragen muss", meint er.

Auch Führungsspieler Joshua Kimmich stellt sich vor Flick. "Wir waren heute verantwortlich. Er hat eine sehr gute Elf auf den Platz gestellt", so der Bayern-Kicker.

Für die Pleite gegen Japan findet Flick deutliche Worte: "Erst einmal muss man sagen, dass wir heute ganz klar nicht in der Verfassung waren, diese Mannschaft zu schlagen."

"Spielerisch mit solchen Mannschaften nicht auf Augenhöhe"

Der DFB-Trainer empfindet eine hohe Qualität im japanischen Fußball. "Die sind alle top ausgebildet. Jeder einzelne ist im Eins-gegen-Eins hervorragend. Sie haben die Basics einfach drauf. Ich glaube, wir im deutschen Fußball, müssen einfach mal aufwachen, und an den Dingen arbeiten", stellt er introspektiv die Qualitätsfrage.

Fehlenden Einsatz seiner Mannschaft sieht Flick nicht: "Ich denke nicht, dass man der Mannschaft, was vorwerfen kann. Das sind individuelle Fehler."

"Vielleicht denken wir auch, dass wir besser sind, als wir eigentlich sind"

Ilkay Gündogan

Ähnlich sieht die Partie Neo-Kapitän Gündogan. "Man muss zugeben, dass man spielerisch mit solchen Mannschaft nicht auf Augenhöhe ist", so das vernichtende Urteil des Barcelona-Legionärs.

"Der Trend spricht für sich. Irgendwann liegen Anspruch und Realität so weit voneinander entfernt, dass man akzeptieren muss, dass man nicht gut genug ist", wird der Weltklasse-Mittelfeldspieler deutlich. 

"Wir müssen relativ weit unten anfangen"

Die Erwartungen an die Deutschen seien offenbar zu hoch: "Vielleicht denken wir auch, dass wir besser sind, als wir eigentlich sind", so Gündogan weiters.

Die Misserfolge zuletzt dürften der Mannschaft auch mental zugesetzt haben. "Wir haben im Moment nicht das Selbstverständnis, darüber hinwegzugehen", stellt Flick fest. 

"Wir müssen relativ weit unten anfangen", sagt auch Gündogan. Ähnlich sieht es auch Torhüter Marc-Andre Ter Stegen, der mit starken Paraden eine noch höhere Pleite verhindern konnte: "Es ist fragwürdig, warum wir es nicht auf den Platz bekommen. Es ist wieder einmal ein Schlag."

Vize-Weltmeister wartet am Dienstag

Mit der "großen Enttäuschung" muss das DFB-Team jetzt zurechtkommen. "Ich kann verstehen, wenn Kritik da ist. Mehr kann ich dazu nicht sagen", so Bundestrainer Flick.

Für sein Team wird es am Dienstag beim Test gegen Frankreich nicht unbedingt leichter. "Wir werden uns vorbereiten. Wir haben bewusst solche Spiele ausgesucht. Wir wollen uns mit den Besten messen. Aktuell klappt es nicht mit den Ergebnissen", erklärt Flick die Wahl des Gegners.

Sein Team soll gehen den Vize-Weltmeister "fighten". Bis dahin müsse man bestimmte Situationen analysieren, weil "es geht so nicht".

Kommentare