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Positionsdebatte um Ronaldo vor Rekordeinsatz

Der Superstar muss bei Portugal zentraler agieren, als ihm lieb ist.

Positionsdebatte um Ronaldo vor Rekordeinsatz

Cristiano Ronaldo sorgt zwei Tage vor dem Duell Portugal gegen Österreich (Sa., 21:00 Uhr LIVE im LAOLA1-Ticker) für Gesprächsstoff, genauer gesagt, um eine Diskussion um seine Rolle im Team. Denn der 31-Jährige agiert im 4-4-2-System von Teamchef Fernando Santos als Mittelstürmer. Und dort fühlt er sich nicht wohl.

"Ich weiß nicht, ob das meine Lieblingsposition ist. Ich habe es lieber, wenn ich von der Seite in die Mitte ziehen kann. Aber ich werde mich daran gewöhnen müssen", so Ronaldo.


Die LAOLA1-Dreierkette diskutiert über die ÖFB-Startelf gegen Portugal:


"Er ist ein Torjäger"

Bei Real hat der dreifache Weltfußballer im 4-3-3 mit Karim Benzema einen zuverlässigen Stoßstürmer zur Seite. Einen solchen gibt es bei den Portugiesen seit Jahren nicht. Auch Fenerbahce-Istanbul-Legionär Nani, der gegen Island den Führungstreffer erzielt hat, ist eigentlich ein gelernter Flügel.

Santos versuchte die Debatte abzuwürgen. "Ronaldo ist kein Flügelspieler und kein Mittelstürmer, er ist ein Torjäger", erklärte der Trainer. "Ich gebe ihm alle Freiheiten, damit er seine Stärken ausspielen kann."

Vollkommen abhängig sei seine Mannschaft von ihrem Kapitän ohnehin nicht. "Er ist der beste Spieler der Welt, aber Portugal nur auf Cristiano Ronaldo zu reduzieren, wäre zu wenig."

Im Vollbesitz der Kräfte?

Zumal der Ausnahmekönner derzeit auch nicht in Vollbesitz seiner Kräfte scheint. Gegen Saisonende hatte Ronaldo mit muskulären Problemen zu kämpfen. Im Champions-League-Finale am 28. Mai kämpfte er sich durch 120 Minuten, ehe er den entscheidenden Elfmeter verwertete.

Seither sind etwas mehr als zwei Wochen vergangen. "Ich fühle mich in Ordnung", gab Ronaldo nach dem Island-Spiel zu Protokoll. "Ich weiß, dass es von Spiel zu Spiel besser werden wird." Kurz davor hatte sich der Superstar noch über die "kleingeistige Mentalität" der Isländer beschwert, die sich nur auf das Verteidigen konzentriert hätten. "Deswegen werden sie nichts erreichen."

Ronaldo wirkte frustriert. Zehnmal schoss er gegen Island Richtung Tor, ohne einmal hineinzutreffen - zu wenig für seine eigenen, hohen Ansprüche. Die Österreicher, bei denen sich der bei Bayern München eine Etappe weiter hinten aufgebotene Topstar David Alaba ebenfalls stets neu auf seine Mittelfeld-Position einstellen muss, wollen ihm im Verbund begegnen.

Ronaldo übertrifft Figo-Bestmarke 

Sollte Ronaldo auf seine Lieblingsposition am linken Flügel ausweichen, wäre Florian Klein sein direkter Gegner. "Er ist ein großartiger Spieler. Es ist schwierig, ihn über 90 Minuten zu stoppen", sagte der Rechtsverteidiger vom VfB Stuttgart. "Wir wissen auch noch nicht, ob er über links oder über das Zentrum kommen wird."

Sicher ist nur, dass Ronaldo im Prinzenpark sein 128. Länderspiel bestreiten wird. Der Kapitän übertrifft damit Legende Luis Figo, eines seiner Kindheitsidole, als Portugals Rekordnationalspieler. Mit seinem 16. Einsatz in einer EM-Partie stellt er zudem die Bestmarken von Edwin van der Sar (NED) und Lilian Thuram (FRA) ein. Kein Akteur hat bisher mehr EM-Spiele absolviert.

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