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Koller nimmt auf Einzelschicksale keine Rücksicht

Teamchef Koller will nicht in Vergangenheit leben. Den Frust einzelner Spieler nimmt er in Kauf:

Koller nimmt auf Einzelschicksale keine Rücksicht

ÖFB-Teamchef Marcel Koller beteuert, dass seine Positions-Rochaden gegen Portugal nichts mit der Leistung gegen Ungarn zu tun gehabt hätten.

"Da geht es nicht um Einzelschicksale, sondern nur um den Versuch, erfolgreich zu sein, denn sonst fährst du nach Hause. Wenn wir den Punkt nicht geholt hätten, wär's vorbei gewesen. Da können wir auch keine Rücksicht nehmen. Das ist dann halt so, dass es für den einen oder anderen Spieler vielleicht auch frustrierend und nicht befriedigend ist."

"Wir im Trainer-Team können nur schauen, dass wir aus unserer Sicht jene Spieler aufbieten, die in diesem Moment, in dieser Situation, in diesem Spiel das bringen, was wir uns erhoffen und erwarten. Alles andere ist nicht entscheidend", so der Schweizer weiter.

Jankos Problem

Insgesamt besetzte der 55-Jährige beim 0:0 gegen Portugal mit dem Stoß-Stürmer, dem Zehner, dem rechten Flügel, einem defensiven Mittelfeldspieler und einem Innenverteidiger im Vergleich zu Ungarn fünf Positionen neu - teils mit internen Rochaden (Harnik, Alaba), teils aufgrund von Verletzungen und Sperren (Junuzovic und Dragovic) und aufgrund des freiwilligen Verzichts auf Marc Janko.

Ob der Goalgetter am Mittwoch im "Finale" gegen Island wieder ein Thema sein könnte, lässt der ÖFB-Teamchef offen. Koller bemängelt den fehlenden Spielrhythmus des Basel-Legionärs aufgrund der Muskelverletzung im Saison-Finish und der im Team-Camp erlittenenen Nackenverletzung:

"Diesen Spielrhythmus braucht er aber natürlich, um bei so einem Turnier bestehen zu können. Klar, Marc ist für uns ein wichtiger Spieler. Noch ist es jedoch zu früh, um zu wissen, wie es am Mittwoch aussieht, das müssen wir erst noch besprechen."

"Trainer, es ist besser, du nimmst einen anderen Spieler"

Gegen Island wird also, analog zu Portugal, jene Elf auflaufen, der Koller den Sieg am ehesten zutraut - ohne Rücksicht auf die Befindlichkeit von großen Namen.

"Wenn du in so einem Turnier bist, kannst du ja nicht von der Vergangenheit leben. Du must aktuell schauen, was geht, wer zur Verfügung steht, was die Möglichkeiten sind. Was ist das Beste für das Team?"

Um zu eruieren, wer für die nächste Begegnung wirklich bereit ist, setzt der 55-Jährige auch auf die Ehrlichkeit seiner Schützlinge: "Man braucht eine offene Beziehung, man muss vertrauen können, vielleicht auch mal fragen: 'Bist du wirklich bereit dazu?' Da geht es nicht darum, dass Eitelkeiten kommen, dass ich jetzt vielleicht noch ein Spiel machen kann, auch wenn ich nicht mehr fähig dazu bin, nicht die physische und mentale Verfassung dazu habe. Dann ist es wichtig, dass man offen und ehrlich sagt; 'Trainer, es ist besser, du nimmst einen anderen Spieler.'"

Man darf davon ausgehen, dass der Aufstellungs-Poker für den Showdown gegen Island ähnlich spannend wird wie jener vor dem Kräftemessen mit Portugal.



ÖFB-Fans imitieren Ronaldo:


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