Zwölf Jahre hat es gedauert, nun ist es wieder so weit: Brasilien ist Südamerika-Meister!
Die "Selecao" entscheidet das Finale der Copa America im heimischen Maracana gegen Außenseiter Peru 3:1 für sich.
Die hochkarätige brasilianische Auswahl hat von Beginn weg alles im Griff und geht standesgemäß durch "Copa-Entdeckung" Everton in Front (15.).
Peru kämpft aber über 90 Minuten mit viel Willen zurück und kann dank eines strafbaren Handspiels von Thiago Silva per Elfmeter von Altstar Paolo Guerrero ausgleichen (44.) - der erste und einzige Gegentreffer im Turnier für Brasilien.
Noch in Halbzeit eins nützen die Brasilianer aber ein inkonsequentes Abwehrverhalten der Peruaner in Person von Gabriel Jesus (45.+3). Der Stürmer von Manchester City, der auch den Traum-Assist zum 1:0 liefert, steht in Minute 70 erneut im Mittelpunkt, als er sich eine unnötige Gelb-Rote holt.
In Überzahl drücken die "Blanquirroja" nochmal in die Offensive, den letzten Treffer erzielen aber die Brasilianer vom Elferpunkt: Richarlison verwandelt nach Foul-Vergehen an Everton (90.).
Für Brasilien ist es der neunte Triumph insgesamt, Peru wartet nach 1939 und 1975 weiter auf den dritten Erfolg.
Schwungvoller Start der Brasilianer
Die ohne den verletzten Superstar Neymar angetretenen Brasilianer erarbeiten sich angetrieben von den zahlreichen Fans auf der Tribüne ein Übergewicht und verwerten bereits ihre erste Topchance.
Nach perfekter Vorarbeit und Hereingabe von Jesus trifft Everton (15.) mit einem Volleyschuss aus kurzer Distanz. Der 23-jährige Offensivspieler von Gremio Porto Alegre trifft zum dritten Mal bei dieser Copa.
Philippe Coutinho (24./daneben) und Roberto Firmino (36./per Kopf drüber) hätten nachlegen können, bleiben aber im Abschluss glücklos.
Thiago Silva bekommt den Ball an die Hand
Dadurch bleibt Peru im Spiel und kommt fast aus dem Nichts heraus zum Ausgleich. Thiago Silva stützt sich im Strafraum am Boden ab und bekommt bei einer Hereingabe den Ball an die Hand. Den nach TV-Studium gegebenen Elfmeter verwandelt Guerrero souverän.
Die Freude des Außenseiters ist aber schnell wieder verflogen. Nach Arthur-Assist trifft Jesus in der dritten Minute der Nachspielzeit der ersten Hälfte zur neuerlichen brasilianischen Führung.
Ausschluss schenkt Peru wieder Hoffnung
Nach Wiederbeginn ändert sich vorerst an der Charakteristik des Spiels wenig. Peru muss mehr für die Offensive machen, tut sich aber im Spiel nach vorne schwer.
Die Gastgeber sind demgegenüber brandgefährlich. Bei einem gut angetragenen Coutinho-Schuss (51.) fehlt nicht viel, Firmino rollt den Ball aus guter Position doch deutlich vorbei (54.). Die Brasilianer verlieren ihre Souveränität aber in der 70. Minute. Jesus muss nach einem Zweikampf mit Carlos Zambrano mit der Ampelkarte vom Feld.
Peru riecht dadurch noch einmal Lunte, ein Weitschuss von Edison Flores (74.) geht hauchdünn am Tor vorbei.
Richarlison legt noch nach
Sonst kommt der Außenseiter einem Treffer aber nicht mehr nahe und die im Halbfinale mit 2:0 gegen Argentinien siegreich gebliebene Auswahl von Teamchef Tite machte im Endspiel der Südamerika-Meisterschaft endgültig den Sack zu.
Nach einem unnötigen Ellbogencheck von Zambrano gegen Everton gibt es zurecht Elfmeter, den "Joker" Richarlison ohne Mühe verwertet.
Es ist der 32. Sieg Brasiliens im 45. Aufeinandertreffen mit Peru.
