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Garcia: "Die erste Hälfte war sehr schlecht"

Während Ried ein Statement im Abstiegskampf liefert, setzt es den ersten Dämpfer für Garcia:

Garcia:

Beim 0:1 in Ried hat Tabellenführer RB Salzburg erstmals seit 31. Oktober (0:1 in Altach) ein Spiel verloren – in der dritten Partie unter Neo-Trainer Oscar Garcia überhaupt erstmals.

„Die erste Hälfte war sehr schlecht“, sagt der Spanier gegenüber „Sky“. „In der zweiten Hälfte waren wir besser, kassieren aber durch einen Fehler das Gegentor. Das passiert."

Das Fehlen von Soriano sei nicht ausschlaggebend gewesen: „Aber wenn mehrere Schlüsselspieler fehlen, dann ist jedes Spiel schwieriger.“

Neben Soriano fehlten im Innviertel weiterhin auch Naby Keita sowie natürlich die langzeitverletzten Spieler wie Christoph Leitgeb oder Reinhold Yabo.

„Soriano, Keita, Leitgeb, Reyna – die fehlen uns immer. Nichtsdestoweniger darf man sich hier nicht so präsentieren“, suchte Tormann Alexander Walke keine Ausreden.

Der Deutsche, der sich dieser Tage in sehr guter Verfassung zeigt und in der ersten Hälfte insgesamt drei Mal gegen Thomas Fröschl und Patrick Möschl rettete, fand wie immer klare Worte.

„Wir haben heute einfach ein richtig schlechtes Spiel gemacht. Wir waren in allen Dingen unterlegen, Ried hat gut gefightet und war auch fußballerisch besser. Sie hatten mehr Chancen und haben verdient gewonnen. Das müssen wir schleunigst analysieren und abhaken“, so der 32-Jährige.

Sein Trainer schlug in dieselbe Kerbe.

„Wir haben Dinge nicht gut gemacht, über die wir gesprochen haben. Wir haben viele Zweikämpfe verloren, meine Spieler hatten drei Partien in dieser Woche, das sind sie nicht gewöhnt, deswegen haben wir ein paar Umstellungen vorgenommen. Aber in diesem Spiel hat es sich nicht ausgezahlt.“

Aus der Bahn lässt sich der Spanier deswegen nicht werfen.

Nach zwei knappen Siegen gegen Admira (2:1) und im Cup gegen Sturm (1:0) folgte nun eben die erste knappe Niederlage. Mit Soriano und Keita fehlten nun beide Schlüsselspieler aus dem Herbst.

„Ich habe keinen einfachen Weg erwartet. Es ist ein langfristiges Projekt. Wir haben viele junge Spieler, die noch keine Erfahrung haben, die Besten gingen im Sommer, im Winter haben wir keine neuen Spieler geholt und das ist die Mannschaft, mit der ich arbeite“, bleibt der Katalane ganz ruhig. 

Nächste Woche darf Garcia mit seinem neuen Team erstmals zu Hause antreten. Ried darf sich indes über diesen ganz wichtigen Heimsieg im Hinblick auf den Abstiegskampf freuen.

„Ich habe Salzburg zweimal live gesehen und war sehr angetan. Das Konzept von Garcia ist anders als bisher, umso verwunderlicher waren unsere zahlreichen Offensivaktionen, die sogar zu Chancen geführt haben. In der Halbzeit habe ich gesagt, Salzburg muss jetzt aufmachen, vielleicht machen wir über einen Konter ein Tor“, sagte Gludovatz nach der Partie und lag damit goldrichtig.

Fröschl zog auf und davon und blieb vor Walke („Er hat es super gemacht“) ganz cool.

„Ich hatte lange Zeit zum Überlegen und glücklicherweise hatte ich die richtige Idee“, sagte der Neuzugang, der im Winter zurück vom LASK kam, und mit zwei Toren und viel Schwung einschlug.

Auf die Frage, wie viele Skeptiker bei seiner Verpflichtung falsch gelegen sind, lacht der Blondschopf: „Alle!“ Der Angreifer jubelte („Besser kann es nicht laufen“) und zeigte sich von seinem Team beeindruckt: „Wir haben nicht viel zugelassen und ich denke, nicht jeder hat Salzburg so dominiert.“

Auch Gernot Trauner, der den Traum-Assist für das Fröschl-Tor lieferte, zeigte sich positiv überrascht.

„Davon kann man nicht ausgehen. Aber wir wussten, dass wir eine Chance haben, weil sie schon unter der Woche gespielt haben und nicht mehr Kraft als wir haben würden. Wir wollten die Mitte eng machen und das Spiel auf die Seite lenken. Das ist uns ganz gut gelungen. Wir haben das Spiel über den Kampf gewonnen, nur so kann man unten rauskommen. Ein wichtiger Schritt für uns.“

Gludovatz musste dafür allerdings „leiden“.

"In der zweiten Hälfte ist es eng geworden, die Schlussphase waren die längsten 23 Minuten meines Lebens. Es ist klar, dass wir nicht über spielerische Glanzmomente zu unseren Siegen kommen, im Abstiegskampf werden unsere Kampfkraft und hoffentlich die Heimstärke entscheidend sein."

Gewiss ist: Mit so seiner Leistung bleibt man in der Bundesliga.

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