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Jaissle: "Jungs belohnen sich zu wenig"

"Bullen" brauchten gegen den WAC über 90 Minuten und zahlreiche Top-Chancen für ein Tor:

Jaissle: Foto: © GEPA

Wer gedacht hätte, dass dem FC Red Bull Salzburg nach dem harten Champions-League-Kampf gegen den FC Bayern in der Bundesliga die Puste ausgehen könnte, wurde am Sonntag eines Besseren belehrt.

Die "Bullen" verzweifelten im Spitzenspiel der Bundesliga lange am Wolfsberger AC sowie dem Torhüter des Tabellenzweiten, Alexander Kofler, bewiesen schlussendlich aber den längeren Atem und setzten sich dank zweier später Tore mit 2:0 durch (Spielbericht>>>).

"Ich bin sehr zufrieden mit dem Spiel meiner Mannschaft. Es war nicht einfach nach dem intensiven Spiel gegen die Bayern", freut sich Matthias Jaissle auf der Pressekonferenz nach dem Spiel, den Vorsprung auf den ersten Verfolger weiter ausgebaut zu haben.

Allerdings übt der 33-Jährige auch Kritik an der Chancenverwertung seiner Mannschaft: "Die Jungs waren sehr griffig gegen den Ball, aber zu wenig effizient bei den Torchancen. So war es bis zum Schluss eine enge Partie. Es ist nur schade, dass sich die Jungs zu wenig für ihr Spiel belohnen."

Jaissle: "Spiel geht so lange, bis der Schiri abpfeift"

Salzburg hatte die Begegnung von Beginn an dominiert, kam auch immer wieder zu guten Möglichkeiten, war im ersten Durchgang aber nie wirklich zwingend. Nach dem Seitenwechsel sah es aus, als wäre der WAC jede Minute fällig, doch Alexander Kofler und eine schwache Kopfballpräzision von Junior Adamu und Kamil Piatkowski verhinderten eine Mozartstädter Führung.

"Es war spielerisch eine gute Leistung, wir haben uns eine Vielzahl an Chancen herausgespielt gegen eine starke Defensive vom WAC. Ein Spiel geht so lange, bis der Schiri abpfeift. Das haben wir am Mittwoch leider negativ zu spüren bekommen und heute haben wir es positiv ausgenützt und dann noch zwei Kisten zum Schluss der Partie gemacht", so Jaissle bei "Sky".

Große Erlösung für langzeiterkrankten Sucic

In der 74. Minute entschied sich Jaissle nämlich für einen Doppelwechsel, mit den beiden Youngsters Luka Sucic und Maurits Kjaergaard wechselte der 33-Jährige den Sieg ein. Sucic bezwang Kofler in der dritten Minute der Nachspielzeit mit einem präzisen Flachschuss ins kurze Eck, nachdem er von Kjaergaard freigespielt wurde. Nur zwei Minuten später glückte dem Dänen ein weiterer Assist, indem er Brenden Aaronson im Konter mit einem idealen Stangler bediente.

Speziell Sucic wird aus seinem Tor viel Energie tanken. Der Kroate verlor seinen Stammplatz in der Wintervorbereitung an Nicolas Capaldo, nachdem ihm eine Corona-Infektion rund um den Jahreswechsel lange Zeit gesundheitliche Probleme bereitete.

"Wir haben ein gutes Spiel abgeliefert, waren klar dominant in beiden Halbzeiten. Es freut mich umso mehr, weil es mein erstes Saisontor war. Wenn es noch dazu drei Punkte gibt, ist es umso schöner", freut sich der gebürtige Linzer, endlich wieder einmal der Salzburger Matchwinner zu sein.

Dutt: "Nach den Bayern hat es uns erwischt"

Einen kleinen Dämpfer setzte es indes für den WAC. Die Lavanttaler hatten vor der Partie in Salzburg sogar eine bessere Bundesliga-Bilanz aus den letzten zehn Spielen als die "Bullen". Die "Wölfe" blieben am Ende des 20. Spieltags trotz der Pleite in der Red Bull Arena Zweiter der Tabelle, der Rückstand auf die Mozartstädter beträgt nun allerdings bereits 17 Punkte.

Weniger deutlich war dieser Abstand am Sonntag am Rasen. Salzburg dominierte die Partie zwar über 90 Minuten, doch der WAC hielt kämpferisch alles dagegen und hätte bei der einen oder anderen Halbchance gegen Ende sogar in Führung gehen können, wenn diese besser ausgespielt worden wären.

"Schade um die letzten zwei, drei Minuten. Insgesamt war es ein sehr intensives Spiel. Salzburg hat unheimlich viel Druck gemacht, wir haben es aber geschafft, uns immer wieder freizuspielen und sind in ihre Hälfte gelangt", zieht Robin Dutt deshalb ein positives Fazit aus der Begegnung in der Mozartstadt.

Insgesamt sah der 57-jährige Deutsche allerdings einen verdienten Salzburger Sieg: "Letztendlich hat die Qualität von Salzburg das Spiel entschieden. Die Bayern haben bereits deren Stärke unter der Woche erlebt, jetzt hat es uns erwischt."

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