Die Seuchensaison des SK Rapid setzt sich fort!
Das 0:0 daheim gegen Admira war ein weiterer Beweis dafür, dass der Weg aus der Krise beschwerlicher wird als geahnt. Auch nach einer vollen Vorbereitung unter Neo-Coach Damir Canadi ist die Mannschaft noch nicht gefestigt genug, um eine Erfolgsserie zu starten.
Nur sieben Saisonsiege, davon nur zwei unter dem Ex-Altach-Coach und damit seit Anfang November. Trotzdem überrascht der 46-jährige Wiener: "Die Mannschaft ist auf keinem schlechten Weg."
Denn es ist weniger die sportliche Weiterentwicklung, die dem Chefbetreuer Sorgen macht - trotz Abschlussschwäche, Verletzungspech und ständigem System-Wechsel mit unterschiedlichem Personal.
Vielmehr sehen alle Beteiligten die Gründe für das Versagen durch eine mentale Blockade begründet. Wenn es nicht läuft - was sich bei Rapid nun schon einige Monate zieht - ist es nicht nur rein sportlich, sondern vor allem auch eine Kopfsache.
(Fortsetzung im Video)
VIDEO: Canadi und Dibon erklären, wo wirklich der Hund begraben ist:
Was nach Durchhalteparolen klingt, ist alles in allem eine große Belastung für die Sportler. Sich jedes Mal aufs Neue zu überwinden, um sich schlussendlich wieder nicht zu belohnen, geht an die Substanz.
Der Umbruch-Effekt mit dem Trainer- und Sportdirektor-Wechsel ist größtenteils verpufft. Nach engagiertem Start sind die Grün-Weißen wieder in jenes Muster verfallen, das schon mit Fortlauf der Büskens-Ära zu erkennen war.
Für die Protagonisten ist es ermüdend, immer dieselben Fragen beantworten zu müssen und vor allem die andere Seite in einem sonst erfolgsverwöhnten Verein kennenzulernen.
"Wir wollen keine Floskeln und Ausreden"
Dabei sieht die neue Nummer 1 Tobias Knoflach die Fortschritte im Training, nur auf dem Platz will es über 90 Minuten nicht klappen.
"Natürlich müssen wir noch an Feinheiten arbeiten. Im Großen und Ganzen setzen wir schon auch das um, was im Training passiert. Wir werden weiter daran arbeiten, dann wird alles den richtigen Weg finden", ist der Keeper zuversichtlich, verstrickt sich jedoch in Floskeln.
Genau diese will Canadi trotz Verweis auf bessere Zeiten nicht strapazieren: "Wir wollen keine Floskeln und Ausreden. Zu diesen Menschen gehöre ich nicht und zu denen zähle ich mich auch nicht."
Dibon ist einer, der vorangeht und versucht, seine Mitspieler aufzurütteln: "Sicher ist das für uns Spieler keine leichte Phase. Da kommt man nur mit Siegen raus. Ich hoffe, dass das für die ganze Mannschaft, jeden einzelnen, ein riesiger Lernprozess ist."
Um stärker zurück und in die Spur zu finden. Trotzdem kann die Seuchen-Saison aus Rapid-Sicht wohl nur mehr über den "Cup der guten Hoffnung" gerettet werden.